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Rezension zu
Der Zitronengarten

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Historienkost für entspannte Lesestunden

Von: Marlen B. aus Dresden
23.06.2014

Dieser Roman spielt in einer Zeit, die noch nicht übermäßig für historische Bücher „strapaziert“ wurde – der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Das fand ich interessant, weil ich bisher kaum Romane aus dieser Zeit gelesen habe. Wir lernen eine deutsche Kaufmannsfamilie kennen und erhalten interessante Einblicke in die damaligen Ränkespiele und Intrigen, aber auch die Geschäftstüchtigkeit unter den Händlern und Kaufleuten. Schon allein das macht das Buch interessant. Ich persönlich hatte den Eindruck, dass das Buch gut recherchiert ist, bin aber selbst kein übermäßig historisch gebildeter Mensch, so dass mir kleinere Schnitzer wohl nicht auffallen würden. Die Geschichte selbst lebt von der Gegensätzlichkeit der beiden Halbschwestern Luisa und Francesca – die eine (zunächst) ein schüchternes Mädchen, die andere bereits in jungen Jahren eine gestandene Frau mit Haaren auf den Zähnen. Luisas Entwicklung zur selbstbewussten Frau zieht sich über die gesamte Länge des Buches, allerdings blieben mir ihre Handlungsweisen manchmal doch ein wenig fremd. Aber vielleicht ist das auch meiner Unkenntnis über diese Epoche geschuldet – möglicherweise war das Rollenbild der Frau damals eben so. Francesca wurde ja, so mein Eindruck, als Figur extra als ganzes Gegenteil von Luisa konzipiert, aber auch da fand ich es teilweise ein wenig „zu viel des Guten“. Für die Entwicklung der Story war diese Gegensätzlichkeit aber natürlich förderlich. Die Schauplätze des Romans (Frankfurt, Italien) waren gut gewählt und erzeugen beim Leser einerseits Heimatgefühl, andererseits Fernweh – genau die richtige Mischung für ein gutes, unterhaltsames Leseerlebnis. Eingebettet in die historischen Begebenheiten hat mich der Roman abends nach anstrengenden Arbeitstagen in eine andere Welt entführt – und so muss es bei Unterhaltungsromanen auch sein. Insgesamt gebe ich dem Buch daher 4 von 5 Sternen.

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