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Rezension zu
Die Sanduhr unserer Liebe

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Manch eine Wahrheit kommt erst viele Jahre später ans Tageslicht

Von: Jessi
27.04.2017

Schreibstil Es war mal wieder an der Zeit für einen Roman über ein Familiengeheimnis, auch wenn ich aus diesem Genre in diesem Monat schon viel gelesen habe. Bei "Die Sanduhr unserer Liebe" hat mich erst einmal England angesprochen, aber auch die Zeit, in der die Frauen unterdrückt wurden. Das Buch besteht aus zwei Sichtweisen. Einmal haben wir Grace im Jahre 1922, die, wie ihre Großmutter viele Jahre zuvor, im Fenix House als Gouvernante anfängt. Der zweite Strang beschäftigt sich mit der Großmutter Harriet, die 1879 selbst in dem Haus als Gouvernante anfängt. Beide Frauen entdecken das Haus, aber auch die Menschen, die dort gerade leben und Grace bekommt nach und nach die Wahrheit über ihre Großmutter präsentiert! "Die Sanduhr unserer Liebe" war mein erstes Buch von Kate Riordan und bestimmt nicht mein letztes. Ihr Schreibstil ist sehr bildhaft und voller Empfindungen. Zwar gibt es in diesen Buch einige Längen, aber insgesamt hat mich die Geschichte tief in sich aufgesogen. Charaktere - Harriet - Harriet ist die Großmutter von Grace und war 1879 selbst als Gouvernante im Fenix House. In dem Buch geht es darum, was damals passiert ist, denn schnell wird klar, dass die Geschichten, die sie ihrer Enkelin erzählt hat, nur die halbe Wahrheit sind. Wie der Titel vermutet lässt, geht es in ihrer Geschichte um Liebe und ich konnte tatsächlich mit ihr mitfühlen, habe mich aber auch immer gefragt, ob ich Harriet selbst wirklich vertrauen kann. Sie wirkt zwar sehr freundlich und zurückhaltend, doch sie hat auch einen guten Grund die Hausherrin zu hassen. Ihr Leben in Fenix House ist nicht einfach. Sie freundet sich zwar schnell mit den Kindern an und hat Spaß an ihrer Arbeit, doch letztendlich gibt es auch dort Probleme, denn sie verliebt sich leider in eine Person, die sie nicht lieben darf ... - Grace - Grace ist Harriets Enkelin und sie hat schon viel über Fenix House gehört. Es überrascht sie, als ihre Großmutter plötzlich verlangt, dass sie in ihre Fußstapfen tritt und selbst Gouvernante in Fenix House wird. Schnell wird klar, dass sich das Haus verändert hat - das alles ist ja auch mehr als 50 Jahre her ... Grace selbst blieb eigentlich nur eine Randfigur. In ihren Abschnitten lernen wir das Haus und die Menschen viele Jahre später kennen und finden mit Grace gemeinsam heraus, was mit ihrer Großmutter passiert ist. Meine Meinung Der Einstieg in das Buch ist mir gut gelungen. Der Schreibstil mit den zarten Beschreibungen der Umgebung und den Menschen hat mir gleich zugesagt und der Prolog aus dem Jahr 1910 hat sofort eine unheimliche Stimmung aufgebaut. Alles beginnt hier nämlich mit einem Zugunglück, bei dem Grace ihre Eltern verloren hat. Sie wächst bei ihrer Großmutter auf, wird allerdings nach Fenix House geschickt, als dort eine Gouvernante gesucht wird. Was Grace noch nicht weiß: Der Junge, auf den sie aufpassen soll, ist kein normaler Junge und das Haus ist nicht mehr das Haus aus Harriets Erzählungen! Im Wechsel erfahren wir hier nun die Geschichten der beiden Frauen, die zu unterschiedlichen Zeiten und mit unterschiedlichen Erwartungen nach Fenix House kommen. Spannend ist die Geschichte auf jeden Fall, besonders wenn man im Hintergrund behält, dass auch das Zugunglück eine wichtige Role zu spielen scheint. Während Grace erst einmal Probleme mit dem derzeitigen Hausherren Mr. Pembridge hat, lebt sich Harriet in ihrer Zeit gut ein, muss aber mit Erschrecken feststellen, dass sie die Hausherrin kennt. Auch hier verbirgt sich eine düstere und böse Geschichte, die darauf deuten lässt, dass es vielleicht kein Zufall ist, dass Harriet nach Fenix House gekommen ist. Die zwei Sichtweisen haben mir gut gefallen, auch wenn ich zugeben muss, dass ich an manchen Stellen leicht verwirrt war. Grace und Harriet sind sich charakterlich doch recht ähnlich und da sie beide als Gouvernante dort anfangen, hatte ich im Kopf manchmal Überschneidungen. Es fiel mir manchmal schwer, umzudenken, da natürlich in Graces Abschnitten auch Personen aus der Vergangenheit vorkamen. Ein Art Stammbaum hätte das Lesen hier sicher erleichtert, denn diesen musste ich mir im Verlauf selbst zulegen, um wirklich alle Verbindungen zu verstehen! "Die Sanduhr unserer Liebe" ist mit 544 Seiten kein kurzes Lesevergnügen. Teilweise hatte ich das Gefühl, dass mir die Geschichte ein wenig zu ausgeschweift war. Als Leser erfahren wir einige Dinge früher als Grace, dennoch werden diese von ihr noch einmal durchgekaut. Für mich hätte es ausgereicht, Graces Abschnitte kürzer zu halten und Harriets Geschichte mehr Beachtung zu schenken. Um ehrlich zu sein fand ich Graces Abschnitte nämlich viel schwächer als die von Harriet! Das Ende konnte mich aber begeistern, auch wenn es wohl recht typisch für dieses Genre sein dürfte. Zum Glück habe ich aber noch nicht allzu viel im Bereich der Familiengeschichten gelesen, sodass ich mit den Auflösungen rundum zufrieden war. Ich werde bestimmt bald wieder ein Buch der Autrin lesen. Fazit "Die Sanduhr unserer Liebe" ist eine interessante Geschichte über eine Frau und die Liebe und über Lügen, die erst viele Jahre später ans Tageslicht kommen ... Trotz einiger Längen konnte mich das Buch begeistern und ich hatte einige schöne Stunden im Fenix House!

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