Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Mein Herz ist eine Insel

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Die perfekte Urlaubslektüre

Von: Home is where the boys are
06.05.2017

Mit dem Scheitern ihrer Beziehung verliert Isla Grant nicht nur ihren langjährigen Partner, sondern auch ihren Job und ihre Wohnung. Ihr bleibt nichts anderes übrig, als zurück nach Hause zu kehren. Auf die winzige Insel Bailevar, an der Westküste Schottlands, hat sie seit sechs Jahren keinen Fuß mehr gesetzt. Immer wieder ist sie vor ihrer Vergangenheit davongerannt. Doch nun scheint die Zeit gekommen, sich schmerzhaften Erinnerungen zu stellen. Isla kämpft mit sich und die Begegnung mit ihrer Jugendliebe bringt sie zusätzlich durcheinander. Sie fühlt sich immer noch zu Finn hingezogen. Einzig Shona, die eine Art Ersatzgroßmutter für Isla ist, gibt ihr Trost und Halt. Aber auch Shona, die andere immer wieder mit ihrem sonnigen Gemüt und frechen Sprüchen bezaubert, hütet ein Geheimnis. Ich habe mich fast ein bisschen zu Hause gefühlt in Bailevar, an diesem rauen Ort, an dem das Leben einfach ist und an dem man im Einklang mit der Natur lebt. Hier sprechen mürrische alte Männer nicht über ihre Gefühle und den jüngeren fällt es auch nicht unbedingt leichter. Dennoch haben sie ihr Herz am rechten Fleck. Alte Damen sind kauzig, aber stets selbstbestimmt und ziemlich liebenswert. Ob sie nun in Neoprenanzügen im eiskalten Ozean schwimmen oder sich als Kupplerin betätigen, weil sie an die erste Liebe glauben. Es ist ein Buch, in dem es nicht nur um jene erste leidenschaftliche Liebe geht, sondern auch um das, was aus ihr hervorgeht. Es ist ebenso ein Buch über Mütter, über jene, die nie Mutter werden wollten und ihre Kinder im Stich ließen und jene, die so gern Mutter sein wollten und es nicht durften. Die Autorin hat sich gut eingefühlt in die verlassenen Kinder, die ihr Leben lang damit zu kämpfen haben, nicht gewollt worden zu sein. Es ist ein trauriges Thema, aber Anne Sanders handhabt es mit mit Takt und Zartgefühl. Für mich hat dieses Buch alles, was einen wunderbaren Schmöker ausmacht: Sehnsüchte, leidenschaftliche Liebe, Geheimnisse, Hindernisse, Legenden, markante Figuren mit Tiefe, einen fantastischen Schauplatz, Heimeligkeit und Wohlfühlcharakter. Es ist keine Heile-Welt-Geschichte, die wie rosa Zuckerguss klebt. Es tauchen Probleme auf, die unlösbar sind. Mutterliebe lässt sich von keiner Tochter erzwingen. Erst die Akzeptanz des inzwischen erwachsenen Kindes schafft es, dass sich scharfkantige Steine im Herzen auflösen dürfen.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.