Rezension zu
Die Unbekannte

Was für ein Debüt! Der Schreibstil von Peter Swanson ist sehr angenehm, liest sich flüssig und ich bin selten schnell vorangekommen. Das lag nicht zuletzt aber auch an der Spannung, die der Autor gekonnt aufgebaut, gehalten und gesteigert hat. Der Protagonist George ist mir total sympathisch, obwohl (oder weil) er seiner großen Liebe nichts abschlagen kann, obwohl es nicht die klügste Entscheidung ist und er sich in Gefahr bringt. „Die Unbekannte“ wird in zwei Handlungssträngen erzählt, die sich beide um George und Liana drehen: einmal in der Gegenwart und einmal in der Vergangenheit vor 20 Jahren, als sich die beidem am College kennen und lieben gelernt haben. Obwohl ich ständige Rückblenden eigentlich nicht so gerne mag, waren sie hier eines der Highlights. Durch die kursive Schrift sehr gut zu erkennen, war die Erzählung der Vergangenheit genauso spannend wie die der Gegenwart und ich hatte nicht wie so oft das Gefühl, dass sie rein der Vermittlung von Informationen diente. Wahrheiten und Informationen kommen Stück für Stück ans Licht und wenn man meint, man hat jetzt alles so weit durchschaut, macht einem eine der unerwarteten vielen Wendungen einen Strich durch die Rechnung. Einziger klitzekleiner Kritikpunkt ist, dass die Ereignisse der Vergangenheit für mich nicht zu 100% hieb- und stichfest aufgeklärt werden, da man aber eigentlich weiß, was Sache ist, ist mir das keinen Sternabzug wert Fazit: Peter Swanson hat ein wirklich gelungenes Erstlingswerk mit viel Spannung und unerwarteten Wendungen hingelegt, das sich nur schwer aus der Hand legen lässt.