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Rezension zu
Provenzalisches Feuer

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

"Sainte-Valérie war verwundet worden. Und er hatte es nicht verhindern können."

Von: Travel Without Moving
05.06.2017

Im provenzalischen Sainte-Valérie wird die Sommersonnenwende mit einem Fackelzug und Musik gefeiert. Die Stimmung ist ausgelassen, und alle Befürchtungen von Pierre Durand im Zusammenhang mit offenem Feuer und Menschenmassen sind nicht eingetreten. Doch bei der Polonnaise wird der Journalist Maxim Sachet erstochen. Dieser hatte in letzter Zeit für einigen Streit gesorgt, da er sich mitten in der Recherche für ein neues Projekt befunden und mit seinen Fragen einige Dorfbewohner verärgert hat. Steht die Ermordung Sachets mit dem rätselhaften Tod eines Schriftstellers in Verbindung, der anscheinend an einem Buch über die Bewohner Sainte-Valéries geschrieben hatte und vor vier Jahren an einer Überdosis Drogen gestorben ist? Steckt hinter den Todesfällen somit die Angst, dass das beschauliche Sainte-Valérie zu einem Touristenmagneten verkommen und seine Ursprünglichkeit einbüßen könnte? Oder bestehen Verbindungen zu Kämpfern für die Unabhängigkeit Okzitaniens? Ich habe die drei Vorgängerbände von Sophie Bonnet gelesen und kenne die Provence, besonders den Luberon, von eigenen Reisen. Zwar gibt es das Dorf Sainte-Valérie nicht wirklich, aber jeder, der die Provence kennt, hat beim Lesen ein bestimmtes Bild vor Augen und weiß, dass die Beschreibungen authentisch sind, das Dorf theoretisch existieren könnte und real existierenden provenzalischen Dörfern und Städtchen sehr ähnelt. Für mich sind die Bücher von Bonnet wie eine virtuelle Reise nach Südfrankreich, und auch wenn einige Wendungen und die Reaktionen der Protagonisten im Kriminalfall des vierten Bandes bisweilen etwas unglaubwürdig und schwierig nachvollziehbar sind, hatte ich beim Lesen großen Spaß. Das Buch liest sich durch die einfache Sprache, die kurzen Kapitel und die stimmungsvollen Beschreibungen sehr schnell und versetzt den Leser immer wieder in das kleine Dorf Sainte-Valérie, aber auch an tatsächlich existierende Orte wie Les Baux-de-Provence und den Luberon. Nebenbei kann man zudem mehr über die Geschichte und die Sprache Okzitaniens lernen sowie kulinarische Besonderheiten kennenlernen und anhand der Rezepte im Anhang sogar stilecht nachkochen. Sophie Bonnet: Provenzalisches Feuer. Blanvalet, 2017, 320 Seiten; 14,99 Euro.

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