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Rezension zu
Die Gewalt der Dunkelheit

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Die Höhle gibt, die Höhle nimmt

Von: Denise
10.06.2017

Mark Novak arbeitet als Ermittler für Innocence Incorparted. Die Organisation vertritt unschuldig zum Tode Verurteilte. Doch seit dem gewaltsamen Tod seiner Frau kennt Mark nur noch ein Ziel: den Mörder zu finden. Sein Chef findet diesen Rachefeldzug alles andere als okay und schickt seinen Ermittler ins kalte Garrison, Indiana. Dort ist vor 10 Jahren ein junges Mädchen in einer Höhle getötet worden. Der Täter läuft frei herum....noch! "Die Gewalt der Dunkelheit" ist der Auftakt einer neuen Reihe von Michael Koryta und hat mich nur teilweise überzeugen können. Während ich das Debüt "Die mir den Tod wünschen" großartig fand, kommt der Autor bei seinem neusten Werk zu sehr ins Schwafeln. Die Geschichte wird von einem auktorialen Erzähler berichtet. Dabei folgt man zum Großteil dem Ermittler Mark Novak, der sich mit seiner neuen Aufgabe so wohlfühlt wie eine Priester im Puff. Denn in Garrison gibt es streng genommen keinen Fall für ihn: der Mörder des Mädchens Sarah Martin ist weder gefasst noch verurteilt. Der einzige Tatverdächtige Ridley Barnes hat die Organisation Innocence Incorparted um Hilfe gerufen, denn er will endlich wissen, wer Schuld am Tod von Sarah hat, auch wenn ihn das unter Umständen selbst in den Knast bringt. Novak muss schnell feststellen, dass man in Garrison den Tod von Sarah auch nach 10 Jahren noch nicht verarbeitet hat, man jedoch auf Fragensteller höchst allergisch reagiert. Das weckt den Ehrgeiz des Ermittlers und so war ich mittendrin in einer Stadt voller Lügen, Schweigen und einer riesigen Höhle, die mehr Geheimnisse birgt als offenbart. Der Beginn hat mich auch direkt mitgerissen. Michael Koryta wirft seine Leser einfach ins kalte Wasser und offenbart Seite für Seite die Zusammenhänge. Das hat mir sehr gut gefallen. Mark Novak ist ein herzensguter Mann, der für seinen Job alles tun würde. Allerdings verbirgt er sein gutes Herz unter einer harten Schale aus Arroganz und Arschlochtum. Mich persönlich hat diese Kombination, obwohl sie schon oft verwendet wurde, überzeugt, denn Novak wirkt authentisch und ehrlich. Ab der Hälfte des Buches gerät die Spannung leider ins Hintertreffen. Der Ermittler ist mit vielen kleinen Problemen beschäftigt, tritt auf der Stelle, geht 2 Schritte vor und einen zurück. Es passiert nicht viel und auch die Beschreibungen der Höhle, so beängstigend sie auch waren, trugen nicht viel zur Spannung bei. So habe ich mir beim Lesen Kürzungen gewünscht und habe auch Seiten übersprungen, weil einfach nichts geschah. Erst das Ende konnte mich wieder begeistern, denn die Zusammenhänge wurden perfekt und anschaulich dargelegt, ohne, dass es zu einem hollywoodartigen Knall kam. Toll! Zudem lässt Michael Koryta genug Raum für eine spannende Forsetzung und einen neuen Fall. Der Stil des Autors ist sehr gut und flüssig zu lesen. Seine Erzählweise ist stellenweise detailverliebt, aber immer auf den Punkt und anschaulich. Fazit: ein Buch, bei dem man teilweise einen langen Atem braucht. Ich kann es eingeschränkt empfehlen, freue mich aber auf den nächsten Fall.

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