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Rezension zu
Mörder Anders und seine Freunde nebst dem einen oder anderen Feind

"Geben ist seliger als Nehmen"

Von: Literaturwerkstatt- kreativ /Blog
21.06.2017

„Literaturwerkstatt- kreativ“ rezensiert "Mörder Anders und seine Freunde nebst dem einen oder anderen Feind“ von Jonas Jonasson Die 3 Hauptprotagonisten dieses Buches: Mörder Anders Johan Andersson, genannt Mörder Anders, wurde gerade aus dem Gefängnis entlassen. Er hat schon dreimal wegen Mordes gesessen. Doch damit soll jetzt Schluss sein. Er will sein Leben nun von Grund auf ändern und die Zukunft auf freiem Fuß verbringen. Dafür braucht er aber ein Quartier und das nötige Kleingeld, denn auf die Freuden des Alkohols möchte er dann doch nicht verzichten. Per Persson ist Hotel-Rezeptionist in einem kleinen, schäbigen Hotel. Sein bisheriges Leben war eher trostlos und öde verlaufen, zudem plagen ihn Geldsorgen. Johanna Kjellander ist eigentlich Pfarrerin, wurde aber aufgrund ihrer atheistischen Haltung und einer unpassenden Predigt, gerade aus ihrer Gemeinde vertrieben. Im Moment hasst sie die ganze Welt, aber vor allem ihren Vater, wegen dem sie Pfarrerin geworden ist. Die drei Akteure treffen sich nun zufällig in dem Hotel wo der Rezeptionist Per Persson arbeitet. Da alle drei von Geldnöten geplagt werden entwickeln die Pfarrerin und der Rezeptionist eine Geschäftsidee. Sie gründen eine Körperverletzungsagentur. Sie nehmen die Aufträge und das Geld von den Kunden an, Mörder Anders fährt zu den Opfern und bricht ihnen ihre Knochen. Das Unternehmen boomt. Jetzt könnte eigentlich alles so schön sein, aber Mörder Anders hat ein Gespräch mit Jesus und dieser antwortet ihm. Mörder Anders fängt darauf hin an die Bibel zu lesen und es durchfährt ihn ein erneuter Sinneswandel. Er will sein Leben ändern und nur noch Gutes vollbringen. „Geben ist seliger als Nehmen“, wird sein neues Lebensmotto. Jetzt wird es aber für die drei ungemütlich denn Mörder Anders will auch die bereits bezahlten Aufträge nicht mehr erledigen. Der Rezeptionist und die Pfarrerin wollen das Geld aber nicht zurück geben und so ist die Unterwelt Schwedens hinter Ihnen her. Und die wollen nicht nur ihr Geld zurück haben. Fazit: Jonas Jonasson muss sich wohl bei jedem neu geschriebenen Buch immer wieder an seinem Bestseller “Der Hundertjährige“ messen lassen. Die Messlatte ist somit aber immer sehr hoch. Die Protagonisten sind auch in diesem Buch wieder absolut schräg, skurril und witzig, allerdings nicht liebenswert. Diesmal hat Jonasson drei Anti- Helden par ex­cel­lence geschaffen. Sie blieben für mich immer auf Distanz und es kam mir vor, als beobachte ich sie nur aus weiter Ferne. Die drei Hauptakteure werden auch selten beim Namen genannt, sondern nur als „ Rezeptionist“ , „Pfarrerin“ oder „Mörder Anders“ betitelt. So wird die Distanz zu ihnen noch untermauert. Jonas Jonasson bleibt seinem Stil treu. Wieder kommen völlig unrealistische Handlungen in dem Roman vor, aber genau dass ist seine Handschrift, die ich besonders an ihm schätze. Ebenso schätze ich seinen bitterbösen, makaberen Humor, das dem Buch eine gewisse Ironie verleiht. Wer kommt schon auf die Idee, eine „Körperverletzungsagentur“ zu gründen? Der Roman ist leicht zu lesen, sprachlich keine große Herausforderung. Schön finde ich, dass das Cover im gleichen Stil gehalten ist, wie die zwei vorherigen Büchern, nur dass jetzt ein Schaf abgebildet ist. Vielleicht eine Anspielung auf: “Wir sind alle Schafe Gottes“. Ich kann den Roman jedem empfehlen der den Humor von Jonas Jonasson mag, aber auch gerne mal Bücher liest, in denen nicht nur liebenswerte Akteure, oder „Helden“ mit denen man sich gerne identifiziert, die Hauptrolle(en) spielen. Dank an den Carl`s books Verlag für das Rezensionsexemplar.

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