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Rezension zu
Good as Gone

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Trotz kleiner Längen doch insgesamt überzeugend

Von: Gabis Laberladen
30.06.2017

Darum geht's: Julie Whitaker wird im Alter von 13 Jahren aus dem eigenen Haus entführt. Zurück bleiben verzweifelte Eltern und die jüngere Schwester Jane. Acht Jahre später steht Julie vor der Tür und erzählt eine wilde Geschichte darüber, was ihr passiert ist. Von Anfang an gibt es Ungereimtheiten und besonders Mutter Anna fängt an, an Julie zu zweifeln. So fand ich's: Nach einem kurzen Prolog mit der Entführungsszene startet die eigentliche Handlung mit der Rückkehr Julies. Was in den Jahren ihres Verschwindens in der Familie Whitaker und im Leben von Julie passiert ist, erfährt man erst Stück für Stück, während wir gleichzeitig die Geschehnisse in der Gegenwart mitverfolgen. Mutter Anna ist die Haupt-Erzählerin, die sehr menschlich, aber nicht besonders sympathisch auf mich wirkte. Sie lebt oft in ihrer eigenen Welt, in der es nur um ihre Bedürfnisse geht. Dabei blendet sie in ihrer Trauer um die verschwundene Julie lange Zeit ihren Ehemann Tom aus und auch zu ihrer Tochter Jane hat sie kein gutes Verhältnis. Als Julie wieder auftaucht, stürzt sich Anna auf die Aufgabe, Julie in jeder erdenklichen Weise zu helfen - vielleicht in dem Bemühen, etwas wiedergutzumachen. Trotzdem bin ich emotional auf Distanz zu ihr geblieben. Neben Julies Sicht berichten auch andere Mädchen ihre schlimmen Erlebnisse und man fragt sich, welche davon Julie ist bzw. ob möglicher Weise jemand von den Mädchen die Rolle Julies übernommen hat. Es wird schnell klar, dass man bei diesem Erzählstrang in der Zeit zurückreist und man bekommt so immer mehr Einblicke in die Vergangenheit. Dieser Handlungsstrang ist angefüllt mit überwiegend schlimmen Erlebnissen und Emotionen, es werden aber wenig Erklärungen dazu geboten. Man muss es einfach auf sich wirken lassen und abwarten, bis man durchschaut, was hier eigentlich erzählt wird. Diese Erzählstruktur ist ungewöhnlich, aber mir hat sie gut gefallen, weil sie viel Raum für Spekulationen offen lässt und man sich erst nach und nach zusammenreimt, was tatsächlich passiert ist. Leider hatte die Geschichte zwischendurch ein paar kleine Durchhänger, obwohl ich ja schon die gekürzte Hörbuchfassung gewählt hatte. Ich kann mir vorstellen, dass diese Aufteilung in zwei Handlungsstränge und die Zeitsprünge nicht jedermanns Sache sind. Mir hat diese Erzählweise ausgesprochen gut gefallen und die Geschichte der Familie Whitaker hat mich trotz kleiner Längen spannend genug unterhalten, um dranbleiben zu wollen. Zur Hörbuch-Fassung: Anna Thalbach macht als Sprecherin ihre Sache sehr gut. Man kann in die Geschichte eintauchen, sie entsteht lebendig vor dem inneren Auge und Anna Thalbach liest abwechslungsreich, so dass man ihr stundenlang am Stück zuhören kann. Mit Nellie Thalbach als zweiter Sprecherin hatte ich ein paar Problemchen. Leider gibt es bei ihr ein "Gehürn", einen "Tüsch" und eine "Stümme" und sie hat ordentlich am Buchstaben r gespart, weil jemand z. B. "erstahte", statt zu erstarren. Als mir das irgendwann störend aufgefallen ist, habe ich mich ständig daran aufgehängt und konnte mich nur noch darauf und nicht mehr auf die Story konzentrieren. Nellie Thalbach hat ansonsten wirklich gut gelesen, aber bei diesen Dingen bin ich offensichtlich sehr empfindlich und lasse mich davon irritieren. Da hätte ich die Sprecherin gerne "unauffälliger" gehabt, was persönliche sprachliche Eigenheiten angeht.

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