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Rezension zu
Fliedersommer

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Schwache, fragwürdige Story - Vorsicht Spoiler!

Von: Heike Mirabella aus Kaarst
13.07.2017

Die Handlung, die im Jahr 2016 spielt, wird in der Vergangenheitsform aus der Sicht der Protagonistin „Holly“ geschrieben und hat nur einen einzigen Handlungsstrang. Die Geschichte erfüllt sämtliche klassischen Klischees zum Thema: „Aschenputtel findet ihren Märchenprinzen“. Sämtliche Hauptpersonen sind gut aussehend und freundlich. Die böse Stiefmutter (in diesem Fall Schwiegermutter in „spe“) und ein Schurke treten in dieser Geschichte ebenfalls auf. Bei „Fliedersommer“ handelt es sich um ein Buch mit einer sehr guten Ausdrucksweise, welches leicht lesbar ist. Leider gefällt mir der Inhalt des Buches überhaupt nicht. Meiner Meinung nach ist die Geschichte arg konstruiert. Hintergründe wurden gar nicht oder mangelhaft recherchiert. Daher ist die Story sehr fragwürdig. Diese Aussage möchte ich anhand einiger Beispiele begründen: 1. Die arbeitslose Holly wohnt bei ihrer Mutter, die unter dem Messie-Syndrom leidet. Holly bekommt eine schriftliche Einladung zu einem Vorstellgespräch für ihren Traumjob. Leider ist der Brief im Messie-Haushalt verlorengegangen und Holly weiß nichts von ihrem Glück. Am Tag des Vorstellgesprächs ruft ihr potentieller Arbeitgeber an und fragt, ob sie denn zum Termin erscheinen würde, da er von ihr keine Terminbestätigung erhalten hat. Diese Vorgehensweise ist auf dem derzeitigen Arbeitsmarkt unrealistisch, wenn man nicht gerade ein Top-Manager ist. 2. Obwohl es einen internen Bewerber gibt, bekommt Holly den Job. Schon an ihrem ersten Arbeitstag gewinnt sie die Herzen sämtlicher Kollegen und Vorgesetzten. Heutzutage ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass sie von ihren Kollegen gemobbt wird, weil sie jemand die Stelle „weggenommen“ hat. 3. Holly wird als Tochter einer Minderjährigen, ledigen Vollwaise ohne Schulabschluss geboren (Vater unbekannt). Die Mutter hat als 17jährige ein Haus und ein Vermögen in so einer Höhe geerbt, dass sie niemals arbeiten muss. Darf man als Minderjährige wirklich so ein Erbe antreten? Gibt es da keinen Vormund, der das Vermögen bis zur Volljährigkeit verwalten würde? Scheinbar nicht, da sich niemand um ihr Messie-Syndrom kümmert. Weiterhin frage ich mich, warum das Jugendamt bei einer minderjährigen, alleinstehenden und allein lebenden Mutter nie in Erscheinung getreten ist. Die hätten das Kind doch sicherlich aus dem Messie-Haushalt herausgeholt oder der Mutter Hilfe angeboten. 4. Holly hat keinerlei Ahnung, wer ihr Vater ist. Die Geschichte spielt in einer ländlichen Gegend. Die Mutter lebt in dem Haus, wo sie bereits aufgewachsen ist und hat sicherlich als schwangere Minderjährige in dem Ort Aufsehen erregt. Und da kann niemand Holly einen Tipp geben? 5. Hollys Freundin rettet die Promi-Hochzeit der Tochter von Hollys Arbeitgeber. Sie schließt ihre kurz vor der Insolvenz stehende Boutique, um das 20 Minuten vor der Hochzeit zerrissene Brautkleid zu reparieren. Dazu verwendet sie kostbare Spitze und Bänder aus eigenen Beständen und hat auch einen Verdienstausfall. Was bekommt sie als Dank dafür? Am nächsten Tag erhält sie Blumen, die aus der Hochzeitsdekoration übergeblieben sind und darf die Hose des Sohnes kürzen. Und darüber freut sie sich noch? Absolut unglaubwürdig. 6. Die arrogante Schwiegermutter sucht seit 30 Jahren ein Armband, obwohl ihr Mann das gleiche Armband phantasielos „in Serie“ an sämtliche Frauen, die ihm nahestehen, verschenkt hat??? Fazit: Ich finde das Buch weder spannend noch witzig. Es gehört für mich eindeutig in die Kategorie: Liebesroman-Groschenheft.

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