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Rezension zu
Was alles war

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

„Was alles war“ von Annette Mingels

Von: Katharina (Mama hat jetzt keine Zeit)
13.07.2017

Susa wurde als Kind adoptiert und wächst bei liebevollen Eltern auf, wählt eine akademische Karriere als Meeresbiologin und studiert das Leben von Wattwürmern. Eines Tages erhält sie einen Brief von ihrer biologischen Mutter, die sie gerne kennenlernen würde. Sie treffen sich und bald darauf lernt Susa auch noch ihre biologischen Brüder kennen. Besonders zum älteren Cosmo fühlt sie sich hingezogen. In etwa zur selben Zeit lernt sie den Witwer Henryk und seine beiden Töchter kennen. Sie kommen sich nahe, verlieben sich, heiraten und Susa wird zur Ersatzmutter für die beiden Mädchen. Als sie selber schwanger wird und der kleine Leve zur Welt kommt, verändern sich nicht nur Susas Prioritäten sondern auch die Dynamik innerhalb der Familie. Alle bisherigen Selbstverständlichkeiten werden infrage gestellt: Wessen Karriere hat Vorrang, soll Susa wegen des Babys kürzer treten, wer sagt seine Vorlesungen ab, wenn der Kleine Fieber hat oder schlecht schläft? Susa weiss nicht mehr, wo ihr der Kopf steht, nur dass sie sich alles ganz anders vorgestellt hat. Eine Reise in die USA zu ihrem biologischen Vater soll Klarheit bringen. „Was alles war“ erzählt vom Alltag, wie ihn viele von uns selber erleben oder erlebt haben: Frau und Mann sind beide berufstätig und ihre berufliche Zukunft ist einigermassen klar. Sie verlieben sich, ziehen zusammen, teilen sich Erwerbsarbeit und Haushalt fair und gleichberechtigt. Sie gründen eine Familie und danach bleibt kein Stein mehr auf dem anderen. Die heutige Arbeitswelt – auch die der Universitäten – erlaubt nach wie vor kein wirklich gleichberechtigtes Familienleben und stürzt die Menschen täglich in innere Konflikte, wenn sie versuchen müssen, sich den Umständen anzupassen ohne sich selber dabei zu verleugnen oder zu verlieren. Weil die Autorin das Thema von der „Adoptions-Seite“ her angeht, entfallen für einmal die ganzen biologistischen Erklärungen und das Augenmerk liegt auf den Beziehungen innerhalb der Familie und zwischen der Familie und der (akademischen) Arbeitswelt. Annette Mingels Schreibstil – so ganz ohne Anführungs- und Schlusszeichen – fand ich zu Beginn gewöhnungsbedürftig, als ich dann aber in der Geschichte drin war, zog mich das hohe Tempo mit. Mingels erzählt szenisch, dazwischen gibt es kaum Überleitungen und wie die Zeit vergeht (von Anfang des Buches bis zu seinem Ende sind es etwa vier Jahre), erfährt man eher so am Rande. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen.

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