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Rezension zu
Das Rosenholzzimmer

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

4.0 von 5 Sternen "Wer seine Geheimnisse dem Wind anvertraut, darf sich nicht wundern, wenn die Bäume sie kennen."

Von: Carmen Vicari aus Dossenheim
05.10.2014

Audrey Kepler erbt überraschend von ihrem Ex-Freund und Vater ihrer 11jährigen Tochter Bronwyn ein Haus in Magpie Creek. Zunächst fahren Audrey und ihre Tochter nur dorthin, um sich das Haus anzusehen und die Möglichkeiten für einen Verkauf abzuwägen. Aber das Haus lässt Audrey nicht los und so beschließt sie, dass es wohl der rechte Zeitpunkt für einen Neuanfang wäre. Und so ziehen Audrey und ihre Tochter von Melbourne nach Queensland, wo auch die Tante und die Oma von Bronwyns noch immer leben. Kaum im Haus angekommen, sind viele Reparaturarbeiten fällig. Durch den Kontakt mit den Einwohnern, stößt Audrey auch auf viele seltsame Gerüchte um Samuel, den Vater von Tony. Audrey will der Sache nachgehen. Immerhin geht es dabei um einen ungeklärten Mordfall. Der Einstieg in dieses mysteriöse Buch war einfach. Schnell findet man sich als Leser in Queensland zurecht, lernt Audrey, ihre Tochter, aber auch den einen oder anderen Dorfbewohner kennen. Natürlich schwebt über allem die Frage, was geschah damals wirklich? Aber auch die Gegenwart ist sehr turbulent und Audrey kommt nur selten wirklich zur Ruhe. Durch Tagebucheintragungen oder Briefauszüge erhält der Leser immer wieder einen Einblick in die Geschichte vor gut 40 Jahren. Zusammen mit Audrey begibt man sich auf die Suche nach der wahren Geschichte. Sowohl Audrey wie auch ihre Tochter sind sehr plastisch beschrieben und wurden mir schnell sympathisch. Schon bald fand ich mich in Queensland wieder, wo ich zusammen mit Audrey in der Vergangenheit wühlte, um die offenen Fragen, Rätsel und Geheimnisse aufdecken zu können. Aber nicht nur die Geheimnisse stehen im Vordergrund, auch Bronwyn hat eine größere Rolle. Immerhin hat sie gerade ihren geliebten Vater auf sehr unglückliche Umstände verloren und ist noch in ihrer Trauer gefangen. Man möchte sie gerne trösten und als Bronwyn erfährt, dass ihre Großmutter noch lebt, hat sie natürlich die Hoffnung, ein Stück Familie zurück zu erhalten. Jedoch gilt die Dame als zurückgezogen und sehr eigen. Da Bronwyn noch an dem Verlust zu knabbern hat, hofft man als Leser natürlich, dass sie nicht auch noch von ihrer Oma enttäuscht wird. Hier werden viele Emotionen angesprochen, die den Leser nicht kalt lassen. Manches in dem Buch wirkt etwas überzogen oder zu hektisch und daher übereilt. Doch in Summe hat mir das Buch – vor allem unter dem Aspekt, dass es sich um den Debütroman handelt – sehr gut gefallen. Ich konnte regelrecht in die Geschichte abtauchen, war auf Spurensuche, habe mitgelitten, mitgefiebert und gehofft. Die Autorin schafft wunderbare Bilder von einem alten Haus in einer farbenprächtigen Umgebung, wobei sie nicht an Beschreibungen zur Fauna und Flora spart. Langeweile kam bei mir keine auf. Schritt die Geschichte mal etwas langsamer voran, so waren diese Phasen für mich eher gut für die Erholung und Verarbeitung des bisher gelesenen. Manche Auflösungen oder Antworten hätten durchaus etwas detaillierter oder genauer ausfallen können. Jedoch war ich schon so mit dem Stil und der Denkweise der Autorin vertraut, dass ich mir einiges auch gut selbst ausschmücken oder erklären konnte. Fazit: Ein farbenprächtiger Roman, der geballt ist von Bildern und Emotionen, der den Leser eintauchen lässt und noch lange in ihm nachklingt. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, auch wenn manches unklar war oder nur angerissen wurde.

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