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Rezension zu
Marlenes Geheimnis

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Wenn die Vergangenheit etwas preisgibt

Von: Karen Grace Holmsgaard aus Strausberg
13.09.2017

Sehr gefreut habe ich mich, als ich „Marlenes Geheimnis“ von Brigitte Riebe in meinen Händen hielt. Erstens habe ich von dieser Autorin schon viele gute Romane gelesen und zweitens fand ich das Cover von ihrem neuesten Werk wunderschön. Aber nun zum Inhalt: Drei starke, stolze und recht unterschiedliche Frauen verschiedener Generationen. Dazu eine herrenlose Hündin und ein Geheimnis. Das ist der Stoff aus dem gute Romane sind und Brigitte Riebe ist ein großer Wurf gelungen. Nanes Großmutter Eva ist verstorben und hat ihrer Enkelin Nane etwas hinterlassen. Nein, kein Haus, kein Auto und keine Millionen. Hinterlassen hat sie der jungen Frau ihre Lebensgeschichte zusammengefasst in einem Notizbuch. So trifft also die Vergangenheit auf die Gegenwart. Und was ich da zu lesen bekam, war sehr fesselnd und ist auch noch gar nicht sooo lange her. Selbstverständlich möchte ich nun nicht zu viel verraten. Entführt werden wir in das Sudetenland, nach Nordböhmen. Die Nationalsozialisten sind an der Macht. Eine dunkle Zeit, kein Zweifel… Erst recht, wenn Bestien an der Macht sind, einem liebe Menschen genommen werden und Liebende getrennt werden. Alles wirklich spannend, aber genaueres muss der Leser selbst herausfinden. Und ab und zu geht es dann auch wieder kurz in die Gegenwart. Auch diese Zeit hat ihre Geheimnisse, wirft Ungereimtheiten auf und hat ihre Rätsel. Gott sei Dank erreicht Adolf Hitler den Endsieg nicht und wir schreiben das Jahr 1945. Leider auch schlechte Zeiten für die große Liebe und deren Folgen. Was dann folgt ist erst mal nichts für schwache Nerven, aber sehr spannend. Nach vielen grausamen Details geht es wieder in die Gegenwart. Wir treffen auf eine Hündin mit verwöhntem Gaumen. Und auch Nane muss sich über einige Dinge klarwerden. Begeben wir uns nun noch einmal in das Jahr 1945. Zwar ist der Krieg vorbei, aber es bleibt dramatisch und spannend. Das sei verraten. Storkow und Fürstenwalde? Kenne ich. Es geht also in das Bundesland Brandenburg, super! Auf einmal sind mir einige Dinge sehr vertraut gewesen, wenn sie auch nur kurz erwähnt wurden. Schließlich geht es nach Sachsen in die Textilindustrie. Unterdessen trifft Nane auch in der Gegenwart auf die Vergangenheit, diesmal in einer anderen Form. Ich sage nur: Sütterlin. Währenddessen geht es in Werdau im Jahre 1945 auf und ab. Doch bald findet sich Eva in ihrem alten Element wieder, welches sie mit Feuereifer betreibt. Die Freude darüber währt jedoch nur kurz. Wieder einmal meint es das Schicksal nicht gut. Und unsere Nane in der Gegenwart? Die ist wohl drauf und dran sich zu verlieben. In wen, das verrate ich natürlich nicht. Abgesehen davon taucht eine neue Freundin namens Alice auf und es wird spannend. Nun muss sich Nane wohl noch intensiver mit Sütterlin beschäftigen… Kurz vor dem Ende gewinnt der Roman noch einmal mächtig an Fahrt. Und schließlich geht es auch für Eva und Marlene an den Bodensee. Eine neue Heimat ist endgültig gefunden. Aber sind nun auch alle Geheimnisse gelöst? Das möge der Leser bitte selbst herausfinden. Spannend ist dieser Roman bis zur letzten Seite. Mich hat das neuste Werk von Brigitte Riebe sehr bewegt. Ich habe es ab und zu auch beiseitegelegt und nachgedacht. Daher gerne von mir fünf Sterne. Für mich persönlich ist dieses Buch sehr lehrreich gewesen. Ich stamme aus den neuen Bundesländern und da wurden die Themen Flucht und Vertreibung mehr oder weniger totgeschwiegen. Es wurde lediglich ab und zu mal von Umsiedlern gesprochen. Und Heimatverbände durften nicht gegründet werden. Zumindest habe ich es so erlebt. Karen Grace Holmsgaard

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