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Rezension zu
Marlenes Geheimnis

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Von Altlasten und Neuanfängen

Von: Goldtime aus München
17.09.2017

Schon lange bin ich ein Riesenfan der bekannten Bestseller-Autorin Brigitte Riebe – besonders ihre Mittelalter-Romane haben es mir angetan und mir ein sehr lebendiges Bild der damaligen Zeit vermittelt. Um so gespannter war ich auf ihren neuesten Roman, der in die aktuelle Gegenwart hineinragt – und ich wurde von ihr wieder mal so richtig gefesselt und begeistert! "Marlenes Geheimnis" handelt zunächst einmal von drei Frauen, die drei Generationen widerspiegeln. Sie leben in Zeiten, die sich dramatisch verändert haben. Da ist zum Einen Eva, die mit ihrer kleinen Tochter Schreckliches durchmachen musste, als sie nach dem Zweiten Weltkrieg aus dem heimatlichen Sudetenland vertrieben wurde. Aus ihrer Sicht erfahren wir viele realistisch dargestellte Gefahren, die sie durchlaufen musste, aber auch schöne, berührende Situationen, in denen sie Freunde findet, die ihr trotz aller Bedrohungen hilfreich zur Seite stehen. Tochter Marlene trägt seit dieser Zeit ein düsteres Geheimnis mit sich herum, das sich heute in ihrem abweisenden, zunächst etwas unsympathischen Verhalten zeigt. Doch dann quartiert sich nach Großmutter Evas Beerdigung ihre Nichte Nane bei Marlene ein, um etwas Abstand zu ihrem Burnout-Job zu finden. Sie lässt sich durch Marlenes Wutausbrüche nicht abschrecken, denn sie spürt eine zutiefst verletzte Seele dahinter. Und so nach und nach, wie bei einem vielschichtigen 3D-Puzzle, erfahren wir anhand Evas Tagebuch und Marlenes Erzählungen die ganze Geschichte... Mich hat dieses wunderbare Buch tagelang bewegt – ich habe es in kleineren Etappen gelesen, obwohl der Spannungsbogen dazu einlädt, es in einem Rutsch zu "verschlingen". Schon allein die traumhafte Kulisse des Bodensees, die tollen Landschaftsbeschreibungen und das Künstlerleben an diesem paradiesischen Fleckchen haben mich zum Träumen gebracht! Dazu lernen wir sympathische, nicht immer perfekte "Heldinnen" kennen, mit denen wir uns gut identifizieren können, denn durch die detaillierten Beschreibungen der verschiedenen Zeiten findet man sich ganz schnell in ihre unterschiedlichen Lebenssituationen ein. Immer wieder habe ich mich gefragt, wie ich mich verhalten hätte als Eva, auf der Flucht, ganz auf sich alleine gestellt war, als Marlene, die so vieles alleine stemmen musste oder als Nane, die es zwar vergleichsweise gut hatte, aber durch ihren Job immer mehr ausbrannte. Auch die Nebenfiguren fand ich durchweg super gelungen, auch die "Bösewichte", die nicht fehlen dürfen... :-) Sowohl für Marlene als auch für Nane ist ihre Begegnung eine Chance, mit den alten Lasten endlich abzuschließen und einen Neuanfang zu wagen. Fazit: Ein berührendes, lebendiges und einfach tolles Buch über eine Zeit, die zu Unrecht beinahe in Vergessenheit geraten ist. 5 Sterne und eine dicke Leseempfehlung!

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