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Rezension zu
Davonfliegen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eine schwerwiegende Entscheidung

Von: Martin Schult aus Borken
04.10.2017

Dass sich Annas Leben mit dem Einzug ihrer neuen Nachbarn schlagartig ändern wird, kann sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen. Nach nur kurzer Zeit muss sie feststellen, dass das Verhalten der fünfjährigen Tochter ihrer Nachbarn sehr auffällig ist. Bei einem Besuch entdeckt sie mehrere Verletzungen am Körper von Charlie, die nur eine Erklärung zulassen: Das Mädchen wird von ihren Eltern missbraucht. Anna sucht sowohl bei der Polizei als auch beim Jugendamt Hilfe, aber ohne Erfolg. Ihr Lebensgefährte und Anwalt Dave erklärt ihr, dass eine Reaktion der Ämter wohl erst nach wiederholten Hinweisen erfolgen wird. Verzweifelt und von ihrem Beschützungsinstinkt angetrieben trifft sie eine folgen-schwere Entscheidung: Sie entführt Charlie, um sie aus dem Umfeld ihrer Mutter zu ziehen und sie somit vor weiteren Gewaltanwendungen zu schützen ... Sarah Armstrong beschreibt in ihrem Roman "Davonfliegen" den Konflikt einer Frau, ihrem Beschützungsinstinkt zu folgen, aber damit die Gesetze des Landes zu überschreiten. Sie erzählt die Geschichte in einer sehr lebendigen und gut zu lesenden Schreibweise, die mich schnell an das Buch gefesselt hat. Sehr gut wird immer wieder der Gewissenskonflikt der Hauptprotagonistin beschrieben. Sie weiß, dass sie gegen das Gesetz verstößt, ist sich aber gleichzeitig darüber im Klaren, dass sie nicht anders handeln kann. Zudem setzt sich Anna während ihrer Zeit mit Charlie auch mit ihrem eigenen Leben auseinander. Ein Schicksalsschlag hat sie früh von ihrer kranken Mutter getrennt, und sie trauert einer verlorenen und innigen Zeit mit ihr nach. Sarah Armstrong gelingt es dem Emotionalität zu verleihen, ohne aber zu klischeehaft zu wirken. Es ging mir im Verlaufe des Romans immer wieder durch den Kopf, ob ich einen ähnlichen Mut aufgebracht hätte, dem schutzlosen Kind beizustehen und meine eigene Zukunft dabei außer Acht zu lassen. Die selbstlose Art der Hauptprotagonistin hat mir dabei sehr imponiert und sie ruft dazu auf, mehr Mut zu haben. Selbst die Spannung kommt in "Davonfliegen" nicht zu kurz. Die Flucht vor der Polizei und die dauernde Gefahr, entdeckt zu werden, verleihen dem Buch zusätzliches Tempo und Dramatik. Insgesamt ist Sarah Armstrong mit ihrem Buch ein ergreifender und spannender Roman gelungen, der zu mehr Zivilcourage und Mut aufruft. Ich fühlte mich sehr gut unterhalten und empfehle das Buch daher sehr gerne weiter. Meine Bewertung fällt daher mit guten vier von fünf Sternen auch positiv aus.

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