Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Timeless - Retter der verlorenen Zeit

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Phantastische Zeichnungen! Sehr liebevolle Ausarbeitung.

Von: Soleil
07.11.2017

Armand Baltazar verrät im Interview, welches er am Ende des Buches gibt, dass ihm die Idee zu der Geschichte gekommen ist, als sein Sohn die ersten Gutenachtgeschichten entdeckte. Als er dann noch einem Spielzeugroboter ohne Kopf einen Traktor als solchen aufsetzte, war "Timeless" geboren. Die Figur des Diego entspricht Baltazars Sohn, wie am Ende auf einem Foto zu sehen ist. Und so liebevoll die Idee enstand, so liebevoll wurde sie umgesetzt. Obwohl der Roman nicht ganz preiswert ist, kann man sich sicher sein, dafür eine Menge Buch zu bekommen; es ist ziemlich seitenstark und damit auch recht schwer. Absolut faszinierend sind dabei die zahlreichen Bilder, die Baltazar, der als Art Director für Pixar, Walt Disney und DreamWorks gearbeitet hat, gezeichnet hat. Sie sind dabei so einzigartig und beinahe dreidimensional geworden, dass es schwer ist, sich ihrem Charme zu entziehen. Wenn in etwa die vier Freunde ein Foto zusammen aufnehmen, ist es schwer zu glauben, dass es sich nicht um ein reales handelt, sondern um eine bloße Zeichnung. Jedes Detail ist vom Künstler aufgegriffen worden, jede winzige Lichtreflektion; ein wirklich detailgenaues Auge, das zudem eine kreative Beobachtungsgabe verrät. So sind es die Zeichnungen, die der Geschichte das Besondere verleihen und ohne die diese nur halb so gut geraten wäre. Diego ist ein durchschnittlicher Junge, der sich sehr auf seinen Geburtstag freut, da er hofft, ein Hoverboard geschenkt zu bekommen. Mit dem Talent seines Vaters geboren, auch wenn er dieses noch nicht ganz unter Kontrolle hat, muss er sich dieses dann auch selbst zusammenbauen. Als Diego im Laufe der Zeit erfährt, wie bekannt seine Eltern wirklich sind, denn auch seine Mutter hat als Fliegerin einigen Ruhm geerntet, glaubt er, nie so viel erreichen zu können. Auch versucht er viel, scheitert jedoch oft, wo andere brillieren. Sprich: Er ist eine Figur mit Ecken und Kanten, dabei aber genau der dreizehnjährige Junge, den man auch erwartet. Sein bester Freund Petey ist ein wenig ängstlicher, weiß sich aber auch schon mal zu helfen. Die Mädchen lernen sie zufällig kennen. Lucys Eltern stammen aus der Zeitlinie der Dampfzeitler und bestehen darauf, dass sie sich wie eine junge Dame aus dem 18. Jahrhundert kleidet und benimmt. Auch ist ihr Lebensweg so bereits vorgezeichnet. Lucy aber möchte mehr, sie bewundert Diegos Mutter und hofft, selbst auch Pilotin zu werden. Die Figur ist ein wenig zu perfekt geraten, zu schön, zu artig, zu wohlerzogen. Ihre Freundin dagegen stammt aus den Slums, tritt wesentlich energischer auf und weiß zuzupacken. Sie unterscheiden sich nicht nur äußerlich wie Tag und Nacht. Ich hätte mir hier eine Abweichung von den üblichen Pfaden gewünscht; statt dass Diego sich für die blonde, feengleiche Dame aus gutem Hause entscheidet, hätte die durchsetzungsfähige, frei herausredende Paige ihn und seinen Charakter wesentlich besser abrunden oder sogar formen können. Die Geschichte selbst wird ab einem Alter von zwölf Jahren empfohlen und genau so sollte sie auch gelesen werden. Der Anfang führt erst langsam in die Gegebenheiten ein, die Sachlage will erklärt werden. Schließlich sind die Kids nach der Entführung von Diegos Vater auf sich allein gestellt und stürzen von einem Abenteuer ins nächste. Für die Altersgruppe wird hier viel geboten, wenn ein älterer Leser jedoch manchmal schon ein paar Längen finden mag. Ebenfalls geht es für ältere Leser nicht immer ganz nachvollziehbar zu, was in den Augen der Zielgruppe aber alles noch viel spannender und reizvoller machen wird. Auf dem Schiff eines bärbeißigen Piratenkapitäns mit russisch klingendem Namen, den Diego nicht aussprechen kann sowieso. Der junge Mann hat seinen roten Lieblingsroboter mit dem Traktorgesicht repariert und führt ihn mit. Der Kapitän gibt jedem der vier eine ganz spezielle Aufgabe an Bord, der sie sich stellen müssen. Können sie es nicht, müssen sie das Schiff verlassen. Nach einer Reihe Erlebnissen kommt es am Ende zum großen Showdown, bei dem nicht gespart wurde, jedoch ersichtlich ist, dass es eine Fortsetzung geben wird, wenn diese Geschichte aber auch erst einmal als abgeschlossen betrachtet werden kann. "Timeless - Retter der verlorenen Zeit" ist eine packende Erzählung ab zwölf Jahren, die durch ihre atemberaubenden, teilweise lebensecht wirkenden Bilder ihr Potential zu entwickeln vermag.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.