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Rezension zu
Der Todesmeister

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Blutige Filme und ein neues Ermittlerteam

Von: Denise
24.11.2017

Viktor Puppe wird vom Innenministerium zum Berliner LKA versetzt. Mit seinen neuen Kollegen Begüm Duran und Kenji Tokugawa wird er direkt zu einem heiklen Fall gerufen: Die grausam zugerichtete Leiche eines jungen Mädchens wird an der Oberbaumbrücke angespült. Als wenn dies nicht schon schlimm genug ist, stellt sich schnell heraus, dass es sich bei der Toten um die Nichte des Justizsenators handelt. Viktor, Begüm und Ken werden in einen Strudel aus Gewalt, Sex und Intrigen gezogen. Können sie den Täter schnappen? "Der Todesmeister" ist der Auftakt zu einer neuen Thriller-Reihe um Viktor Puppe und hat mir gut gefallen. Thomas Elbel setzt in seinem ersten Thriller auf ungewöhnliche Charaktere und ein spannendes Setting. Lediglich der Schluss gerät schwächer. Die Geschichte wird von einem auktorialen Erzähler berichtet. Dabei folgt man zum großen Teil dem Ermittler-Trio, welches sich nicht nur mit dem Fall, sondern auch mit sich selbst auseinandersetzen muss. Denn Viktor als Musterknabe prallt auf Begüm und Ken,die beide die typische Berliner Freundlichkeit an den Tag legen und ihrem Neuling keine Schonfrist gönnen. In einigen Kapiteln kommt auch der Täter zu Wort. Und man lernt Jenny mit ihrem Bruder Lukas kennen, die sich beide auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Elternhaus befinden. Diese Mischung fand ich klasse. Die Figuren sind sehr anders geraten, als man es gemeinhin in Thrillern vermutet. Thomas Elbel stellt dem intelligenten und glatten Viktor zwei Berliner Schnauzen an die Seite. Deren Ruppigkeit und vor allem auch Kens Proletentum machen nicht nur dem Neuling, sondern auch dem Leser teilweise zu schaffen. Tief ins Herz geschlossen habe ich keinen der drei. Aber das muss ich auch nicht. Denn Begüm, Ken und Viktor bieten sehr viel Potenzial für Spannung, Konflikte, aber auch Loyalität, so dass ich mich mit allen dreien recht wohlgefühlt habe. Wer allerdings auf glattgezogene und bodenständige Charaktere steht, wird mit dem Trio seine liebe Not haben. Die Story ist von Beginn an spannend und unterhaltsam. Nach einer kurzen Eingewöhnung konnte ich nicht mehr die Finger von dem Thriller lassen. Thomas Elbel legt die Spuren in seiner Geschichte gut, aber für deinen geübten Leser des Genres doch sehr augenfällig. Das mindert aber nicht den Lesespaß. Lediglich das Finale hat den Gesamteindruck eingetrübt. Denn hier greift der Autor auf die typischen Klischees wie leerer Handyakku, geheimnisvolle Hinweise an die Kollegen und einen hollywoodwürdigen Showdown zurück. Das fand ich echt schade. Weniger wäre in diesem Fall mehr gewesen. Der Stil von Thomas Elbel ist sehr gut und flüssig zu lesen. Seine Erzählweise ist direkt, sehr detailgenau und sorgt dafür, dass man immer mehr will. Toll! Fazit: Kein Meisterwerk, aber ein solider Auftakt. Ich freue mich schon auf den zweiten Teil.

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