Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
SOG

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Lesezeichen hinzufügen für Permanentlink. Yrsa Sigurdardóttirs „Sog“ – Nichts für schwache Nerven

Von: ZeichenTonBild
18.12.2017

Nachdem Kommissar Huldar in "DNA" als leitender Ermittler gescheitert ist, rückt er wieder zurück ins zweite Glied. Ausgerechnet jetzt, wo wieder ein spektakulärer Fall zu klären ist. Islands-Krimi-Exportschlager Yrsa Sigurdardóttir legt mit "Sog" den zweiten Band um Kommissar Huldar und die Kinderpsychologin Freyja nach. Es wird spannend, dunkel und fordernd. Eine Vergewaltigung, grausame Morde, viele Verdächtige Kommissar Huldar bekommt es mit einem seltsamen "Fall" zu tun: Auf seinem Schreibtisch landet ein Zeitkapsel, die zwölf Jahre zuvor von einer Schulklasse vergraben wurde. In dieser sind Zettel mit Zukuntsprognosen für das Jahr 2016. Einer dieser Aufsätze kündigt mehrere Morde an, jeweils versehen mit den Initialien der Opfer. Zeitgleich werden in einem Whirlpool ein Paar abgetrennte Hände gefunden, die jedoch keiner Person zugeordnet werden können. Da der Aufsatz recht schnell einem Jungen zugeordnet werden kann, dessen Vater wegen Mordes und Vergewaltigung einer Schülerin verurteilt wurde, zieht Huldar die Kinderpsychologin Freyja zu Rate. Und das obwohl das Verhältnis der beiden aufgrund der Vorkommnisse der letzten Ermittlungen immer noch mehr als angespannt und kompliziert ist. Denn auch Freyja ist in ihren Aufgaben zurüchgesetzt worden. Nicht einfacher werden die Ermittlungen dadurch, dass Huldar immer noch versucht, Freyjas Herz zu gewinnen. Als nach nach dem Fund der abgetrennten Hände ein weiterer brutaler Mord geschieht und die Initialien zum Aufsatz aus dem Jahr 2004 passen, wird klar, dass der Aufsatz ernst zu nehmen ist. Starker Plot, interessante Charaktere Mit "Sog" legt Yrsa Sigurdardóttir einen starken und komplexen zweiten Band um Kommissar Huldar und die Kinderpsychologin Freyja nach. Der Plot ist komplex gestrickt und äußerst spannend: Viele verschiedene Spuren lassen zu keiner Zeit den Täter oder die Täterin klar werden. Natürlich stellt man Vermutungen an, aber die verschiedenen Spuren verlaufen ins Leere oder ergeben irgendwann keinen Sinn mehr. So tappt man bis zur Auflösung am Ende mehr oder weniger im Dunklen. Die bereits in "DNA" komplex angelegten Hauptdarsteller faszninieren aufs Neue, da sich Huldar und Freyja einerseits "spinnefeind" sind und sich andererseits gegenseitig anziehen. Beide Charaktere sind dabei auf ihre Art sympathisch, zumal man die Innenwelt bzw. Gefühle des jeweils anderen nur zu gut nachvollziehen kann. Insofern wird es für die kommenden Bände spannend wie sich das Verhältnis entwickelt. Die düsteren Stimmung, die Thematik um missbrauchte Kinder und die brutalen Morde gestaltet die Autorin detailreich aus. Aber eher der Art, dass man sich mit den Ursachen und Hintergründen für die Taten beschäftigt. All das mit einer unaufgeregt Sprache, leicht lesbar und doch alles andere als seicht. Geschickt sind einige Wendungen eingebaut, so dass die Suche nach den Schuldigen öfter bei Null beginnt. Insofern ist der Thriller-Titel "Sog" durchaus Programm, denn in eben diesen wird man beim Lesen gezogen. Eine absolute Krimiempfehlung für die ruhige Zeit zwischen den Jahren, verbunden mit der Vorfreude auf weitere Fälle.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.