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Rezension zu
München

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Sehr gut recherchiert und packend geschrieben

Von: brigitta
21.12.2017

Kurze Zusammenfassung: Hugh Legat steht noch ganz am Anfang seiner Karriere und diese sieht sehr vielversprechend aus. Er hat als Bester die Uni abgeschlossen und ist recht schnell in das Privatsekretariat von Chamberlain vorgedrungen. Einzig seine komplizierte Ehe und die geheimen Unterlagen, die ihm anonym zugespielt werden, könnten seine Karriere gefährden. Legat ahnt, dass hinter den Nachrichten aus Deutschland, Paul von Hartmann stecken könnte. Gemeinsam mit dem deutschen Paul hat er die Uni besucht und auch von Hartmann hat es beruflich bis in die Nähe der Regierung geschafft. Doch von Hartmann hat sich einer Widerstandszelle angeschlossen und spielt sogar mit dem Gedanken Hitler zu erschießen. Um Hitlers Machenschaften publik zu machen und den drohenden Krieg abzuwenden, bleibt ihm aber nichts anderes übrig als sich an seinen alten Freund Hugh zu wenden und so auch einen direkten Draht zu Chamberlain zu bekommen. Hugh Legat allerdings steht nicht sofort an von Hartmanns Seite, sondern wägt die Konsequenzen für seine Karriere ab und entscheidet sich erst einmal zur Zurückhaltung. Bis er Lena wieder trifft ..... Fazit: Hier wird Geschichte lebendig und nachvollziehbar. Natürlich habe ich in der Schule Geschichtsunterricht gehabt, und natürlich habe ich mich auch nach der Schule noch weiter gebildet. Ich kenne und kannte alle Fakten und Daten um die sich dieser Roman dreht .... aber sie haben mich eigentlich nicht wirklich interessiert, weil es tote Daten und leere Fakten für mich waren. Robert Harris hat diesen Fakten Leben eingehaucht und den Prozess, der damals stattfand, wirklich begreifbar gemacht. Auch hatte immer Gedanken wie:" Das müssen doch auch die anderen Staaten gewußt haben", oder " Warum hat das niemand verhindert?". Hier werden diese Gedanken und Fragen beantwortet, aber nicht in der Form, dass Harris Antworten vorlegt, sondern das Buch macht einem klar, dass solche Vorgänge, wie sie in Deutschland unter Hitler passierten, unmöglich geheim bleiben konnten. Die Hauptprotagonisten Hugh Legat und Paul von Hartmann sind sehr gut gezeichnet und tragen die Geschichte hervorragend. Robert Harris gleitet auch nicht ins Klischeehafte ab, Paul wird weder mit typisch deutschen Attributen überschüttet und auch Hugh wird nicht als Paradeengländer beschrieben. Es sind beides junge Männer ihrer Zeit, die auf ihre Weise versuchen ein Ziel zu erreichen. Chamberlain, Mussolini und Hitler fand ich sehr gut beschrieben, so habe ich sie auch durch Biographien kennen gelernt, nur dass es hier keine leere Charakterbeschreibung war, sondern die Wesenszüge entfalten sich in einer lebendigen Geschichtet. Man erlebt die Charaktere sozusagen in Aktion. Mir ist beim Lesen des Romans vieles klarer geworden und finde es soooo schade, dass ich keine Großeltern mehr habe, die ich befragen könnte. Mich hat das Buch gepackt und nicht nur als Roman begeistert, sondern auch mein Interesse an neuerer Geschichte wieder geweckt.

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