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Rezension zu
Babydoll

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein erschreckendes Familiendrama

Von: Lovely Girl
27.01.2018

Kritik: Dieses Buch war eine reine Cover- und Titelentscheidung, denn beides verbirgt etwas Düsteres und Erschreckendes. Welches genau nach meinem Geschmack ist. Ohne den Klappentext gelesen zu haben, habe ich mich in die Geschichte gestürzt. Lily Riser wurde mit 16 Jahren entführt und konnte nach 8 Jahren ihrem Entführer entkommen. Doch sie ist nicht alleine, denn sie hat eine 6 Jährige Tochter, Sky. Lily ist bewusst, dass nichts mehr so sein wird wie früher, aber dass ihr neues Leben so zum Verhängnis wird, hätte sie sich niemals vorgestellt. Anstatt in Frieden einen Neustart zu beginnen, macht Lily die Hölle durch. Dazu hat sie noch die Angst, ihr Entführer könnte kommen und sie und ihre Tochter holen. Auf der anderen Seite lernen wir die Sicht von Abby und Eva kennen. Abby ist die Zwillingsschwester von Lily. Beide sind nicht nur Schwestern, sondern auch beste Freundinnen, die alles für einander tun würden. Eva ist Lilys Mutter und kann es kaum glauben, dass ihre Tochter nach 8 Jahren zurückgekehrt ist. Beide Frauen haben die Hoffnung an Lilys Rückkehr nie verloren, dennoch haben Mutter und Tochter viele Opfer bringen müssen und sind bis an ihre Grenzen gegangen. Und zu guter Letzt erfahren wir was in dem Kopf von unserem Entführer abgeht. Die Handlung war grandios! Aus dem Grund konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Durch die kurzen Kapitel und die Perspektivenwechsel wollte ich immer wissen, was der nächste Protagonist denkt und wie es weiter geht. Es war grausam was Lily und ihre Familie durchmachen musste. Lily ist in dem Haus und ihre Familie sind „im Freien“ durch die Hölle gegangen. Ich als Leser habe zum ersten Mal so richtig erlebt, was eine Entführung für Folgen mit sich bringt: Es zerstört sowohl das Opfer als auch die Angehörigen psychisch und physisch. Von dem Schreibstil der Autorin brauche ich nicht zu sprechen, denn Hollie Overton gehört zu den besten Autoren überhaupt. Sie verzichtet auf jegliches drum herum und kommt gleich zum Punkt. Das Setting hat sie kurz beschrieben, so dass ich mir ein Bild von allem machen konnte. Doch umso mehr Wert legte sie auf die Emotionen und den Schmerz der Protagonisten. Sie wusste immer aufs Neuste, wie sie dem Leser die innerliche Qual der einzelnen Charaktere vermitteln kann. So sehr ich das Buch auch mochte, muss ich einige Kritikpunkte nennen, die mich störten. Als Lily zu Hause war erfuhr man was sie durchmachen musste, wie sie ihr Leben auf die Reihe bekommen wollte und welche Fortschritte sie machte. Leider erfuhr man kaum was über ihr Leben in dem Keller. Sie erwähnte alles kurz gegenüber der Polizei, doch auf genaue Details wurde nicht eingegangen. Ebenso erfuhr ich mehr über die Mutter und Abby als über den Entführer. Seine Sicht hätte mich da sehr interessiert. Was hat er empfunden, als er gesehen hat, dass Lily und Sky nicht mehr in der Hütte waren. Ein Satz von ihm hatte bei mir Gänsehaut ausgelöst und ich war bis zum Schluss gespannt, wann diese eine Sache passiert. Als das Buch zu Ende war, fragte ich mich, wo es geblieben ist. Fazit: Das Buch fing als spannungsgeladener Psychothriller an und endete als trauriges Familiendrama. Mit vielen Schicksalsschlägen und einem grandiosen Schreibstil schaffte die Autorin den Leser in ihren Bann zu ziehen. Doch dieser Bann löste sich zum Ende hin, als dieses sehr unerwartet und unspektakulär wurde. Eine Geschichte mit einem sehr starken Anfang und einem eher ruhigen Abschluss.

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