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Rezension zu
Die Namen der Toten

Gelungener Auftakt

Von: Ponine T.
24.02.2018

Ich hatte für diesen Monat einige Reihen auf dem Schirm, die ich entweder fortsetzen oder neu starten wollte. Dazwischengerutscht ist mir dann ein Rezensionsexemplar vom bloggerportal, das sich da sehr harmonisch eingefügt hat, denn Sarah Bailey startet mit diesem Buch hoffentlich eine Serie, die ich wahnsinnig gerne weiterlesen würde. Bei diesem Buch stimmt einfach alles für einen gelungenen Auftakt. Da ist erst einmal der Fall, der selbst für den Leser sehr lange eherseltsam wirkt auch wenn der merh Informationen bekommt als die Polizei, weil er Reese, den Bruder des Toten Deano, mitbegleitet, nachdem er vor der Polizei geflohen ist. Die beiden sind die Söhne eines kürzlich verurteilten Unternehmers, der mehr Dreck am Stecken hatte, als selbst das Gericht herausgefunden hat. Dass irgendetwas Kriminelles läuft, ahnt man schnell, was es genau ist, ist eine sehr realistische und gleichzeitig düstere Geschichte über illegale Einwanderer und organisiertes Verbrechen. Die Polizeiarbeit wird sehr genau beschrieben und auch wenn es in der Parallelhandlung durchaus gewalttätige Szenen gibt, sind die Ermittler vor allem bei ihrem Alltagsgeschäft zu sehen, den Verhren, dem Diskutieren, dem langatmigen Suchen nach Indizien, die man manchmal nur mit Glück findet. Ein ganz klassischer Kriminalroman also zur Abwechslung, der sich erfrischend abhebt aus den immer blutiger werdenden Thrillern. Während der Plot trotz allem noch relaitv vertraut wird, war die Sprache in diesem Krimi zur Abwechslung mal wirklich originell. Man kommt sofort ins Buch, will gerne weiterlesen und die Dialoge, die Bailey geschaffen hat, sind herrlich. Nicht aufgesetzt oder übertrieben, sondern sehr realitätsnah. Selbst die ständigen Frotzeleien zwischen Zaid und Vega sind glaubwürdig, haben einen gewissen Witz und charakterisieren die Personen sehr gut. Wenn Charaktere ihre eigene Sprechweise erhalten, werden sie überzeugend, und das hat die Autorin hier hingekriegt. Was mich aber wirklich vom Buch überzeugt hat, waren eben diese Charaktere. Allen voran Richard Vega, Migrationshintergrund und Privatschulzögling, ehemaliger Militärpfarrer, der schließlich zur Polizei ging und dort mit eiserner Disziplin seinen Job erledigt. Nach außen der Mann aus Stahl ist er eigentlich ein sehr verletzlicher Mensch, der sich eine Maske zurechtgelegt hat, auch um sich nicht mit seiner Vergangenheit auseinanderzusetzen. Die ist im ersten Band nur angedeutet und es wird spannend, herauszufinden, was ihn genau verfolgt. Ihm vorgesetzt ist Daria, und wie der Leser anfangs ahnt und bald betätigt findet, haben die beiden seit zwei Jahren eine Affäre, die auch auf dem Revier kein großes Geheimnis mehr zu sein scheint. Blöd nur, dass Daria verheiratet ist mit Simon, einem Psychiater, und die beiden eine sagen wir mal sehr ungleiche Beziehung führen. Diese Abhängigkeit und Simons durchklingeden Persönlichkeit waren reichtig spannend und ich frage michehrlich, wie es hier weitergeht! Nicht zu vergessen dann noch Zaid, der dritte Detective im Bund. Anfangs kann man ihn absolut nicht leiden, wennn er aus Richards Sicht beschrieben wird, doch im Lauf des Buchs gewinnt er mehr und mehr an Sympathie. Selbst der bärbeißige Abteilungschef Bishop ist irgendwie nicht unsympathisch und man hat fast schon ein wenig Mitgefühl für ihn und seine sehr verfahrere Ehe. Insgesamt ist "Die Namen der Toten" also ein gelungener Auftakt, der Lust auf mehr macht und die Hoffnung erweckt, dass es immer noch neue Autoren gibt, die im Krimialltag kleine Lichter setzen können. :-)

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