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Rezension zu
Die Gabe des Himmels

Die gleiche Familie, nur später

Von: Michael Taube
17.03.2018

Die drei Romane über die Lothringer Familie Fleury hat sicher nicht nur bei mir bereits Kultstatus. Umso mehr habe ich mich darüber gefreut, dass mir der Goldmann Verlag eine Vorausgabe des Romans überlassen hat. Und es hat sich natürlich gelohnt. Die Geschichte der Familie geht einige Generationen oder über 80 Jahren nach dem dritten Teil „Das Gold des Meeres“ weiter. Im Mittelpunkt steht der jüngere Bruder Adrien Fleury, der aus der Sippe ausgeschert ist und erst studiert und später eine Lehre zum Wundarzt gemacht hat. Adrianus, wie er sich selber nennt, kehrt in seine Heimatstadt Varennes-Saint-Jacques in Oberlothringen zurück und wird mit der Pest, dem Judenhass und der Liebe konfrontiert. Der Roman ist wiederum lang. Über 700 Seiten sind erfüllt mit tollen, sehr spannenden und erlebbaren Erzählungen über die Leute aus Varennes und den Zugewanderten. Besonders interessant fand ich die Entwicklung von Luc, einem kleinen Handwerker zum machtbesessenen Führer der Flagellanten. Ich habe mich schon immer gefragt, wie es sein kann, dass sich Menschen mit eisenbestückten Peitschen die Rücken zerreißen können und glauben, dies könnte einem Gott gefallen. Darüber hinaus muss beim Thema Pest auch der Judenhass der Christen erzählt werden. Die nackten Zahlen aus der Zeit geben nicht im Mindesten Auskunft darüber, wie grauenvoll Christen sein können. Wolf beschreibt beide Seiten eindrucksvoll. Und die Liebe kommt natürlich nicht zu kurz. Es ist kein Spoilern, wenn ich verrate, dass sie siegt und bestimmt den Aufhänger des nächsten Romans von Daniel Wolf geben wird. Zur Ausstattung des Romans: Das Buch besteht aus unendlich viele Kapitel in drei Büchern. Kapitelüberschriften würden mir zur Orientierung helfen. Am Ende gibt es ein Glossar, dass ich aber nur angefangen habe zu lesen. Ich würde mir wünschen, dass mit Fußnoten gearbeitet wird, das ist schneller und hilfreicher beim Lesen von fremden Worten. Das Cover ist wieder toll gestaltet. Konsistent verfolgt hier Wolf die Gestaltung mittels Schrift in „alt-deutscher“ Art. Ich mag es. Mein Fazit: Es gibt aktuell keine Romanserie auf dessen Fortsetzung ich mich so gefreut habe wie die Fleury-Saga. Ich wurde nicht enttäuscht, obwohl mir etwas zu wenig Fleury-Feeling dabei war. Aber es gibt sicher einen Band 5. Titelvorschläge: „Drei Götter in einem Himmel“ oder „Das Ich im Menschen“.

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