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Rezension zu
Die Gabe des Himmels

Rezension:: „Die Gabe des Himmels“ von Daniel Wolf

Von: Moni2506
19.03.2018

Mit „Die Gabe des Himmels“ entführt uns Daniel Wolf schon zum vierten Mal in die Welt der Kaufmannsfamilie Fleury. Diesmal geht es in die Zeit rund um die große Pest-Epidemie und seine verheerenden Auswirkungen. Erschienen ist der Roman im März 2018 im Goldmann-Verlag. Varennes-Saint-Jacques, 1346: Adrien Fleury, Sprössling aus einer erfolgreichen Kaufmannsfamilie, möchte Arzt werden. Er studiert an der renommierten Universität in Montpellier, wo die Lehren von Hippokrates und Galen gelehrt werden. Als die Umstände es erfordern, kehrt Adrien in seine Heimatstadt Varennes-Saint-Jacques zurück. Die Patrizier regieren die Stadt, das einfache Volk fühlt sich unterdrückt und nicht beachtet und die Juden müssen unter immer mehr Anfeindungen und Beschimpfungen leiden. Gerüchte aus dem fernen Italien von einer großen Seuche drängen in die Stadt. Als die Seuche schließlich auch Varennes erreicht, spitzt sich die Lage dramatisch zu. Auf diesen historischen Roman habe ich mich schon einige Zeit gefreut und man kann direkt zu Beginn schon festhalten, dass sich das Warten gelohnt hat und ich alles andere als enttäuscht wurde. Wie gewohnt katapultiert einen Daniel Wolf mit seinem gutem und flüssigen Schreibstil direkt ins 14. Jahrhundert. Ich hatte von Beginn an Kopfkino vom Feinsten und habe mich sehr darüber gefreut Varennes-Saint-Jacques mal wieder besuchen zu dürfen. Es wurde viele interessante Themen in diesem Roman verarbeitet. Man erfährt einiges über die großen Universitäten des Mittelalters und wie sich das Studium zu dieser Zeit gestaltete. Adrien Fleury möchte Arzt werden, dementsprechend erfährt man auch einiges über die Lehren, die zu jener Zeit Anwendung fand. Hier habe ich viele neue Sachen gelernt, die mir vorher so gar nicht bewusst waren. Auch die sozialen Zustände in jener Zeit werden thematisiert. Diese führten zu großen Spannungen zwischen den verschiedenen Ständen. Weitere große Themen sind die Pest und ihre Auswirkungen sowie der Hass auf die Juden. Ich muss zugeben von einigen Dingen, die zu jener Zeit passiert sein sollen, war ich echt erschüttert und konnte es kaum Glauben. Daniel Wolf hat hier wieder sehr gut recherchiert, was man dem ganzen Buch auch zu jedem Zeitpunkt deutlich anmerkt. Schon ein kurzer Blick zu wikipedia und dem Artikel über die schwarze Pest bestätigen viele Dinge, die der Autor in seinem Buch schildert. Die Personenzusammensetzung fand ich diesmal sehr interessant und gelungen. Schon beim Lesen des Personenverzeichnisses wusste ich, dass das ein gutes Buch wird. Auch bei den Namen hat sich der Autor sehr viel Mühe gegeben, wie ich finde. Da waren so einige Namen dabei, die ich vorher noch nie gehört hatte. Die Sympathieträger des Buches waren mir schon vor dem Lesen im Großen und Ganzen bewusst. Man erkennt auch ziemlich schnell, wer gut und wer böse ist. Dennoch vermochte der Autor es, mich mit der ein oder anderen Personalie ein wenig zu überraschen. Der Spannungsbogen in diesem Roman ist klasse. Der Prolog ist dramatisch und geheimnisvoll. Die eigentliche Geschichte startet dann allerdings ruhig, aber sehr unterhaltsam, um dann anschließend immer spannender und dramatischer zu werden. Ich fand den Wandel der Themen, die in den Vordergrund rücken, sehr gelungen. Einiges war vorhersehbar, bei anderen Dingen hat der Autor aber auch einen erfrischenden anderen Weg gewählt. Mir war zu keiner Zeit in diesem Roman langweilig. Ich habe die Geschichte gerne verfolgt, ich habe die Personen gerne verfolgt und ich freue mich jetzt schon auf einen hoffentlich fünften Fleury-Teil. Für mich zu einem tollem historischen Romanen einfach dazugehörend, gibt es auch in diesem Roman ein Personenverzeichnis, ein ausführliches Nachwort und ein Glossar. Als Karte habe ich im ebook nur einen Stadtplan von Varennes gefunden, ob es im gedruckten Buch noch weitere Karten gibt, weiß ich leider nicht. Fazit: Ein klasse historischer Roman von Anfang bis Ende, der zwar durchaus das ein oder andere Klischee bedient, der aber auch mit für mich einigen erfrischenden Wendungen aufwarten konnte. Historischer Lesegenuss pur und eine unbedingte Leseempfehlung, insbesondere an die, die auch die dicken Wälzer mit ca. 1.000 Seiten sehr mögen.

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