Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
The Woman in the Window - Was hat sie wirklich gesehen?

Kein Pageturner

Von: Tii & Ana´s kleine Bücherwelt
24.03.2018

Anna Fox ist Psychologin, die an Agoraphobie leidet. Seit fast einem Jahr kann sie ihr eigenes Haus nicht mehr verlassen. Ihr Psychater, ihre Physiotherapeutin und ihr Untermieter sind ihre einzigen sozialen Kontakte. Sie lebt, indem sie das Leben ihrer Nachbarn lebt, die sie durch den Sucher Ihrer Kamera beobachtet, wie ein Voyeur. Sie sammelt auch Fotos auf ihrem Laptop von diesen "Sessions" und sie hat noch nichtmal ein schlechtes Gewissen dabei. Die neuen Nachbarn, die Russels, scheinen sie besonders zu faszinieren. Eine scheinbar perfekte Familie, wenn dort nicht der Mord geschehen würde. Anna hat diesen durch die Kamera beobachtet, aber Beweise hat sie keine. Aber kommen wir zu dem Punkt warum ihr niemand glaubt: Wie bereits erwähnt, ist sie Psychologin mit Agoraphobie und sie nimmt diverse Medikamente für Ihre Panikattacken, Ihre Depressionen, zum Schlafen und wer weiß wofür noch und sie trinkt immer und nicht wenig. Sprich sie ist eine Alkoholikerin, die dazu noch starke Antidepressiva nimmt - warum sollte man so jemandem glauben. Anna Fox war auch zu dem Zeitpunkt des Überfalls stark alkoholisiert und hat die Medikamente wie immer irgendwie genommen... Was ist also wahr und was ist Halluzination bzw. ihrem kranken Geist entsprungen? Will sie nur Aufmerksamkeit, weil sie einsam ist? Fazit: Eine Hauptprotagonistin mit einem ernsten Problem, die aber kein Mitleid erweckt, sondern die man eher mal schütteln möchte. Sie ist trotz des besseren Wissens unverantwortlich in Bezug auf die Medikamente und des Alkoholkonsums und ich konnte sie wirklich nicht leiden. Schrittweise erfährt man als Leser welch schlimmer Umstand sie in die aktuelle Lage gebracht hat und welches Trauma sie erlebt hat. Leider wird gerade in 2/3 des Buches die Handlung viel zu langsam vorangetrieben. Es kommt weder Spannung auf, noch hängt man an an den Seiten und will zwingend wissen wie es weitergeht. Sie beobachtet die Nachbarn, sie chattet im Netz mit anderen Betroffenen und gibt denen Rat wie sie wieder das Haus verlassen können (da habe ich doch schon heftig den Kopf schütteln müssen), sie trinkt und guckt gelegentlich alte schwarz-weiß Filme wie "Das Fenster zum Hof", "Vertigo" oder "Casablanca". Das ständige Gerede über die Trinkerei "Nur noch ein Glas Merlot, wirklich nur ein Glas nicht mehr..." hat mich doch sehr genervt und meiner Meinung nach dem Buch nicht wirklich gut getan. Ja es war wichtig, dass sie zu dem Zeitpunkt betrunken war und unter Medikamenteneinwirkung gestanden hat, aber es hätte nicht so ausgewalzt werden müssen... Nachdem das Geheimnis um Annas Schicksal gelüftet ist, nimmt das Buch plötzlich Fahrt auf und es kommt zu einer Wendung, die ich so nicht erwartet hatte. Nicht das was mit Ihrer Familie ist, sondern das was mit dem gesehen Überfall zutun hat und was wirklich passiert ist. A.J. Finn setzt die Puzzlestücke zusammen und es passt, aber ich finde es knirscht etwas wenn man die Teile zusammenfügt. Die Protagonisten bleiben bis auf Anna Fox alle recht blass und farblos. Die Familie Russel spielt eine wichtige Rolle und doch erscheinen mir alle nur wie Strichfiguren. Sicherlich hat es der Autor es geschafft bei mir Emotionen auszulösen und zwar negative, auch das muss man schaffen, aber für mich war das Buch einfach zu langatmig, in einigen Bereichen zu vorhersehbar und das große Finale dann definitiv zu viel. Was das Buch nicht ist: ein Pageturner oder "Spannungsbestseller". Von mir gibt es 2,5 von 5 Punkten.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.