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Rezension zu
Die Geschichte des Wassers

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Stoff zum Nachdenken auch über die Zeit des Hörens hinaus

Von: Hirilvorgul
11.04.2018

Maja Lunde greift in diesem zweiten Roman ihres Klima-Quartetts gleich zwei hochbrisante Themen auf. Zum einen unseren Umgang mit der Natur und den vorhandenen Ressourcen. Spätestens beim Beispiel „Gletschereis für die Drinks der Ölscheichs“ sollte auch der letzte Ignorant nachdenklich werden. Mich hat diese Schilderung ebenso wütend gemacht, wie die Protagonistin Signe, der Christiane Pearce-Blumhoff eine überaus passende Stimme verleiht. Ihr nimmt man die in die Jahre gekommene, aber nimmermüde Umweltaktivistin in jeder Szene ab. Zum anderen spielt auch das heute allseits präsente Thema Flüchtlinge eine wichtige Rolle. David und seine Tochter fliehen vor Durst und Hunger und haben ein klares Ziel: die Wasserländer im Norden. Die Vorstellung, dass ein Schluck Wasser die größte Kostbarkeit auf Erden sein kann, mag uns überspitzt vorkommen, aber die Schilderungen der Zustände im Flüchtlingscamp und das Entsetzen über das Schwinden der Vorräte und den ausbleibenden Nachschub lassen den Hörer ganz unbewusst zur Wasserflasche greifen. Auch hier leistet der Sprecher Shenja Lacher ganze Arbeit. Dass mir Davids kleine Tochter Lou zeitweise ziemlich unsympathisch war, lag definitiv nicht an ihm. Auch in diesem Roman schafft es Maja Lunde, die beiden Zeitebenen schicksalhaft miteinander zu verbinden. Auch wenn die Verbindung ein bisschen arg konstruiert wirkt, hat sie mir trotzdem gefallen, denn sie führt die beiden Fäden jeweils zu einem doch irgendwie guten Ende. Allerdings bleiben mir in der Zukunft zu viele Fragen offen, das Schicksal von David und Lou einfach zu ungewiss. Dafür ziehe ich dann auch ein Sternchen ab. Wie schon in „Die Geschichte der Bienen“ hatte ich das Gefühl, dass die Autorin Angst vor ihrer eigenen Zukunftsvision bekommen hat und ein versöhnliches Ende finden musste. Aber vielleicht will sie uns auch einfach nur sagen, dass noch ein Funken Hoffnung besteht. Trotz des mich nicht ganz befriedigenden Ausgangs empfehle ich dieses Hörbuch gern weiter und vergebe 4 Sterne. Seichte Unterhaltung darf man nicht erwarten, dafür Stoff zum Nachdenken auch über die Zeit des Hörens hinaus. Fazit: Aufrüttelnder Roman über unseren Umgang mit der Natur und unseren Mitmenschen, der noch lange im Kopf bleibt. Hörenswert!

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