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Rezension zu
Schweige nun still

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Gelunge Genre-Mischung

Von: Tipperin
23.04.2018

Die junge und schöne Cassie wird von einem Auto angefahren, landet erst schwerverletzt im Straßengraben und nach einiger Zeit als Komapatientin im St.Catherine Hospital. Im Patientenzimmer liegt ihr Frank gegenüber , der am „Locked-in-Syndrom“ leidet. Er ist geistig vollkommen da, kann sich aber überhaupt nicht bewegen und somit auch niemandem mitteilen. Da Unterhaltung in diesem Zustand Mangelware ist, ist er an seiner neuen Zimmergenossin natürlich sehr interessiert und bekommt durch seine geschärften Sinne einiges mit. Auch Alice, die Stationsschwester auf Station 9B, hat ein besonderes Gespür für ihre Patienten. Sie ahnt, dass Frank bei Bewusstsein ist und spricht regelmäßig mit ihm. An der neuen Patientin Cassie und ihrem Unfall ist sie auch schnell sehr interessiert, weil sie merkt das an der Geschichte etwas faul ist. Frank und Alice müssen nun irgendwie versuchen, sich zusammenzureimen wer Cassie angefahren hat und verhindern, dass ihr in ihrem wehrlosen Zustand etwas zustößt.. Stil, Machart, Meinung In diesem Psychothriller, den ich eher als Kriminalroman mit besonderer Spannung bezeichnen würde, vermittelt die Autorin das Geschehen durch 3 sehr besondere Perspektiven. Die Gedanken eines voll bei Bewusstsein aber doch komplett regungslosen - und kommunikationsunfähigen Komapatienten und die Perspektive der Stationsschwester Alice, die ein sehr gutes Gefühl für ihre Patienten und andere Mitmenschen hat und nebenbei ein eigenes, schweres Schicksal zu tragen hat. Die dritte Perspektive ist die von dem Opfer Cassie selbst, die im gut balancierten Wechsel der Perspektiven nebenbei von ihrem Leben und den Problemen und Personen darin erzählt. Je weiter man liest, desto mehr setzt sich ein Bild von Cassies Leben zusammen, welches so gar nicht der schönen Fassade entspricht die die Familie nach außen trägt.. Jede der 3 Perspektiven hat ihren eigenen Charme, ihre eigene Stimmung und ist wirklich gut gemacht. Alle Blickwinkel und alle Personen sind detailliert, aber nicht langweilig angelegt. Sich unterhaltsam in einen Komapatienten hineinzuversetzen war dabei sicherlich die größte Leistung. Jede Perspektive trägt außerdem dazu bei, dass der Leser neue Fragmente für sein Puzzle hat. Denn die Frage ist: Wer war es? Die Spannung ist anders als in anderen Thrillern, denn die Komponente des hilflosen Zuschauens und der über der Patientin schwebenden Gefahr zusammen mit dem Rätseln über die Identität des Täters ist etwas besonderes. Dabei hat die Geschichte durch die gut beschriebenen Personen und deren Geschichten auch etwas von einem unterhaltsamen Roman. Diese Mischung ist gelungen, auch wenn ich ja bekanntlich wenig von detailliertem Geschwafel halte, war ich sehr gut unterhalten und nie gelangweilt. Fazit Ich schwankte vor dem Schreiben der Rezension noch zwischen 4 und 5 Sternen, vergebe jetzt aber 5. Mir ist einfach nichts Negatives zu dem Buch eingefallen, und die Mischung der verschiedenen Stilmittel ist so gut gemacht, dass das Buch keinesfalls 08/15 ist und man sich noch lange an die Geschichte erinnert. Besonders interessant ist das Buch für Fans von Cosy Crime, düsteren Romanen, interessanten Perspektiven, Spannungsliteratur und Thrillern mit tiefgehenden Figuren. Fans von brutalen, möglichst viel Blut vergießenden Thrillern und Action.. ja, die dürften es vielleicht schwer haben. Ich kann das Buch nur empfehlen und werde mir diese Autorin defitiniv merken. Daumen hoch!

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