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Rezension zu
Was ihr nicht seht

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Packender und intelligenter Psychothriller

Von: SeekingZamonia
23.04.2018

Kate ist Kriegsreporterin und berichtet von den Brennpunkten der Kriege dieser Welt Als ihre Mutter stirbt kehrt sie zurück an den Ort ihrer eigenen Dämonen. Um sich von ihr zu verabschieden stellt sie sich nach Jahren der Abwesenheit wieder dem Ort ihrer Kindheit, verbringt einige Tage in ihrem Elternhaus. Dem Ort, an dem sie mit ihrer Schwester Sally nach dem Tod des gemeinsamen Bruders alleine Jahre voller Gewalt und Angst erlebt hat. In denen sie zusehen musste, wie ihr alkoholkranker Vater ihre Mutter und sie selbst misshandelte. Kate leidet durch ihren Job an einer posttraumatischen Belastungsstörung und hat Albträume. Der Ort ihrer Kindheit verschlimmert ihren Zustand, sie hört Stimmen, hat vermutlich sogar Wahnvorstellungen, ist angewiesen auf Schmerz- und Schlaftabletten. Eines Nachts hört sie Schreie, sieht im Nachbargarten einen kleinen Jungen, der augenscheinlich Hilfe braucht. Niemand glaubt ihr, dass dieser Junge nicht ihren Albträumen entsprungen ist und so macht sie sich selber auf, herauszufinden, was in diesem Haus geschieht. —— „Was ihr nicht seht“ ist ein unglaublich packender Psychothriller, der von Seite eins an fesselt. Weglegen und pausieren eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Sprachlich faszinierend pragmatisch, einfach und eindringlich erzählt gliedert sich der Roman in drei Teile, erzählt einmal aus der Perspektive Kates und einmal aus der Sicht von Sally. Durch den perspektivischen Wechsel bekommt der Leser die Chance, beide Frauen zu verstehen, die Emotionen und Gedanken beider Personen nachvollziehen und miterleben zu können. Unglaublich real beschrieben die Szenarien aus Syrien, aus Aleppo. Die Beschreibungen der Kriegsmomente verursachen Gänsehaut und auch als Aussenstehender einfacher Leser dieser Geschichte lässt sich ahnen, dass es ohne Belastungsstörung für Kate gar nicht ausgehen kann. Was sie dort miterlebt sprengt die Vorstellungskraft aller, die in friedlichen Ländern leben. Faszinierend verwoben der große militärische Konflikt unserer Zeit mit den persönlichen Kriegen, die Kate und Sally in ihrer Vergangenheit führen mussten. Eine schreckliche Familiensituation, aus der sich beide Frauen nicht vollends befreien konnten. Während Kate geflohen ist aus ihrer Vergangenheit und ihre Dämonen durch die anderer ersetzt hat ist Sally im Ort ihrer Familie geblieben und betäubt sich mit Alkohol. Die Beziehung der beiden Frauen ist kompliziert und von Erinnerungen überschattet, die nicht immer das sind, was sie zu sein scheinen. Rasante Sprünge und vollkommen unvorhersehbare Wendungen machen „Was ihr nicht seht“ zu einem atemlosen Thriller. Immer wenn man denkt, man könne jetzt verstehen oder sogar vorhersehen, was geschehen wird schlägt die Geschichte einen Haken und alles, was man bis dato zu wissen glaubte wird ungeschehen gemacht. Bis zur letzten Seite ist man gefesselt von der Geschichte - intelligent konstruiert, in sich schlüssig und faszinierend im Aufbau bleibt dieser Psychothriller uneingeschränkt spannend.

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