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Rezension zu
Die geliehene Schuld

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Claire Winter - stark wie immer!

Von: Martina - Schmökerwelten
26.04.2018

Auch in "Die geliehene Schuld" versteht es Claire Winter wieder fantastisch, historische Fakten mit einer sehr spannenden, fiktiven Handlung zu einem grandiosen Roman zu verweben. Sie entführt uns ins Nachkriegsdeutschland 1948/49, in die Gründungsjahre der Bundesrepublik. Während unter Adenauer am Entwurf des neuen Grundgesetzes - der demokratischen Grundlage des neuen Staates - gearbeitet wird, ist auch Jahre nach Kriegsende das nationalsozialistische Gedankengut noch in vielen Köpfen tief verankert. Vieles wird hartnäckig totgeschwiegen, beschönigt oder gar abgestritten. In den Kriegsverbrecherprozessen müssen sich einige für ihre Taten vor Gericht verantworten, aber viele haben sich ihrer Strafe entziehen können. Auch die Kirche hat das Ihre dazu beigetragen, ehemalige Nazigrößen zu decken und ihnen zu neuen Identitäten zu verhelfen. Mitten in diesem Szenario lernen wir zwei beeindruckende, mutige, junge Frauen kennen. Vera, die in Berlin als Kulturredakteurin für den "Echo" arbeitet, möchte die Arbeit ihres Kollegen und guten Freundes Jonathan fortführen, der während einer geheimnisvollen Recherche ums Leben gekommen ist. Mehr als einmal setzt sie dabei ihr eigenes Leben aufs Spiel. Marie lebt mit ihrer Mutter und ihren beiden älteren Brüdern in Köln. Der Vater ist im letzten Kriegsjahr gefallen. Sie schließt Freundschaft mit Lina, einer Jüdin, deren nahezu ganze Familie unter den Nazis umkam. Marie hinterfragt den "ehrenhaften Offizier", der ihr Vater angeblich gewesen sein soll, versucht, mehr über ihn herauszufinden, stößt bei ihrer Familie jedoch auf eine Mauer des Schweigens. Es folgt eine historisch hoch interessante, dramatische und sehr spannende Geschichte um Schuld, um Vergessen, aber auch um Hoffnung! Claire Winter schreibt sehr fesselnd und bildhaft und versetzt den Leser immer mitten in die Handlung und den Ort des Geschehens hinein. Ohne einen riesigen Rechercheaufwand wäre dieses Buch wohl so nicht möglich gewesen. Hut ab!

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