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Rezension zu
Regengötter

Lesen! Lesen! Lesen!

Von: Elke Heid-Paulus
06.03.2015

Texas, irgendwo im Nirgendwo, ein Kaff in der Nähe der mexikanischen Grenze. Dort sorgt Sheriff Hackberry Holland für Recht und Ordnung. Obwohl er bereits längst das Rentenalter erreicht hat, denkt er nicht im Traum daran, sich zur Ruhe zu setzen. Erst recht nicht, nachdem der bei der Notrufzentrale anonym eingegangene Anruf ihn zu einer Grube führt, in der er die von Kugeln durchlöcherten Leichname von neun jungen Thailänderinnen findet. Die mit Heroin gefüllten Plastiktütchen, die sich in ihren Bauchräumen befinden, lassen vermuten, dass sie als Drogenkuriere tätig waren. Sheriff Holland hat schon viel erlebt und durchgemacht, und so erinnert ihn diese Grube an die vielen Massengräber, die er im Koreakrieg gesehen hat. Und es sind keine guten Erinnerungen. Er schwört sich, dass er die Täter dingfest machen wird. Seine Ermittlungen werden allerdings massiv durch die staatlichen Organe von FBI und DEA behindert. Aber der alte Sheriff lässt nicht locker und sticht in ein Wespennest, denn im mexikanischen Grenzgebiet blüht nicht nur der Handel mit Drogen sondern auch mit Menschen, vornehmlich jungen Frauen. Und die mafiösen Strukturen des organisierten Verbrechens sind überall zu finden… James Lee Burkes „Regengötter“ kann und sollte man nicht mit den üblichen Thriller-Maßstäben messen. Hier liest man nicht in erster Linie an der Handlung entlang, obwohl diese natürlich auch Spannung verspricht. Es sind die grandiosen Naturbeschreibungen und die bis ins kleinste Detail ausgearbeiteten außergewöhnlichen Hauptfiguren, die den Leser an den Seiten kleben lassen. Und dann ist da noch der amerikanische Traum, der für die Menschen, die in dieser Einöde leben, schon längst ausgeträumt ist. Wenn sie ihr Stück vom Kuchen oder einfach nur überleben wollen, ist es oft nur ein kleiner Schritt in die Kriminalität. Und James Lee Burke befindet sich in bester Gesellschaft – Cormac McCarthy, Daniel Woodrell oder Elmore Leonards Fernsehserie „Justified“ – wenn es darum geht aufzuzeigen, was perspektivlose Lebensumstände mit den Menschen machen, die in Gebieten leben, die längst von den Oberen vergessen wurden. Wortgewaltig und ausdrucksstark - Lesen! Lesen! Lesen!

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