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Rezension zu
The Woman in the Window - Was hat sie wirklich gesehen?

Ein schwieriger Fall...

Von: Daniel Allertseder | WeLoveBooks
20.06.2018

Meine Meinung "The woman in the window" von A. J. Finn ist das nächste Buch im Kessel der Woman/Girl-Hysterie. Thriller und Romane wie der von A. J. Finn sind zurzeit sehr populär - alle mit einer einheitlichen Grundstory: Eine Frau erlebt etwas, wird von einem Mann tyrannisiert, ein psychologischer Spannungsroman beginnt, und wir lesen eine Irrfahrt in die tiefen Abgründe der menschlichen Psyche. "The Woman in the window" vom amerikanischen Schriftsteller A. J. Finn, der den Roman auf Grund seiner bipolaren Störung verfasst hat, ist ein recht korpulentes Buch mit tollem, mysteriösen Cover. Auch der Klappentext klang sehr spannend. Zunächst mal befasse ich mich umgehend mit dem Schreibstil, der, und das ist wirklich ehrlich gemeint, einfach für einen Thriller, für einen Spannungsroman, erste Klasse ist - kurz und knackig, parataktischer Stil, auf einer niedrigen Abstraktionsebene. Der Autor kann schreiben - definitiv! Er schreibt flüssig, prägnant, mit einer gewissen Dramatik, psychologisch grandios und setzt die Heldin - Anna – perfekt in Szene. Immer wieder wird der Schreibstil von Chatfenstern unterbrochen, und wir erhalten einen Einblick in die therapierende Arbeit von Anna Fox, die seit vielen Monaten ihre Wohnung nicht mehr verlassen hat und an der sogenannten Agoraphobie leidet - das krasse Gegenteil zur Klaustrophobie, der Angst vor engen Räumen. Anna also hat Angst vor dem Draußen. Sie ist innerlich, psychisch gebrochen und wagt keinen Fuß mehr nach draußen. Durch die Protagonistin lebt der Autor, der dadurch seine Ängste und Sorgen laut einem Interview verarbeiten konnte. Die schwer geschädigte Anna also ist ein Individuum ohne Klischees und stereotypen Merkmalen. Humorvoll, wortgewandt, frech. Soviel dazu. Jetzt aber das Übelste an der ganzen Sache: Ein guter Schreibstil und eine tolle Figur ist ja schön und gut, wenn sich aber die Story so unglaublich skrupellos in die Länge zieht, hilft alles nichts mehr, und die Leselust fällt rapide in den Keller. Ich habe mit großen Erwartungen das Buch begonnen. Es ließ sich auch sehr schnell lesen, keine Frage. Durch die kurzen Kapitel und den dreiseitigen Pausen kam man schnell voran, auch habe ich die ersten 100 Seiten gerne gelesen, doch bis wirklich etwas passiert und bis wir uns dem Konflikt nähern, vergehen nochmals 60 Seiten, und bis alles in Fahrt kommt ist man schon bei der Hälfte des Buches. Den Rest habe ich nicht mehr mitbekommen, da ich das Buch ab Seite 240 abgebrochen habe. Ich habe fast die Hälfte des Buches gelesen, und es ist - außer zwei kleine außerordentliche Erwähnungen, kaum etwas passiert, was mir wirklich Gänsehaut bereiten konnte. In mir stieg immer mehr das Gefühl der Langeweile, die bei Seite 240 die Spitze erreicht hat und dafür gesorgt hat, dass ich das Buch abbreche. Fazit Schade, dass der Autor viel zu viel geschrieben hat. Für einen Thriller ein No-Go - ein Thriller muss knackig sein, schneller Verlauf der Story, keinesfalls Langeweile. A. J. Finn hat es sehr übertrieben, und da hilft auch der gute Schreibstil nicht mehr weiter. 200 Seiten hätten ruhig gekürzt werden können. "The Woman in the window" ist ein Buch für Jene, die das Durchhaltevermögen haben. Für mich war es leider nichts.

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