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Rezension zu
In deinem Namen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Wie gewohnt eine tolle, spannende Story

Von: Tintenhain
02.07.2018

Das Szenario klingt schon mal nach einem typischen Thriller von Harlan Coben: Eine Person, die seit Jahren als vermisst oder tot gilt, taucht plötzlich durch einen Zufall wieder auf bzw. es gibt Hinweise, dass sie vielleicht doch nicht tot ist. In diesem Fall handelt es sich um Maura, die Jugendliebe von Polizist Napoleon Dumas, die vor fünfzehn Jahren verschwand. Direkt nachdem Naps Zwillingsbruder Leo und dessen Freundin Diana unter merkwürdigen Umständen tot auf den Bahngleisen von Westbridge, New Jersey, gefunden werden, verschwindet Naps große Liebe aus seinem Leben. Nap ist sich immer sicher gewesen, dass der Tod von Leo und Diana weder Selbstmord noch ein Unfall gewesen sein kann und er könnte schwören, dass Maura etwas gewusst haben muss. Letztendlich ist er auch deshalb Polizist geworden, denn der Fall hat ihn nie ruhen lassen. Als nun weitere Schulfreunde von damals sterben müssen und Mauras Fingerabdrücke an einem Tatort auftauchen, ist sich Nap sicher, dass er dem Geheimnis, das sein Leben verändert hat, endlich ein Stück näher kommt. Nap ist ein eher brummiger Einzelgänger, den man nicht unbedingt zu einer Party einladen würde. Angesichts des Krebstodes seines Vaters hält er andere gern ungefragt vom Rauchen fern, engagiert sich im Frauenhaus und verübt auch schon mal trotz seines Jobs als Polizist im Verborgenen Selbstjustiz. Seine enge Freundschaft mit Ellie, der damals besten Freundin von Diana, und ihrer Familie zeigt eine weichere Seite an ihm, die sonst nur in den Erinnerungen an seine verlorene Liebe Maura auftaucht. Diese ist allerdings eher von Leidenschaft als von tiefer Verbundenheit geprägt. Ansonsten hat der zurückgezogen lebende Polizist nur noch Augie, den Vater von Diana, der ebenfalls Polizist und Naps Mentor seit dem College ist. Der Tod von Leo und Diana hat die beiden zusammengeschweißt. Ich mag Harlan Cobens lässigen Schreibstil, der mich immer sofort packt. Es ist ein bisschen wie bei Stephen King, ich bin immer gleich mittendrin und habe das Gefühl, den Charakteren gegenüber zu stehen und direkt im Geschehen zu sein. Auch die Handlungsorte kann ich mir immer sehr bildhaft vorstellen. Ungewöhnlich ist bei „In deinem Namen“, dass Nap seinen verstorbenen Bruder Leo direkt anspricht und gewissermaßen Zwiesprache mit seinem Zwilling hält. Hier wird besonders die enge, brüderliche Beziehung der beiden deutlich und man fühlt sich auch als Leser*in besonders eingebunden. Ansonsten ist „In deinem Namen“ nicht unbedingt ein atemberaubender Pageturner, bei dem vor Ungeduld beim Umblättern die Seiten einreißen. Spannung ist aber auf jeden Fall vorhanden und es hat mich richtig durch die Geschichte gezogen. Im Vorwort bereits kündigt Harlan Coben an, dass er von zwei Tatsachen aus seiner Jugend zu diesem Thriller inspiriert wurde: einer Nike-Raketenbasis in der Nachbarschaft und einem Anwesen, in dem ein Mafiaboss seine Verbrechen plante und durchaus auch schon mal eine Leiche entsorgt wurde. Besonders gut haben mir auch die „Insider für Fans“ gefallen. So spielt „In deinem Namen“ in Westbridge, einem fiktiven Ort, an dem auch „The Five“ (Miniserie) spielt. Witzig fand ich den Cameo-Auftritt von Myron Bolitar, der beim Pickup-Basketball einen Tipp für Nap hat. Auch das Auftauchen von Loren Muse, die ich bereits als Chefermittlerin in „Das Grab im Wald“ kennengelernt habe, als Naps Vorgesetzte fand ich toll. Man ahnt es sicher schon: Mir hat „In deinem Namen“ mal wieder richtig gut gefallen. Der eher ruhige Thriller vermochte mich von Anfang an zu fesseln. Wie immer tappte ich die meiste Zeit im Dunkeln, ließ mich vom Erzählstil einlullen, um dann zum Schluss doppelt überrascht zu werden. © Tintenhain http://tintenhain.de

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