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Rezension zu
Plötzlich Fee - Sommernacht

Plötzlich Fee: Sommernacht

Von: Prettytiger
07.03.2015

Inhalt: Kurz vor Meghans 16. Geburtstag überschlagen sich die Ereignisse in Meghan Chases Leben. Sie sieht seltsame Botschaften auf den Monitoren der Schulcomputer, die scheinbar wie von Geisterhand erscheinen und wieder verschwinden. Von ihrem heimlichen Schwarm wird sie vor der gesamten Schule bloßgestellt und auch mit ihrem Halbbruder Ethan gehen seltsame Veränderungen vor. Er scheint eine grausame Ader zu entwickeln und einen unstillbaren Hunger… Um die Situation zu retten, gibt sich Meghans bester Freund als Puck (bekannt aus Shakespeares Sommernachtstraum) zu erkennen. Puck behauptet, dass Ethan in der Feenwelt gefangen gehalten wird und dort nun auf seine Rettung wartet. Seine Stelle in der menschlichen Welt wird derweil von einem grässlichen Wechselbalg eingenommen, das sich nur vertreiben lässt, indem Meg ihren Halbbruder wieder nach Hause zurückbringt. Gemeinsam machen sich die beiden Freunde also auf den Weg nach Nimmernie, ins Feenreich. Bei ihrer Suche nach Ethan werden sie von Ash, dem geheimnisvollen Prinzen des Winterhofs unterstützt, der jedoch eigennützige Pläne verfolgt. Meghan verliebt sich unsterblich in ihn, doch hat die Liebe der beiden wirklich eine Zukunft? Mein Eindruck: Zunächst einmal muss ich das wunderschöne Cover des Romans loben. Das stark geschminkte, mit Federn und Blättern verzierte Auge ist ein wirklicher Hingucker, ohne dem Betrachter auch nur einen Hauch des Buchinhalts preiszugeben. Das englische Cover neigt hingegen leider etwas zur Farblosigkeit, weshalb mir bei diesem Roman das deutsche also wesentlich besser gefällt! Die Geschichte beginnt mitten im normalen Teenageralltag von Meghan Chase, die jedoch schon bald erfährt, dass sie zur Hälfte eine Fee ist. Allein diese Thematik lässt Mädchenherzen sicher reihenweise höherschlagen. Langsam wird der Leser von Julie Kagawa nun an die fantasievolle Welt des Nimmernie herangeführt, die sich der Leser auf Grund vieler detaillierter Landschaftsbeschreibungen sehr genau vorstellen kann. Dennoch bleibt dabei stets noch genügend Spielraum, um die eigene Fantasie mit einbringen zu können. Lediglich die Idee für den Zugang zum Feenreich, der durch einen Kleiderschrank erfolgt, erinnert etwas an Clive Staples Lewis‘ Werk „Die Chroniken von Narnia“ und wirkt somit recht wenig originell. Das Feenreich, das sich grob in drei Bereiche gliedern lässt (Sommerreich, Winterreich, Wilder Wald), erscheint dabei auf der einen Seite faszinierend schön, auf der anderen Seite lauern dort Gefahren, die für unachtsame Besucher schnell den Tod bedeuten können. Doch genau dieses Gleichgewicht zwischen Gut und Böse hat für mich den besonderen Reiz des Feenreichs in diesem Roman ausgemacht. Es erinnert ein bisschen an das Wunderland, dort scheint alles möglich zu sein und die wunderlichsten Kreaturen haben dort ihr zuhause. Auch die wichtigsten Bewohner des Nimmernie, die Feen werden von der Autorin sehr interessant dargestellt. Deutlich spürbar ist dabei vor allem der Unterschied zwischen Sommer- und Winterhof, wobei der jahrhundertelang andauernde Zwist zwischen den beiden Höfen ständig spürbar ist und der Leser gemeinsam mit Meghan zwischen die Fronten gerät. Alle Hauptprotagonisten sind liebevoll ausgestaltet und besonders Meg, Puck und Ash weisen eine gute Charaktertiefe auf, wohingegen Nebencharaktere, wie König Oberon oder dessen Gattin Titania eher blass dargestellt werden. Gelungen ist auch die Schilderung der Beziehung der drei Teenager untereinander. Die aufkeimende erste Liebe zwischen Meghan und Ash, die heiße Eifersucht, die Puck beim Anblick der beiden durchflutet und der lang gehegte Groll einer nie vergessenen Tat, mit dem sich Puck und Ash gegenüberstehen. Die Emotionen wirken stets real und sind nachvollziehbar, sodass sich der Leser gut in die jeweilige Gefühlslage der Person hineinversetzen kann. Auch das bisher nur angedeutete Liebesdreieck zwischen den Hauptcharakteren verspricht noch einiges an Potential und Lesestoff. Gemeinsam erleben die drei Jugendlichen in „Plötzlich Fee: Sommernacht“ ein mitreißendes, spannendes Abenteuer, dass sie allesamt an den Rand ihrer Kräfte bringt. Dabei gelingt es der Autorin, den Leser vollkommen mit ihrem flüssigen, leichtgängigen und märchenhaften Schreibstil zu packen, sodass dieser das Buch nur schwer wieder aus der Hand legen kann. Alle Formulierungen sind einem Jugendbuch durchaus angemessen. Ich freue mich schon jetzt auf die Lektüre des zweiten Bandes und bin gespannt, wie sich die Dinge in der geheimnisvollen Welt von Nimmernie für unsere Protagonisten noch weiterentwickeln wird. Ein wirklich gelungener Roman für junge Mädchen, die schon lange davon träumen, etwas Besonderes zu sein. Mit Meghan Chase geht dieser Wunsch nun endlich in Erfüllung!

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