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Rezension zu
Solange es hell ist

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Roadmovie in Buchform, mit traurigem Familienrätsel und nachdenklichem Ton

Von: Sandy
06.07.2018

Inhalt Bloß weit weg aus diesem Haus im langweiligen Harz, denkt sich die fünfzehn jährige Mika. Und so sitzt sie kurz darauf in der Familienkutsche, die Geschwister durch einen Trick auf der Rückband verfrachtet und fährt los…ohne Führerschein. Es soll der Sommer der eigenen Entscheidungen und einem Neubeginn ohne die chaotische Mutter werden. Und so beginnt sie, eine Irrfahrt von Leuchtturm zu Leuchtturm. Meine Meinung Es wäre glatt gelogen, wenn ich behaupten würden, dass mich nicht überwiegend das von der Illustratorin Suse Kopp gestaltete Cover auf Alexandra Kuis neuestes Buch aufmerksam gemacht hat. Beim Lesen des Klappentextes war es dann um mich geschehen. Was liest sich im Sommer auch besser, als wie ein Roadtrip-Abenteuer?! Wirr fängt die Geschichte um Protagonistin Mika an, die Hals über Kopf ihre beiden kleinen Geschwister ins Familienauto – alias „Alditüte“ – setzt und ihre Mutter einfach so zurücklässt. Oder war es anders herum? Man vermutet einen Streit mit verherrenden Folgen, denn Mika hat nicht vor zurückzukehren oder jemandem Rechenschaft abzulegen. Mit einem bildgewaltigen und sehr poetischen Schreibstil schickt die Autorin die drei Kinder auf ein Abenteuer Richtung Dänemark. Ziel: DEN einen Leuchtturm zu finden. Es folgen Streitereien untereinander, Begegnungen bei denen sich mir oft die Nackenhaare aufstellten und eine Pechsträhne nach der Nächsten. Ich malte mir schon die schlimmsten Szenen aus. Denn obwohl Mika sehr reif für ihr Alter ist, ist sie bei weitem noch nicht gereift genug, um sich in dieser Situation dauerhaft behaupten zu können. Es folgen immer mehr unüberlegte Entscheidungen, was Mika erst Recht aus der Bahn wirft. Was mich hingegen beeindruckte, war das sie immer wieder aufstand und mutig weiterlief. Auch über ihre elf jährigige pubertierende Schwester Penny und den fünf jährigen Bruder staunte ich nicht selten. Die bewahrten in ziemlich brenzligen Momenten überraschenderweise die Ruhe. Als Leser fragte ich mich über einen Großteil der Buchlänge, was wohl vorgefallen sein mag. Was konnte so schlimm sein, dass sie ihre, zugegeben, sehr sprunghafte Mutter zurückließ? Zum mittleren Teil des Buches stellte sich, für mein Empfinden, etwas Monotonie ein und die Handlung geriet ins stocken. Die Auflösung brachte danach nicht nur Klärung, sondern auch überwiegend Verständnis für die vielen Lücken in Mikas Erklärungen. Das Ende hingegen kam mir hingegen fast schon zu abrupt, was ich als etwas schade empfand. Nichtsdestotrotz bieten Mika und ihre zwei zauberhaften Geschwister einiges an Unterhaltung. Fazit „Solange es hell ist“ ist kein wirklich luftig leichtes Roadmovie in Buchform, sondern birgt ein trauriges Familienrätsel mit nachdenklichem Ton in sich. Und obgleich ich nicht immer im Reinen mit Protagonistin Mika war, ist Alexandra Kuis fünftes Jugendbuch durchaus lesenswert.

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