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Rezension zu
Revival

Revival - Thematisch neu und doch gewohnt spannend

Von: Alexandra (The Read Pack)
07.03.2015

Die erste Begegnung von Jamie und Reverend Jacobs ist ebenso unspektakulär wie schicksalhaft. Nichts deutet darauf hin, dass die Geschichte des kleinen Jungen und des Predigers ab diesem ersten Moment fest miteinander verbunden sein wird. Von den Tagen in der kleinen Gemeinde in Neuengland bis zur späteren Wiederbegegnung durchleben beide Charaktere viele Schicksalsschläge. Sie verlieren sich dabei von Zeit zu Zeit aus den Augen, kommen aber immer wieder in Verbindung. Prallen regelrecht aufeinander. „Revival“ beginnt schon fast zu nett und freundlich. Der Beginn der Handlung, die Abschnitte aus Jamies Kinderzeit mit Reverend Jacobs, wirkte so friedlich und idyllisch, dass ich fast Angst bekam weiterzulesen. Wer King kennt, weiß: so nett wird es vermutlich nicht bleiben. Die ruhige Atmosphäre und die nette Einführung in die Geschichte steigern aber durch diese unglaubliche Erwartungshaltung die Anspannung schon einmal ungemein. Wenn dann langsam das Unheil Einzug hält in „Revival“ wird der Sog der Geschichte unglaublich stark und man muss einfach wissen, wohin sich das noch alles entwickeln wird. Dieser unglaublich perfekte Spannungsaufbau ist für mich eine DER großen Qualitäten die ein King Buch ausmachen und hat auch hier einfach wieder voll zugeschlagen. Völlig ungewohnt war für mich diesmal die Thematik dieses Buches. Die Geschichte dreht sich um Religion und Glauben, um Wahn und Wissenschaft und schlägt dabei zum Teil auch recht ernste Töne an. Die Entwicklung die Reverend Jacobs innerhalb der Geschichte durchmacht ist zwar in Teilen nicht neu, zeichnet aber ein spannendes Bild der amerikanischen Religionseuphorie. Gerade diese kritischen Töne von Stephen King sind es, die die Geschichte so authentisch und düster wirken lassen. Natürlich ist Glaube und Religion eine sehr individuelle Angelegenheit, aber die gezeigten (Fehl)Entwicklungen können auch leicht als Metapher verstanden werden. Wie immer hat es Stephen King außerdem geschafft, mich quasi durch seine Geschichte zu jagen. Ich mochte Jamie als Erzähler der Geschichte und die Perspektive seiner Darstellungen von der ersten Seite an. Dadurch, dass man ihn von den frühesten Kindertagen begleitet und viele Höhen und Tiefen mit ihm durchlebt, ist mir der Charakter ungemein ans Herz gewachsen. Atemlos habe ich seine Erlebnisse verfolgt. Zusätzlich gibt es diesmal ungewohnt viele musikalische Anspielungen und Verweise zu diversen Songs, wer sich diese parallel zur Lektüre anhört, kann noch direkter und näher in der Geschichte absteigen. Ein toller Trick und ein echter Gewinn für die Atmosphäre! Trotzdem wird „Revival“ für mich kein Lieblings-King-Buch werden, denn trotz aller Begeisterung gibt es einen kleinen Wermutstropfen. Ich muss nämlich zugeben, dass ich durch den wirklich starken, bedrohlich-friedlichen Beginn der Geschichte und meine hohen Vorerwartungen vom Ende der Handlung etwas ernüchtert war. Zwar schlägt der „King of Horror“ voll zu und seine alptraumhaften Bilder haben mir wieder ungemein Spaß gemacht, ein echter „Schock“ war die Auflösung der Handlung für mich trotzdem nicht.

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