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Rezension zu
Palace of Fire - Die Kämpferin

Das Finale!

Von: Anna Blaustrumpf
21.07.2018

Wir sind zurück in London - dort, wo alles begann. Und so wie sich die französische oder kontinentale und englische Gesellschaft im Roman voneinander unterscheiden, so fehlen London auch der Zauber und die Leichtigkeit von Paris. Dass dieser Gegensatz so deutlich, so greifbar wird, beweist das schriftstellerische Talent der Autorin. Wie der Leser sich in Palace of Silk in die Cité Lumière verliebt hat, so stößt ihn das kalte, grausame London ab und er fiebert mit Rea und ihren Freunden dem Umbruch, der zweiten Seidenrevolution, entgegen. Die Schilderungen Londons und seiner Einrichtungen, wie der Korrektive, sind so abstoßend wie eindrucksvoll. Die Handlung, mit solchen Schilderungen aufgeladen, drängt auf den Höhepunkt zu und reißt den Leser, welcher der Revolution entgegen fiebert, mit. Kühle, höfische Politik dominiert weite Teile der Handlung, was den dritten Band der Reihe mitunter weniger fesselnd und mitreißend wirken lässt. Doch wie Rea lernen wir, dass politische und gesellschaftliche Umbrüche manchmal nur langsam und überlegt angestoßen werden können. Zurück sind auch altbekannte Gesichter wie die Duchesse Ninon, der weiße Ritter und andere, deren charakterliche Entwicklung nun jedoch hinter Reas Aufgabe zurücktritt. Auch sie bleiben von der vorherrschenden Unbarmherzigkeit in London nicht verschont. War die Spannungskurve im zweiten Band fast kontinuierlich hoch, so steigt sie nun stetig an, lädt sich auf und drängt dem Finale entgegen. Mit Palace of Fire. Die Kämpferin ist nun der letzte Band der Trilogie erschienen. Ein würdiger Abschluss, der mich jedoch stellenweise, gerade im Mittelteil, weniger fesseln konnte als der zweite Band. Mitgerissen wurde ich von den Ereignissen des Finales. Dann wurde mir erst bewusst, wie sehr ich mit Rea mitgekämpft und gelitten habe. Ein solches Wechselbad der Gefühle habe ich zuletzt am Ende von Sarah J. Maas' Das Reich der sieben Höfe. Sterne und Schwerter erlebt. Der Vergleich mit Maas ist durchaus gerechtfertigt. So endet nun der Freiheitskampf der Magdalena Rea Emris - oder vielleicht doch nicht? Das Buch schließt mit dem Titel einer Komödie von Shakespeare: "All's well that ends well" (zu deutsch: Ende gut, alles gut). Und das würde auch passen, wenn nicht der letzte Satz der Geschichte wäre, wenn nicht die Situation irgendwie in der Schwebe bliebe. Einen klaren Schluss, wie etwa in Das Reich der sieben Höfe. Sterne und Schwerter, an dessen Ende tatsächlich alles gut ist, gibt es hier nicht. Unsere Geschichte endet nicht mit "... und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute". Ich halte es daher lieber mit einem meiner Lieblingsdichter, Oscar Wilde: "Everything is going to be fine in the end. If it's not fine, it's not the end."

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