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Rezension zu
Sechs Jahre

So nah, so ehrlich, so bewegend! Ein Buch, was das Herz berührt und Hoffnung schürt...

Von: Floh
12.03.2015

In ihrem neuen Werk "Sechs Jahre" schlägt die Krimikönigin Charlotte Link ganz neue Wege ein, weg vom psychologisch eindringlichen Krimi mit absoluter Fesselung, hin zu einem sehr persönlichen und bewegenden Buch, in welchem sie die langen Jahre im Kampf um das Leben und den Tod, den Schwächen und Stärken, den Werten und Verlusten im Umgang mit der todbringenden Krebserkankung ihrer geliebten Schwester verarbeitet und mit den Lesern teilt. Hier hat Charlotte Link als Autorin und zugleich Protagonistin einen mutigen und ehrlichen Schritt auf den Weg der Heilung, Verarbeitung und Aufklärung getan. Dieses Buch hat mich sehr bewegt, emotional berührt, aufgebaut, mitgerissen, sehr angesprochen und das Thema Abschied, Kampf und Stärke wird hier sehr eindringlich niedergeschrieben. Ich habe sehr sehr selten eine Rezension zu einer Biografie oder Lebensgeschichte verfasst. Ich muss zugeben, dass es mir auch nicht leicht fällt, dass Niedergeschriebene und das Verfassen des Erlebten einer Autorin zu bewerten. Da in einer Biografie verarbeitet wird, was einem Menschen widerfahren ist, finde ich es grotesk und nicht fair dieses Verfassen und die Form der Darstellung zu "besternen"... Daher verlasse ich mich hier ganz auf mein Bauchgefühl und meinen Eindrücken des Lesens, Mitfühlens und Verstehens. Erschienen im Blanvalet Verlag (http://www.randomhouse.de/blanvalet/) Der Klapptext: "Das persönlichste Buch von Charlotte Link- Auf eindringliche Weise berichtet Bestsellerautorin Charlotte Link von der Krankheit und dem Sterben ihrer Schwester Franziska. Es ist nicht nur das persönlichste Werk der Schriftstellerin, voller Einblicke in ihr eigenes Leben, sondern auch die berührende Schilderung der jahrelang ständig präsenten Angst, einen über alles geliebten Menschen verlieren zu müssen. Charlotte Link beschreibt den Klinikalltag in Deutschland, dem sich Krebspatienten und mit ihnen ihre Angehörigen ausgesetzt sehen, das Zusammentreffen mit großartigen, engagierten Ärzten, aber auch mit solchen, deren Verhalten schaudern lässt und Angst macht. Und sie plädiert dafür, die Hoffnung nie aufzugeben – denn nur sie verleiht die Kraft zu kämpfen. Ein subtiles, anrührendes Plädoyer für mehr Menschlichkeit. Ein Buch, das Kraft gibt, nicht aufzugeben und um das Leben zu kämpfen." Zum Inhalt: Die Autorin Charlotte Link, die sonst eher spannende und psychologisch eindringliche Kriminalromane und Bellestrik schreibt, berichtet sehr offen in "Sechs Jahre - Der Abschied von meiner Schwester" wie es zu diesem Buch überhaupt kommen konnte. Alles begann, wie so oft, mit einigen Wehwehchen. Ein Zwicken und Zwacken hier, einen Druck dort und ein Unwohlsein hier und da. Alles Nichtigkeiten, denkt jener welcher, der die Signale seines Körpers nicht hört und beachtet. Und eigentlich, so dachte Franziska, die sie von ihrer Schwester liebevoll Tschesie genannt wird, dass ihre Morbus-Hogdkin-Erkrankung lange besiegt sein, doch mit den Spätfolgen rechnete zu dem Zeitpunkt niemand. Ein Ärztemarathon beginnt aufs neue, und obwohl diese meist typischen Folgeerkrankungen, die ein Morbus-Hogdkin Patient erleiden kann, seit Jahren bekannt und erforscht sind, wird Franziska leider erst viel zu spät und nach etlichen Untersuchungen und wiederkehrenden Therapien darauf aufmerksam gemacht, bis es dann für eine heilende Behandlung schon zu spät ist.Auch das diese anfänglichen Wehwehchen von Franziska der neue Beginn einer ganzen Tortur und einer Kranken- , bzw. gar Lebensgeschichte wird, hätte die Autorin, die ihre Schwester über alles liebt, einst auch nicht geglaubt. Wir erleben hier nicht nur Franziskas Schicksal und Qualen auf dem jahrelangen Weg bis hin zum Tod, sondern auch all die Gefühle und Sorgen der ganzen Familie und Freunde. Diese Erkrankung, diese niederschmetternde Diagnose verändert das ganze Leben all derer, die Franziska nahe stehen. Und ihre Schwester Charlotte Link berichtet in diesem Buch über all das, was diese langen sechs Jahre mit traurigen, aber auch unendlich hoffnungsvollen und schönen Momenten geprägt hat. Dieses Buch ist Mahnmal und Ratgeber, Mutmacher und Hoffnungsträger zugleich. Hier werden Betroffene, Angehörige und Interessierte auf medizinischer, fachlicher und emotionaler Ebene mit allen Folgen, Nachwirkungen und Verläufen konfrontiert und informiert, Wege eines annehmbaren Umgangs mit solcher totbringenden Diagnose und Kraft aus der man Hoffnung und Zuversicht schöpfen kann. Meinung: Ich bin sehr bewegt und auch gerührt. Ich bewundere den Mut und auch die Stärke der Autorin, die ich in sonst so ganz anderen Genre und mit einer ganz anderen Sprache und Stil kennengelernt habe. Charlotte Linkt hat es geschafft, mit Nähe, Ehrlichkeit, Zuversicht und viel Gefühl ihre Geschichte, und natürlich die der Schwester Franziska zu verarbeiten und so einen Schritt zur eigenen Verarbeitung im Umgang mit einem schweren Verlust zu tun. Ich mochte gerne von dieser Leidensgeschichte lesen, die auch so viel Mut und Stärke in sich trägt, und "freue" mich Charlotte Links geteiltes Schicksal erfahren zu haben. "Freuen" im Sinne von schön, dass die Autorin ihrem Bedürfnis nachkommt von sich zu erzählen, um vielleicht zu helfen und auch das Trauma zu verarbeiten. In meiner Familie gibt es einen ähnlichen Krankheitsfall mit einer hoffnungslosen Diagnise Krebs und viele ähnliche Erlebnisse, die tag täglich das Leben bestimmen und geprägt haben. Die Autorin, betroffene Schwester und Protagonistin Ch. Link gibt klare und schonungslose Einblicke in die Akte der Schwester, die Zustände in den Krankenhäusern, die Meinungen der Ärzte und den Kampf um eine angemessene Therapie, zudem bringt dieses Buch alle Emotionen, Gedanken und ein Blick in die Seele der Angehörigen. Sie beschreibt sehr klar und verständlich ihren Seelenzustand, das auf und ab, aber auch sehr medizinisch und fachlich den Verlauf der Krankheit. Sehr positiv hervorheben möchte ich, dass man Franziskas, aber auch Charlotte Links und der ganzen Familie, Verzweiflung spürt und als Leser erlebt und das, was sie in den geschilderten Momenten, gerade in denen des Todes, wirklich gefühlt hat. Neben diesen zermürbenden Gedanken, gibt Charlotte Link immer genügend Lebensmut, Hoffnung und positive Lebensgedanken, sodass der Leser ihre Stärke, den Kampf und Willen ansteckend findet. Ein wirklich sehr nahegehendes Buch, welches mich lange berührt, bewegt und mitgenommen hat. Ein Buch, was den Leser lange begleiten wird. Vielen Dank dafür! Die Autorin: "Charlotte Link, geboren in Frankfurt/Main, ist die erfolgreichste deutsche Autorin der Gegenwart. Ihre psychologischen Kriminalromane sind internationale Bestseller, allein in Deutschland wurden bislang über 24 Millionen Bücher von Charlotte Link verkauft. Sechs Jahre ist das erste nicht belletristische und zudem persönlichste Buch der Autorin, in dem sie Abschied nimmt von ihrer Schwester Franziska, die 2012 nach langer Krankheit starb. Es ist die Geschichte einer Familie, die sich aufreibt im Widerstand gegen eine gnadenlose Krankheit und einen teilweise unmenschlichen Klinikalltag und doch nicht aufhört, um das Leben zu kämpfen." Meine Empfehlung: Neben dem Buch gibt Charlotte Link in einem sehr intensiven Interview Antworten auf viele wichtige Fragen: http://www.randomhouse.de/Interview_zu_Sechs_Jahre_von_Charlotte_Link/aid55505.rhd?mid=11696 Das Cover: Sehr schlicht und still. In der Mitte ein Foto, vermutlich von Franziska?, eine lebensfrohe und glückliche junge Frau. Ein Gedenken an einem geliebten Menschen. Das passt sehr gut, eine gelungene Auswahl. Hochwertige Verarbeitung und angenehme Gestaltung. Fazit: 5 verdiente Sterne! Charlotte Link hat einen wichtigen Beitrag geleistet, indem sie nicht nur ihre Erlebnisse verarbeitet, sondern auch hilft, aufklärt und Fakten auf den Tisch bringt. Empfehlen möchte ich dieses Buch ohne wenn und aber. Ein wertvolles Buch für Betroffene einer totbringenden Diagnose und im Umgang mit einem schmerzlichen Verlust und das Warten auf den Tod.

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