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Rezension zu
Der Zauber zwischen den Seiten

Liebesbrief an das Lesen und an Bücherwürmer

Von: Sophie Marak
30.08.2018

Der Zauber zwischen den Seiten von der italienischen Autorin Cristina Caboni ist bei weitem eines der schönsten Bücher, die ich je gelesen habe. Es löst ein wohlig warmes Gefühl aus und ich habe von Anfang bis Ende durch gelächelt. Das Buch handelt von Sofia Bauer und Clarice Marianne von Harmel. In zwei Handlungssträngen, einer in der Gegenwart, der andere im 19. Jahrhundert, erzählt Caboni von Sofia und Clarice. Die beiden werden durch ihre Liebe zu Büchern miteinander verbunden. Clarice lebte im 19. Jahrhundert und kam nach dem Tod ihrer Eltern als siebenjährige nach Wien. Dort lernt sie in einer schweren Stunde einen Buchbinder kennen und beginnt sich für die Buchbinderei zu interessieren. Als Frau, noch dazu aus einem Adelshaus, stehen ihre Chancen schwer in diesem Beruf Fuß zu fassen. Sofia steht vor einem Scheideweg im Leben. Sie hat sich selbst in ihrer Ehe verloren und dabei auch ihren Beruf als Bibliothekarin vernachlässigt. Erst als sie eine alte, zu restaurierende Erstausgabe von Christian Fohr’s Über die Natur findet, entfacht ihre Liebe zu Büchern erneut. In diesem Buch findet sie auch einen Brief von Clarice, der das Schicksal der beiden Frauen verbindet. Gemeinsam mit dem Grafologen Tomaso Leoni versucht Sofia mehr über Clarice herauszufinden. Dabei führt sie die gemeinsame Reise von Rom nach München, Wien und London und beide merken, dass sie einander mehr brauchen, als zuvor angenommen. Auch wenn das Buch in zwei Handlungsstränge unterteilt ist, ist der von Clarice auf einige wenige Kapitel beschränkt. In diesen Kapiteln lernt man Clarice jedoch sehr gut kennen und sie ist auf Anhieb sympathisch. Clarice muss durch einige schlimme Phasen in ihrem Leben gehen und ich bewundere wie sie nie wirklich ihren Mut verliert und immer weiterkämpft. Für ihren Traum, für ihre Freiheit und für die Liebe. Sofia kämpft zunächst hauptsächlich wieder zu sich selbst zurück zu finden. Während ihrer Ehe mit Alberto, hat sie alles aufgegeben, was ihr wichtig war. Die Ehe klingt nach einer ziemlichen Tortur und ich habe gleich zu Beginn gehofft, dass Sofia ihren Mann verlässt. Ich konnte mich ziemlich gut in Sofia hineinversetzen, da ich selbst schon einmal in der Situation war mich selbst für einen anderen Menschen aufzugeben zu haben. Daher habe ich umso mehr mit Sofia mitgefiebert und gehofft, dass ihre Suche nach sich selbst und nach Clarice Früchte trägt. Des Weiteren verbindet mich mit Sofia, dass auch sie schüchtern und introvertiert ist und Bücher ihr schon immer eine Zuflucht geboten haben. Was ich an dem Buch besonders schön finde, ist das jedes Kapitel mit einem Zitat eines Schriftstellers oder aus einem Buch beginnt. Johann Wolfgang von Gothe, Oscar Wilde, Victor Hugo und noch viele, viele mehr. Für mich ist Der Zauber zwischen den Seiten ein Liebesbrief, eine Hommage an Bücher, das Lesen und alle Buchwürmer. Mit jeder Seite, die man liest spürt man wie sehr Sofia, Clarice und auch Caboni Bücher lieben. Ich habe das Buch an einem Nachmittag regelrecht verschlungen und wollte gar nicht, dass es endet. Die Handlung geht in gutem Tempo voran und ist auch sehr spannend aufgebaut. Schade finde ich nur, dass der Schriftsteller Christian Philipp Fohr, über den in dem Buch so viel gesprochen wird, nicht wirklich existierte. Es gab einen deutschen Landschaftsmaler namens Karl Phillipp Fohr, der anscheinend die Inspiration für Caboni war und von dem sie einige biografische Details übernommen hat. Ich hätte nämlich zu gerne Lust gehabt Über die Natur ebenfalls zu lesen. Allerdings ist das auch wirklich der einzige Makel, den ich an Der Zauber zwischen den Seiten auszusetzen habe. Ich glaube man merkt deutlich, wie sehr mich dieses Buch verzaubert hat und ich empfehle jedem Bücherwurm da draußen, sich das Buch im August zu kaufen. Auch Nicht-Bücherwürmern empfehle ich das Buch natürlich, aber ich glaube, dass gerade Bücherwürmer sich diesen Liebesbrief nicht entgehen lassen sollten.

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