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Rezension zu
Das Vermächtnis von Granada

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Tolles Buch über das Ende des 15. Jahrhunderts in Spanien

Von: Anna S.
12.03.2015

In Das Vermächtnis von Granada von Ulrike Schweikert begleitet der Leser Isaura (bzw. Teresa), die am Hof der spanischen Königin Isabel („La Católica) weilt, durch das Ende des 15. Jahrhunderts. Isabel ist eine starke Königin, die jedoch immer wieder gegen innere Konflikte mit unwilligen Fürsten und Herzogen zu kämpfen hat, auch wenn ihr eigentliches Ziel die Reconquista des von Mauren besetzte Andalusien ist. Geprägt ist die Zeit daher von vielen Kämpfen und brenzligen Situationen, aber auch der Suche nach Kompromissen mit den politischen Gegnern und dem Umgang mit Andersgläubigen. Schließlich wird Isabel auch noch Jahrhunderte später die spanische Inquisition angelastet. Schön fand ich den kleinen Zeitreise-Einschlag, der das Ganze doch dynamischer macht. Der Fokus liegt allerdings klar auf der Vergangenheit, so sind die Kapitel, die in der heutigen Zeit spielen, sehr viel kürzer und weniger ereignisreich. Trotzdem gut gemacht, meiner Meinung nach. Es gibt dadurch auch eine kleine Prise Fantasy, die jedoch nicht überhandnimmt und wohl auch den Fantasy nicht allzu zugeneigten Leser nicht stören sollte ;) Die meisten der Städte (es sind doch recht viele, da der Hof der Königin stetig von einer Stadt zur nächsten reist) kenne ich bereits selbst von Reisen und ich habe es geliebt, beim Lesen der jeweiligen Kapitel in meiner eigenen Erinnerung zu schwelgen! Dadurch fällt es mir allerdings ein wenig schwer zu beurteilen, wie das Buch auf jemanden wirkt, der sich weder in der spanischen Geschichte auskennt noch selbst bereits vor Ort war. Auch durch kleinere Zeitsprünge bedingt, wechselte der Ort der Handlung doch recht schnell und ich könnte mir vorstellen, dass es für nicht so versierte Kenner der einzelnen Städte irgendwann ein wenig schwierig ist, die Städte auseinander zu halten. Das sollte dem Spaß am Lesen aber, aus meiner Sicht, keinen großen Abbruch tun. Mir kommt es so vor, dass man als Leser doch recht viel über die spanische Geschichte dieser Zeit erfährt. Teilweise erging es mir da auch ähnlich wie Teresa/Isaura, wenn Königin Isabel fest davon überzeugt ist, Granada in kürzester Zeit zurückerobert zu haben, man selber aber ganz genau weiß, dass dies erst 1492 der Fall sein wird… Und wie schön es war, dass auch Kolumbus einen kleinen Auftritt hatte! Manchmal hätte ich mir zwar gewünscht, dass das Buch auf einige Aspekte noch ein wenig genauer eingeht (z.B. das Leben der unterschiedlichen Religionsgemeinschaften), aber wir sind hier ja nicht im Geschichtsunterricht ;) Ich denke aber insgesamt, dass die Balance zwischen geschichtlichen Aspekten und Unterhaltung wirklich gut getroffen wurde! Wer sich also für diese spanische Epoche interessiert und Spaß an historischen Romanen mit ein klein bisschen Fantasy hat, der kann mit diesem spannendem Buch nicht viel falsch machen!

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