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Rezensionen zu
Bevor die Nacht geht

Patrycja Spychalski

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"Bevor die Nacht geht" ist nicht der Erste Roman, den ich von Patrycja Spychalski gelesen habe aber dafür, der Erste, den Ich rezensiere, die anderen werde ich auch noch nachholen bei Gelegenheit. Zum Cover: Auf den ersten Blick ist das Cover wunderschön, dies ändert sich auch nicht beim zweiten Blick und es spiegelt den Inhalt des Buches perfekt wieder … Eins meiner Lieblingszitate: "Meine nächste Frage: Wenn die Welt untergehen würde und du genau eine Person retten könntest?" Jacob wendet mir sein Gesicht zu. "Ohne Scheiß...? Jetzt gerade wünsche ich mir sehr, dass die Welt untergeht und nur du und ich übrig bleiben..." Meine Meinung zum Buch: Da die Kapitel abwechselnd aus der Perspektive von Kim und Jacob erzählt wird und dazu noch die Kapitel nicht zu lang gehalten sind, lässt es sich einfach wunderbar lesen und beim Lesen merkt man schnell, dass die beiden nicht unterschiedlicher sein könnten. Es hat mir unheimlich viel Spaß gemacht mit den beiden unterwegs zu sein, Sie sind wirklich unglaublich symphytisch und man will Sie zwischen durch einfach nur Knuddeln … oder ab und zu auch mal schütteln. Die Unterhaltung der beiden wirkt realistisch und ist zwischendurch echt zum Lachen. Ich hatte während, dem Lesen, das Gefühl beim Pizza essen, Taxi fahren oder all den andren Sachen die Sie unternommen haben, mit dabei zu sein und Sie stück, für stück besser kennenzulernen. Ganz besonders toll fand ich aber auch, wie die beiden miteinander umgegangen sind und dass Sie keine Spielchen miteinander spielen. Im Laufe der Geschichte erfährt man immer mehr über Ihre Hintergründe und Entscheidungen, die sie getroffen haben und am Ende … habe ich einfach nur gehofft, dass Jacob nicht nach Brasilien fliegen wird. Jacob ist ein wirklich toller Kerl und zur Abwechslung mal keiner dieser Bad Boys, er hat mein Herz wirklich im Sturm erobert. Zum Schluss hat man das Gefühl ein Teil von Berlin zu sein und man wünscht sich, dass diese Nacht niemals endet. Mein Fazit: Eine Ergreifende und echt wirkende Liebesgeschichte zweier Protagonisten, die füreinander bestimmt sind. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, authentisch und erfrischend zugleich und lässt einen nur so durch die Seiten Fliegen. Mit dieser Geschichte fordert uns die Autorin auf, die Dinge mal mit einem anderen Auge zu betrachten, mal inne zu halten und eventuell scheinbar Verlorenes wiederzufinden … ... Nehmt Euch Zeit, die stillen Wunder zu entdecken, die in der lauten Welt oft übersehen werden.

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Für Kim ist es ein ganz normaler Samstagvormittag, an dem sie sich auf den Weg macht, um für ihren Vater ein paar Filzgleiter zu besorgen. Sie ist ganz verliebt in die Stadt und ihre pulsierende, sich immer wieder verwandelnde Schönheit. Für Jacob soll es der letzte Morgen in Berlin sein, bevor er sich am nächsten Morgen nach Brasilien aufmacht, um dort ein Jahr lang Kinder in Fußballcamps zu betreuen. Er hasst Berlin und ist froh, dieser Stadt schon bald den Rücken kehren zu können. Als die beiden sich zufällig in der S-Bahn gegenübersitzen und sich versucht unauffällig gegenseitig in der Spiegelung der Fensterscheiben beobachten, scheint es fast Schicksal zu sein, dass sie einander begegnen. Es dauert einige Momente, bis sie sich trauen, einander anzusprechen, doch sie werden schnell warm miteinander und beschließen schließlich, den Tag gemeinsam zu verbringen. Jacob hat ohnehin nichts Besseres zu tun, für ihn sollte die Bahnfahrt lediglich ein letztes Abschiednehmen werden, doch für Kim ist es eine neue Mission. Sie will unbedingt, dass Jacob Berlin durch ihre Augen kennen lernt und sich genauso in die Stadt verliebt wie sie selbst. Und womöglich vielleicht auch ein kleines bisschen mehr Interesse an Kim entdecken kann. Berlin ist eine Stadt am Puls der Zeit. Kaum eine andere Stadt in Deutschland vereint so viele Kulturen, so viele Gesichter, so viele Möglichkeiten. Es ist der perfekte Schauplatz für eine 24 Stunden andauernde Geschichte, in der sich zwei Jugendliche zufällig in der S-Bahn treffen und nur nach wenigen Worten beschließen, sich gemeinsam auf den Weg durch die Stadt zu machen und sie zusammen ein weiteres Mal zu entdecken. "Bevor die Nacht geht" ist ganz deutlich eine Liebeserklärung an die deutsche Hauptstadt, aber auch ein gefühlvoller Roman über Zufälle und darüber, dass sich in nur 24 Stunden einfach alles im Leben ändern kann. Und darüber, dass die große Liebe womöglich schon an der nächsten Straßenecke oder an der nächsten Haltestelle auf einen wartet. Patrycja Spychalski hat bereits in ihren Vorgängerromanen bewiesen, dass sie sehr genau weiß, womit sie ihre meist jugendlichen, oft aber auch erwachsenen Leser begeistern und unterhalten kann – mit ihrem vierten Roman macht sie da keine Ausnahme. Schon nach wenigen Seiten ist der Leser gefangen und gespannt, welche Orte Berlin so besonders für ihre Protagonistin machen. Wer Berlin bereits kennt, wird manche Plätze wiedererkennen und ihre Besonderheit mit einem stillen Nicken bestätigen, aber auch neue Seiten von Berlin kennen lernen. Wer die Hauptstadt bislang noch nicht besucht hat, bekommt eine Vielzahl von Gründen geliefert, warum es nun doch endlich mal an der Zeit ist, die Reiseroute dorthin zu planen. Mit viel Liebe zum Detail zeigt Patrycja Spychalski dem Leser besondere Ecken in Berlin – Seiten, die man als normaler Tourist und sogar als Anwohner vielleicht niemals kennen lernen würde. Es ist, als würde man als Leser neben Kim und Jacob her stolpern, fasziniert von den vielen unterschiedlichen Gesichtern der Stadt, die schon an der nächsten Straßenecke wieder eine völlig andere Seite von sich zeigt. Einfühlsam geht die Autorin dabei auch mit den Gedanken und Gefühlen ihrer Protagonisten um, die sich eindeutig zueinander hingezogen fühlen, das aber nicht so richtig zeigen können – aus gegebenen Anlässen, denn immerhin wird Jacob am nächsten Tag für ein Jahr verschwinden, und was für eine Zukunft hat schon eine gerade aufkeimende Liebe, wenn keine 24 Stunden später mehrere Tausend Kilometer zwischen den beiden liegen werden. Natürlich rechnet man trotz aller Widrigkeiten mit einem Happy End, doch ob es tatsächlich eines ist, liegt im Auge des Betrachters. Da die ganze Geschichte aber ohne jeden Trübsinn erzählt wird, sondern insgesamt sehr humorvoll und voller komischer Szenen ist, spielt das Ende tatsächlich nur eine fast unbedeutende Rolle. Vielmehr geht es darum, den Tag zu leben und sich bewusst die schönen Seiten der Welt vor Augen zu führen. In dieser Hinsicht hat Patrycja Spychalski ganze Arbeit geleistet – Berlin erscheint in neuem Glanz und auch wenn mit Sicherheit nicht alle schönen Ecken der Stadt und ihrer Umgebung im Buch ihren Platz finden, merkt man doch sehr deutlich, wie wohl sich die Autorin in ihrer Wahlheimat fühlt und dass sie dieses Gefühl auch an andere geben möchte. In jedem Fall lesenswert – nicht nur für Berlin- und Romantik-Fans! Fazit: "Bevor die Nacht geht" ist ein wunderschöner, zauberhafter Jugendroman, der nicht nur den Blick auf Berlin verändert, sondern den Leser auch darüber nachdenken lässt, ob es sowas wie Schicksal tatsächlich gibt. Patrycja Spychalski beweist einmal mehr jede Menge Einfühlungsvermögen für ihre jugendlichen und auch erwachsenen Leser und schafft es mit ihrem vierten Roman, für gute Unterhaltung und neue Reiselust zu sorgen. Eine Empfehlung für diejenigen, die Berlin mögen oder gerne mögen wollen, und für jeden, der an die Liebe glaubt. Wertung: 4,5 von 5 Schwertpaaren Handlung: 4 / 5 Charaktere: 5 / 5 Lesespaß: 5 / 5 Preis/Leistung: 4 / 5

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Als ich dieses Buch entdeckt habe, war mein erster Gedanke: Ich mag Berlin (oder Großstädte allgemein) nicht. Vielleicht kann Kim mich ja auch von den Vorzügen dieser Stadt überzeugen? Jetzt, nach dem Lesen, kann ich sagen: Ich glaube nicht, dass ich Berlin lieben werde, aber Kim ist echt ein toller Mensch. Sie ist trotz alles anderer als fröhlichen Kindheit ein lebensfroher Mensch, sagt zu allem Ja und Amen und mischt überall mit. Sie spricht Menschen auf der Straße an, die sie nicht kennt, und beobachtet und sieht alles. Sie ist mir manchmal schon zu aufgeschlossen und gerade am Anfang fand ich sie und ihre Gedankengänge / -sprünge einfach nur anstrengend, aber nach und nach finde ich sie einfach nur noch super. Jacob dagegen ist eher der stille Träumer. Er beobachtet, aber sieht nicht. Dass er Kim trifft, scheint mir beinah vorherbestimmt, damit er mal aus seinem Schneckenhaus herauskommt. Er ist mir sehr sympathisch. Ich glaube, er ist ein bisschen wie ich. :) Die Tour, die die beiden machen, wie sie sich kennen lernen und die Gefühle, die sie füreinander entwickeln; das alles ist sehr einfühlsam und liebevoll beschrieben, und so detailliert! Teilweise kam es mir ein bisschen so vor, als würde die Autorin über ihre Kinder schreiben: Sie kennt alle Macken und Eigenheiten, aber findet an ihnen immer noch etwas Positives. Die Handlung ist meiner Meinung nach schlüssig und auch interessant. Ich habe Dinge über Berlin erfahren (von denen ich hoffe, dass sie stimmen und nicht mit der Fantasie der Autorin so sehr ausgeschmückt wurden, dass die Realität gerade noch zu erkennen ist), die mir die Stadt doch schmackhaft machen, aber sie ist noch immer so voller Leben, dass ich kaum glaube, dass ich persönlich dort leben wollen würde. Dieser Roman ist eine einzige Liebeserklärung an die Stadt, und das merkt man in jeder Zeile. Und dazwischen. ;) Fazit Trifft nicht ganz meinen Geschmack, aber es ist eine tolle Geschichte: Sehr kurzweilig, interessant und liebevoll geschrieben.

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"Bevor die Nacht geht" war für mich das zweite Buch der Autorin und entpuppte sich während des Lesens eindeutig zu einem Lieblingsbuch. Eine warmherzige Geschichte inmitten der Metropole Berlins. Was wäre geschehen, wenn Kim Jacob nicht gebeten hätte mit ihr aus der S-Bahn auszusteigen, damit sie ihm in nur einer Nacht ihr Berlin von einer anderen Seite zu zeigen? Was wäre geschehen, wenn er sich geweigert hätte oder sie nicht interessant genug gefunden hätte, um sich mit ihr die Nacht um die Ohren zu schlagen? Kim ist durch ihre offene und liebenswerte Art ein wundervoller Charakter, der mich von Anfang an gefallen hat. Sie wirkt auf mich authentisch und absolut ehrlich. Für Jakob wirkt sie durch ihre Offenheit sehr ungewöhnlich und daher absolut spannend. Er wäre dumm gewesen, wenn er sich nicht auf Kim eingelassen hätte. Da sie sich bald wieder trennen müssen, da Jakob für ein Jahr nach Brasilien gehen möchte, um dort Radioarbeit mit Kindern zu machen, packen die beiden so viel Abenteuer und Spannung in diese 24 Stunden vor dem Flug, wie nur möglich. Kim ist absolut außergewöhnlich in ihrer Art und ich erkenne in ihr eine echte Berlinerin, die ihre Stadt liebt und nicht versteht, dass es Menschen gibt, die dies nicht zu schätzen wissen. Sie muss Jacob nur überzeugen. Natürlich kommt das Kribbeln des Verliebtseins noch hinzu und es kommt nicht unerwartet, dass es auf beiden Seiten komplett einschlägt und es Jacob immer schwerer fällt wirklich zu gehen und darauf zu hoffen in einem Jahr da anzuknüpfen, wo diese Nacht geendet hat. Es ist eine ganz ungewöhnliche Geschichte, der wir da folgen dürfen und ich war schon ab der ersten Seite wirklich begeistert. Die Protagonisten wirken lebendig und sehr sympathisch. Die Kulisse Berlin tat ihr übriges, denn es war wie eine kleine Stadtführung, die einlädt sich Berlin in einer ganz anderen Form zu stellen, wie ich es vielleicht als Tourist erfahren hätte. "Bevor die Nacht geht" ist für junge Leserinnen ab 14 Jahren absolut geeignet, denn die Liebesgeschichte, die sich zwischen Kim und Jacob entwickelt ist nicht nur ungewöhnlich, sondern hat sich mitten ins Herz geschrieben, Eine tolle Wortwahl und der Traum der Liebe auf den ersten Blick wirkt sicherlich nach und erfüllt somit während des Lesens den Traum, den wir doch alle schon einmal geträumt haben, oder etwa nicht? Seine große Liebe in einer S - Bahn kennenzulernen und anzusprechen erfordert jede Menge Mut. Es wäre für Kim etwas gewesen, was sie immer bereut hätte, wenn sie Jacob nicht angesprochen hätte. Auch Jacob, der ein doch recht behütetes Leben geführt hat bisher, wäre nicht aus seinen Strukturen ausgebrochen, sondern wäre einfach der Junge geblieben, der er war, bevor er Kim begegnet ist. Durch ihre Andersartigkeiten können sie sich ergänzen und sich gedanklich, seelisch verändern. Absolut gelungen und eine uneingeschränkte Leseempfehlung!

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Inhalt: Als Kim und Jacob sich an einem ganz normalen Samstagmorgen in der Berliner S-Bahn treffen, ist es Liebe auf den ersten Blick! Eigentlich wollte Kim nur einkaufen, doch als Jacob ihr erzählt, dass er Berlin nicht leiden kann, überredet sie ihn, mit ihr zu kommen – quer durch die Stadt, an all ihre Lieblingsorte. Jacob soll sich in Berlin verlieben … und vielleicht auch in sie. Doch für Jacob ist es der letzte Tag, bevor er am nächsten Morgen für ein Jahr weggeht. Obwohl es hoffnungslos ist, folgt er diesem Mädchen, das sich so unerwartet in sein Herz gemogelt hat, durch Straßen, Parks und Cafés … Einen Tag und eine Nacht haben sie – und jede Sekunde mit Kim pulsiert vor Leben, wie Berlin selbst. Meinung: Ich muss sagen, dieses Buch hat mich absolut überzeugt! Zunächst einmal zum Cover, ich muss sagen, das Cover gefällt mir, richtig überzeugen tut es mich allerdings nicht. Was mir an dem Cover nicht gefällt ist die Tatsache, dass darauf die Beiden Protagonisten Kim und Jakob auf dem Cover abgebildet sind. Ich persönlich mag es lieber, wenn keine Personen zu erkennen sind und ich mir von ihnen selber ein Bild machen kann. Was mir an dem Buch, bzw. speziell am Design des Buches gut gefallen hat, ist die Gestaltung der Kapitel. Bei jedem Kapitel gibt es ein tolles Bild von der Silhouette Berlins. Der Schreibstil der Autorin gefällt mir ebenfalls sehr gut, die Story lässt sich gut und flüssig lesen. Die Idee der Geschichte finde ich super, ein Mädchen trifft zufällig auf einen Jungen, innerhalb eines Tages verlieben sie sich ineinander und dann müssen sie sich wieder trennen, weil er nach Brasilien fliegt – für ein ganzes Jahr! Ich finde die Idee schön, es ist nicht ganz so typisch wie das was man eben schon kennt. Es ist mal etwas anderes, was ich sehr erfrischend finde. In der Umsetzung zu dieser Idee hat die Autorin meiner Meinung nach gute Arbeit geleistet. Die Protagonisten waren sehr gut ausgearbeitet, waren so verschieden und haben doch so gut zueinander gepasst. Die kleine Reise durch Berlin, die die beiden miteinander in nicht mal ganz 24 Stunden erleben, finde ich klasse. Ich, die nicht in Berlin war, schafft es sich ein Bild dieser Stadt zu machen, das Buch kann also genauso gut als Reiseführer genutzt werden. Abschließend kann ich sagen, ich bin wirklich froh dieses Buch gelesen zu haben. Die Geschichte, der Schreibstil und die Ausarbeitung der Protagonisten und der Reisen waren super durchdacht. Ich kann das Buch wirklich weiter empfehlen! Das einzige, was mir persönlich nicht gefällt ist das offene Ende, was aber daran liegt das ich das generell nicht mag - es ist einfach Geschmackssache!

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Warum wollte ich das Buch lesen? Ich habe bisher noch kein Buch von Frau Spychalski gelesen, wollte es aber schon sehr sehr lange, da die meisten Rezensionen zu den älteren Büchern meistens positiv waren. „Bevor die Nacht geht“ klang sehr interessant und auch das Cover ist natürlich ein ausschlaggebender Grund. Die Geschichte ist eigentlich fast schon tragikomisch, denn Kim spricht Jacob einen Tag bevor er Berlin verlässt in der U-Bahn an. Und er verreist nicht mal kurz um die Ecke oder fährt in Urlaub. Nein, es geht für ein Jahr nach Brasilien. Jacob geht, weil er Berlin nicht mag und dieser Stadt einfach nichts schönes abgewinnen kann. Kim nutzt ihre Chance und zeigt Jacob ihr Berlin – und wie schön diese Stadt doch sein kann.... Patrycja Spychalskis Schreibstil ist sehr angenehm und der Zielgruppe angepasst. Und in diesem Fall, trotz Verliebtheit und der außergewöhnlichen Situation in die Sprache sehr klar und nicht nicht verkitscht oder süßholzlastig. Ganz im Gegenteil sind sich Kim und Jacob ihrer Situation sehr bewusst und das merkt man auch in ihren Gedanken. Wobei ein bisschen träumen ja auch erlaubt ist. Das Buch ist in nicht allzu lange Kapitel unterteilt und spielt an einem Tag und in einer Nacht. Es beginnt morgens um 08.45 Uhr und endet den nächsten Morgen um 06:29 Uhr. Die Erzählperspektive wechselt konsequent zwischen Kim und Jacob. Kim und Jacob sind ganz verschiedene Charaktere mit total verschiedenen sozialen Hintergründen. Kommt Jacob aus einer total behüteten Familie, die in einem Nobelviertel Berlins wohnt, während Kim alleine mit ihrem Vater in einem sozialen Brennpunkt lebt. Doch Kim möchte um nichts in der Welt tauschen. Trotz all der Unterschiede harmonieren die beiden perfekt miteinander und andere Charaktere, kommen wirklich nur am Rande vor oder in Erzählungen einer der beiden. Kims Intention am beginn des Buches ist Jacob einfach zu zeigen wie liebens- und lebenswert Berlin ist. Und das ist an einem Tag und in einer Nacht sehr anstrengend, denn zu sehen gibt es viel. Diejenigen, die die Strecke gerne nachvollziehen wollen, können am Ende des Buches eine Karte finden, in der alle Orte nummeriert verzeichnet sind, die Kim und Jacob gemeinsam besuchen. Ein Buch, dass von einer tragikomischen Begegnung erzählt, aus der mehr als eine Freundschaft wird. Und genauso ein Buch, dass meine Lust darauf weckt einmal Berlin kennenzulernen. Alles in allem ein wirklich unterhaltsames Buch, dass ich natürlich eingefleischten Fans von Frau Spychalski ans Herz legen möchte, aber auch einfach allen Lesern, die ein unterhaltsames und zugleich berührendes Buch suchen.

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Es ist viertel vor neun morgens in der Berliner Ringbahn. Kim muss für ihren Vater etwas besorgen und beobachtet wie immer die anderen Fahrgäste in der Bahn. Dabei fällt ihr Jakob auf, einer der wenigen, der nicht wie ein Zombie in sein Smartphone starrt, sondern die Stadt durch die Fenster gedankenverloren betrachtet. Sie weiß, dass sie es bereuen würde, wenn sie ihn nicht ansprechen würde, und so tippt sie ihn an und die beiden Jugendlichen kommen ins Gespräch. Als Kim einige Haltestellen später aussteigen muss, entscheidet sich Jakob auf ihr Bitten dafür, mit auszusteigen und sich von Kim ihr Berlin zeigen zu lassen. Denn obwohl er dort aufgewachsen ist, findet er die Stadt alles andere als toll, ganz im Gegenteil zu Kim. Da er schon am nächsten Morgen für ein Jahr nach Brasilien fliegt, bleibt den beiden nur wenig Zeit - genauer gesagt ein Tag und eine Nacht, keine 24 Stunden - um Berlin gemeinsam zu erkunden. "Meine Freundin Mia sagt immer, ich soll aufpassen, weil ich auf die anderen geistesgestört wirken könnte. 'Wenn du dich mit allen unterhalten willst, musst du aufs Dorf ziehen. Da wollen alle gerne quatschen. Hier in der Stadt wollen die Menschen anonym bleiben.'" - Seite 9 Ich begegne den Protagonisten das erste Mal in der S-Bahn, kurz, bevor die beiden miteinander sprechen. Das erste Kapitel ist aus Kims Sicht geschrieben, danach geht es immer abwechselnd weiter. Das mochte ich sehr, denn so konnte ich viel über die beiden herausfinden. Ansonsten fand ich den Schreibstil aber nicht sehr besonders. Die Autorin hat viele Begriffe aus der "Jugendsprache" benutzt, wahrscheinlich, um authentischer zu wirken, aber das mochte ich nicht so sehr. Vielleicht auch deshalb, weil ich selbst selten so Begriffe wie "Assi" in den Mund nehme. "Was mich stört, und zwar so richtig, sind diese ganzen Menschen, die in der S-Bahn sitzen und nichts Besseres zu tun wissen, als auf ihre blöden Smartphones zu starren. Wie gebannt kleben ihre Augen an dem Telefon, die Finger fahren hektisch über das Display und von überall klingelt und summt, klackt und piept es, als hinge der Weltfrieden davon ab." - Seite 5 Kim ist ein Mädchen mit vielen Facetten. Sie wirkt sehr offen, geht immer auf die Menschen zu, ist abenteuerlustig und sieht die Welt so viel anders als die meisten Menschen um sie herum. Sie lässt sich nicht so einfach in Schubladen stecken. Doch sie hat auch andere Seiten. Als sie acht Jahre alt war, hat ihre Mutter sie und ihren Vater verlassen. Während Kim den Anschein macht, als würde sie die meiste Zeit gut damit umgehen können, hat es ihren Vater völlig aus der Bahn geworfen. Obwohl Kim und ich nicht viele Gemeinsamkeiten haben, war sie mir sofort sympathisch und mit ihrer offenen Art konnte sie mich oft zum Schmunzeln bringen. Jakob ist eher ruhig und, wie er sagt, ein typisches "Sandwich-Kind". Sein älterer und sein jüngerer Bruder kennen ihren Platz in der Welt und sind mit sich im Reinen. Er hingegen grübelt viel und fühlt sich oft nicht wohl in seiner Haut. Mit ihm konnte ich mich mehr identifizieren als mit Kim und das machte ihn für mich sehr sympathisch. "Sie schubst mich von der Seite, damit ich das Gleichgewicht verliere, ich kann es aber noch mit meinen Armen ausbalancieren. Am liebsten würde ich sie jetzt greifen, mit meinen Armen umschlingen und sie nicht mehr loslassen, aber dazu müsste ich erst mal den Workshop 'Sei spontan und impulsiv!' besuchen, und das wird vor morgen nicht mehr zu schaffen sein." - Seite 155 Die Handlung ist zeitlich gesehen beschränkt auf nicht einmal 24 Stunden, die die beiden gemeinsam verbringen können. Das mochte ich sehr, denn bei jedem Kapitel stand die Uhrzeit dabei, sodass ich genau wusste, wie viel Zeit den beiden noch bleibt, bis Jakob gehen muss. Ich selbst war erst einmal in Berlin (und das ist schon fünf Jahre her) und ich hatte nicht wirklich vor Augen, wo genau die beiden sind. Aber die Karte, die hinten im Buch ist, zeigt alle Plätze noch einmal genau und das reichte mir aus. Für Leute, die sich gut in Berlin auskennen, ist das Buch bestimmt auch spannend, denn sie können sich die passenden Bilder direkt in den Kopf holen beim Lesen. Das Kim dem stillen Jakob ihr Berlin zeigt, damit er sieht, dass die Stadt doch nicht so schrecklich ist, fand ich sehr toll und ich muss sagen, sie ist auch eine sehr gute Stadtführerin. Durch die kurzen Kapitel und die zeitliche Begrenzung der Geschichte konnte ich nur so durch das Buch fliegen und hatte es innerhalb kürzester Zeit beendet.

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Ist es möglich, sich innerhalb von einem Tag zu verlieben? Hätte mir jemand gestern noch diese Frage gestellt, hätte ich wohl mit einem dicken, fetten Nein! geantwortet. Denn wie sollte man innerhalb so kurzer Zeit einen anderen gut genug kennenlernen? Nachdem ich jetzt jedoch Patrycja Spychalskis Roman Bevor die Nacht geht gelesen habe, hat sich meine Sicht auf die Dinge verändert. Die Zeit ist ihren eigenen Gesetzen unterworfen und genauso verhält es sich mit der Wahrnehmung dieser. Obwohl sich die Ereignisse in Bevor die Nacht geht alle an einem Tag abspielen, kam es mir beim Lesen so vor, als hätte ich eine halbe Weltreise an der Seite von Kim und Jacob verbracht. Wie die Autorin es selbst im Buch umschreibt: „Ich verstehe, was du mit Paralleluniversum meinst. Ich habe auch völlig die Orientierung verloren. Heute früh kommt mir schon so lange her vor, als wäre es gar nicht heute gewesen, und auf der anderen Seite rast die Zeit wie verrückt. Dass wir zusammen Esel gefüttert haben, war das wirklich heute oder doch schon vor zwei Wochen?“ (Spychalski, Bevor die Nacht geht, S. 205) Die Liebesgeschichte der beiden hat mich unheimlich berührt und wird noch lange in mir nachklingen. Die beiden Hauptpersonen sind zwei grundverschiedene Typen: sie quirlig, offen, ein wenig ‚verrückt‘, immer am Puls des Lebens – ein Mädchen, dass das Herz auf der Zunge trägt und oft genug handelt, bevor sie über ihr Tun nachdenkt. Er in sich gekehrt, bodenständig, zurückhaltend, eine absolute Leseratte – ein Junge, der über alles nachdenkt und gern in die Melancholie seiner eigenen Gedankenwelt abdriftet. Sie scheinen auf den ersten Blick nichts gemein zu haben, doch letztlich ergänzen sie sich perfekt, denn der eine bietet dem anderen genau das, was diesem im Leben fehlt. Hier hat der Topf definitiv seinen Deckel gefunden und das spürt der Leser auf jeder Seite. Trotz ihrer knapp bemessenen Zeit miteinander haben sich die Gefühle der beiden natürlich und langsam entwickelt. Das macht ihre Beziehung unglaublich realistisch und einfach wunderschön. Doch Spychalskis Roman bietet mehr als eine authentische Liebesgeschichte. Auch die Liebe zu Berlin und seinen Bewohnern quillt hier aus jeder Seite. Die Autorin führt uns an Orte, die nicht unbedingt im Reiseführer stehen und auf den ersten Blick nichts Außergewöhnliches an sich zu haben scheinen. Doch ihre Worte locken das Besondere aus Dingen, die viele als alltäglich bezeichnen würden. Durch die vielen Kulturen und unterschiedlichen Lebensstandard, die in einer Großstadt aufeinandertreffen, wirkt sie wie eine kleine Version der Welt. Urig trifft hier auf modern. Das Heimische auf das Fremdartige. Spychalski hat es definitiv geschafft, mich als Stadtkind dazu zu bringen, mein Zuhause mit neuen Augen zu betrachten. Das Aufregende im Rhythmus der Straßen zu suchen. Genauso wie es Kim für Jacob vorgesehen hat, dessen Abneigung seiner Umgebung gegenüber ich genauso gut nachvollziehen kann wie Kims Begeisterung für die Stadt. Generell konnte ich mich sehr gut in beide Charaktere hineinversetzen. Als Kim z.B. eine Gruppe von älteren Frauen sieht, die zusammen Nordic-Walking machen, meinte sie, dass sie später ebenfalls zu einer solchen Gruppe gehören und auch noch im Alter voller Energie durch das Leben gehen will. Damit spricht sie mir direkt aus dem Herzen. Ich meine, wer möchte keine dieser toughen Großmütter sein? :D Aber auch Jacobs Zweifel darüber, wer er ist und wo er steht oder irgendwann im Leben stehen möchte kann ich absolut nachvollziehen. Seinen Drang, die Welt zu erkunden und dabei sich selbst zu finden. Die Charakterportraitierung ist der Autorin wirklich gelungen. Ich gebe jedoch zu, dass es auch ein paar kleine Mankos in der Geschichte für mich gab. Zum einen hab ich den beiden Protagonisten ihr Alter nicht immer abgekauft. Oft kamen sie mir eher wie 14- und nicht wie zwei Volljährige vor. Das lag zum einen an der sehr jugendlich gehaltenen Sprache, oft aber auch an so mancher gedankenloser Handlung. Ab hier evtl. ein paar Spoiler, Vorsicht! Ich hab mir echt das Buch gegen die Stirn geschlagen, als Kim auf der einen Party einfach so aus einem fremden (!!) Glas trinkt, das irgendwo rumsteht. Es gibt blöde Aktionen und es gibt BLÖDE Aktionen. Ne, Mädel, einfach ne. Zum anderen fand ich ein paar Aussagen von Kim extrem nervig. Jacob ist besorgt wegen ihrer Verletzung, fragt, ob sie vielleicht Fieber hat und sie reißt den Witz „Ich bekomme gleich Fieber von deiner ganzen Fragerei“ (S. 135) etc. Ja, haha ... nicht. Das ist lächerlich kindisch. Das mag jetzt hier in der Rezension nicht ganz so tragisch rüberkommen, aber beim Lesen fand ich diesen Abschnitt total störend. Hinzu lässt sie Jacob einmal absichtlich schmoren und auf sich warten, um ... ja, warum eigentlich? Um sich interessanter zu machen? In dieser Zeit trifft sie auf einen anderen Typen, den sie interessant findet und Jacob scheint vergessen. Doch halt, dann fällt ihr der arme Tropf wieder ein und schon gibt es nur noch ihn in ihren Gedanken. Zh. Und am Ende vom Buch behauptet sie, dass es „echt offensichtlich“ (S. 192) wäre, dass Jacob ein Fan von Nick Cave ist und Jacob kommt es nicht in den Sinn zu fragen, warum. Ich hingegen habe mich das sehr wohl gefragt. Warum zur Hölle ist das offensichtlich? Woran soll man das erkennen? Hä? Spoiler-Ende. Das waren aber wirklich die einzigen Dinge, die mich gestört haben und das auch nur kurzfristig. So ist und bleibt Bevor die Nacht geht ein wundervolles Buch, das ich jedem ans Herz legen möchte, der das Besondere an Berlin, der Liebe und schicksalshaften Begegnungen sehen möchte. Oh, und dank der Autorin weiß ich nun auch, wofür es keine Bezeichnung zu geben scheint, so z.B. das ... Ding (jap, Kim, ich wüsste auch nicht, wie ich es anders nennen sollte) zwischen Nase und Mund. Wirklich erstaunlich, dass ich mir da vorher nie Gedanken drüber gemacht habe. *g*

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