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Rezensionen zu
Anschlag von rechts

Reiner Engelmann

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€ 8,99 [D] inkl. MwSt. | € 9,30 [A] | CHF 12,90* (* empf. VK-Preis)

Reine Engelmann ist Sozialpädagoge und arbeitet hauptberuflich mit Kindern. Schwierige Themen sind sein Metier. Er hat bereits über Auschwitz, Kinderrechte, Zivilcourage und Mobbing geschrieben. Das sind so wichtige Themen, weil sie maßgeblich an der Entwicklung und unserer Vorstellung von Moral beteiligt sind. Vergangenheit darf nicht vergessen werden, weil sie uns unlieb ist, weil wir sie verdrängen wollen, weil wir sie für einflusslos halten. Genauso dürfen wir vor Missachtungen der Menschenrechte, die vor unseren Augen geschehen, diese nicht verschließen. Nun also hat Engelmann über den Angriff auf eine Flüchtlingsunterkunft geschrieben. Das Buch besteht im Grunde aus zwei Teilen. Am Anfang werden die unterschiedlichen Personen eingeführt. Die Täter, aber auch die Opfer. Die einzelnen Geschichten der unterschiedlichen Flüchtlinge sind variantenreich und gleichzeitig haben sie eines gemeinsam: Die Angst ums eigene Leben. Kinder wie Erwachsene werden hier fokussiert. Die traumatisierte Witwe aus Simbabwe, die Familie aus Syrien, der Junge aus Pakistan. Da auf reale Figuren Bezug genommen wird, sind die Schicksale umso bewegender, dabei ohne Kitsch oder Melodram. Engelmann gibt hier den Menschen, die unter „Flüchtlinge“ zusammengefasst werden, Gesichter, Geschichten, Varianzen und zeigt sie als Individuen. Dass ist etwas, was viele Berichtserstattungen nicht vollbringen. Es erzeugt Nähe, aber auch einen authentischen Blick. Dass Engelmann das gleiche auch bei den Tätern schaffen will, ist die große Stärke des Buches. Der Stil bleibt manchmal oberflächlich, einfach. Wenn ich auch vielen Jugendbüchern nicht anmerke, dass sie für Jugendliche geschrieben wurden, hier merkt man es deutlich. Die Täter sind zu dritt. Sie hauen Stammtischparolen raus, denken es wäre cool, Nationalsozialistischen Symbolen zu nutzen, sehen sich aber nicht als Nazis. Sie kommen, wie der Autor selbst schreibt „der Realität also nah, können dieser aber nicht vollständig entsprechen“ (S. 11). Das Buch pendelt zwischen erzählendem Sachbuch und der Fiktionalisierung realer Begebenheiten. Eine Linie trifft es dabei nicht. Engelmann versucht Einblicke zu gewähren, die er aber selbst nie hatte. Und hier strauchelt das Buch meiner Meinung nach etwas. Die Täter werden fast etwas zu plakativ dargestellt. Der grobe Anführer, der seinen Fehler nicht sieht, nicht zugibt, rechtsradikal zu sein, aber deutliche fremdenfeindliche Sprüche und nationalsozialistische Symbole nutzt. Sein Freund, der verzweifelt Anschluss sucht, mitzieht, nicht ganz der Schlauste ist. Am meisten bin ich aber über die Frau gestolpert. Ihr werden leicht romantische Gefühle für den Haupttäter nachgesagt, sie ist sich aber nie einer Schuld bewusst, ihr Fremdenhass wird als reine Mitläuferschaft dargestellt. Sie ist hier eindeutig schwach, naiv, ziemlich dämlich. Insgesamt schafft das Buch hier nicht, was es laut Klappentext verspricht, nämlich zu zeigen, dass Fremdenfeindlichkeit in „der Mitter unserer Gesellschaft“ angekommen ist. Hier wird keine Gesellschaftsmitte als Tätergruppe gezeigt, sondern eine bildungsschwache soziale Unterschicht. Ich glaube durchaus, dass dies ein sehr wichtiges Buch ist. Weil sowohl Täter als auch Opfer menschlich dargestellt werden, weil konturlose Formulierungen Gesichter und Geschichten bekommen. Als Jugendbuch kann dieses Buch zum großen Nachdenken anregen und neue Blickwinkel bieten.

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Rezension zu "Anschlag von Rechts" 💣👮 Am Anfang wird die Flucht von 5 Familien, jeweils aus einer Sicht einer Person, beschrieben. Alle Familien werden in die gleiche Asylunterkunft eingeteilt. Drei Freunde treffen sich wie immer zu einem Feierabendbier, doch diese Nacht werden sie zu Verbrechern. Ein paar Stunden und Bierchen später werfen sie einen Molotowcocktail in die Asylunterkunft. Dabei haben sie schon auf Facebook, What'sApp und co. schon viele ähnliche ausländerfeindliche Sprüche fallen lassen. Die Geschichte ist eine spezielle Geschichte, weil sie leider immer wieder, in der heutigen Welt, vorkommt. Diese Geschichte ist ja auch eine wahre. Mich hat das Buch sehr beeindruckt und hat mir gezeigt, wie schlimm solche Aussagen sein können. Die Familien werden immer wieder in der Geschichte erwähnt, wobei die drei Täter im Vordergrund sind. Spannend ist zu sehen, wie die Täter immer wieder versuchen alles auf den Alkohl zu schieben. Das Buch ist mir aber mehr als eine Dokumentation vorgekommen und nicht wie eine Erzähl-Geschichte. Der Schreibstil war so, dass man das Buch schnell durchlesen konnte, obwohl es ein heikles Thema ist. Die ganze Vorgeschichte mit der Flucht und das ganze Verfahren wurde gut beschrieben. Das Cover ist passend gewählt und zeigt; Das Fenster, wo der Molotowcocktail hineingeworfen wurde. Fazit: Eine beeindruckende Geschichte, die 4/5 Sternen bekommt.

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Anschlag von Rechts hat mich durch das Thema, dass hier behandelt wird sehr interessiert. Man hat in den letzten Jahren in den Nachrichten so viel über verschiedene Anschläge in ganz Deutschland gehört. Jetzt war ich sehr gespannt, wie Reiner Engelmann eine dieser Taten als Buch verfasst hat, da es ja so auch tatsächlich passiert ist. Während das Buch noch auf dem Weg zu mir war habe ich mir schon viele Gedanken gemacht, wie das Buch aufgebaut ist, weil man aus dem Klappentext bereits weiß, dass verschiedene Perspektiven beleuchtet werden. Ich hatte ein bisschen Angst davor, wie es umgesetzt wurde Aber das war ganz unbegründet, denn die Struktur in dem Buch fand ich sehr gut. Zu Beginn gibt es ein Inhaltsverzeichnis, was direkt deutlich macht, dass die Geschichte in drei Teile gegliedert wurde. So wurde nichts durcheinander gebracht. Alle einzelnen Teile die zum großen Ganzen beitrugen bekamen ihre eigene vollständige Aufmerksamkeit. Letztendlich gefiel es mir sogar am Besten, dass so viele unterschiedliche Personen beziehungsweise Personengruppen betrachtet wurden. Denn so verstand man alles, auch wenn ich es bis jetzt nicht nachvollziehen kann, wie man zu so einer Tat fähig sein kann. Oftmals war ich auch einfach so wütend und von einigen Aussagen geschockt. Da das Buch keine 200 Seiten hat gab es auch keine Phasen, die sich gezogen haben. Ich fand es von der ersten bis zur letzten Seite spannend und interessant. Reiner Engelmann hat zwar nicht sehr ausschmückend geschrieben, aber das war aufgrund des Themas auch gar nicht nötig. Denn er hat es trotzdem geschafft, mich zu berühren was hier vermutlich nicht mal das Ziel war, aber ich bin einfach immer zu emotional. Das Buch war insgesamt sogar sehr informativ, denn ich habe viel über die neonazistische und rechte Szene erfahren, was ich noch nicht wusste. Denn am Ende gibt es ein Glossar in dem einige wichtige Sachen, wie z.B. Codes und Symbole, Musik und Kleidungsmarken sowie verschiedene Gruppierungen und Organisationen, erläutert werden. Aber auch in der Geschichte an sich waren viele Informationen eingebunden, auch über die Flüchtlinge und was sie alles auf sich nehmen mussten. Ich würde sogar sagen, dass mich diese Seiten am meisten fesseln konnten. Fazit Anschlag von rechts handelt von einem aktuellem und meiner Meinung nach sehr interessantem Thema. Die Geschichte, die auf einer wahrend Begebenheit basiert, wurde aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet und spannend geschrieben. Durch Informationen, die in die Geschichte eingebunden wurden und ein Glossar am Ende war das Buch sehr informativ.

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Wir alle kennen die Bilder aus dem Fernsehen. Tausende Menschen die auf der Flucht vor Verfolgung, Krieg und Terror Schutz in Deutschland suchen. Auch in seinem Buch „Anschlag von Rechts“ thematisiert Rainer Engelmann dieses Thema und erzählt dabei nach einer wahren Begebenheit. Es geht um Flüchtlinge, die nach einer langen, dramatischen und oft menschenunwürdigen Flucht Deutschland erreichen und in einem Asylbewerberheim unterkommen. Sie alle erhoffen sich ein neues, sicheres Leben und eine Zukunft ohne Angst. Doch dann werfen drei rechtsorientierte Jugendliche einen Molotowcocktail in die Unterkunft der Flüchtlinge. Wie durch ein Wunder wird keiner verletzt, doch die Angst und das Entsetzen sind zurückgekehrt… Meine Meinung: In dem Roman „Anschlag von Rechts“ thematisiert Rainer Engelmann die Hintergründe eines schrecklichen und feigen Brandanschlags auf eine Flüchtlingsunterkunft. Engelmann erzählt die Lebensgeschichten der einzelnen Flüchtlinge, die aus Ländern wie Somalia, Afghanistan oder Syrien stammen. Man erfährt die verschiedenen Gründe die diese Menschen zu ihrer dramatischen, strapaziösen und lebensgefährlichen Flucht nach Deutschland bewegen. Verfolgung, Krieg und Terror sind die häufigsten Ursachen, warum diese Menschen ihr Hab und Gut verkaufen, ihre Familien verlassen und ihrem Land den Rücken kehren in der Hoffnung auf ein friedvolles und sicheres Leben und eine Zukunft ohne Angst. Diese Flüchtlinge werden alle ein einem Asylbewerberheim in P. untergebracht, in dem auch die drei Jugendlichen beheimatet sind, die den Molotowcocktail-Anschlag auf diese Unterkunft verüben. Der Autor beschreibt deren Leben, ihre Wut und Perspektivlosigkeit. Die Naivität der Jugendlichen wird von rechtsradikalen Parteien und Gruppierungen ausgenutzt, deren rechtes Gedankengut findet den Nährboden in den Köpfen der unwissenden, und leicht beeinflussbaren Jugendlichen, denen der Wunsch nach Zusammengehörigkeit und Anerkennung das Wichtigste ist, egal zu welchem Preis. Und doch sind diese Jugendlichen auch Opfer unserer Gesellschaft. Rainer Engelmann beschreibt abschließend den Prozess, die Aussagen der angeklagten Jugendlichen und deren Opfer und letztendlich das Urteil und die Strafe, die die Täter verbüßen müssen. Diese auf einer wahren Begebenheit basierende Geschichte liest sich mehr oder weniger sachlich und faktenbezogen wie eine Dokumentation, ohne große Emotionen oder Gefühle. Hiervon hätte ich mir persönlich aber etwas mehr gewünscht, einfach um den Geschehnissen noch mehr Tiefgang und Eindringlichkeit zu vermitteln. Mein Fazit: Mit seinem gut recherchierten und faktenreichen Buch „Anschlag von Rechts“ hat Rainer Engelmann eine wahre Begebenheit thematisiert die jeden in unserer Gesellschaft angeht. Viele Menschen lassen sich auch in unserer heutigen, aufgeklärten Zeit immer noch von rechtem Gedankengut infizieren. Ein Buch, welches unbedingt zur Pflichtlektüre an den Schulen werden sollte, um für die nötige Aufklärung und die richtige Denkweise zu sensibilisieren. Ich hätte mir für mich dennoch mehr Tiefgang, Emotionen und einige Seiten mehr gewünscht, gebe aber dennoch eine Leseempfehlung- nicht nur für Kinder und Jugendliche!

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INHALT Spät in der Nacht machen sich drei Freunde auf den Weg, um einen Molotowcocktail in ein Flüchtlingswohnheim zu werfen. Die Bewohner entkommen dem Feuer knapp, doch psychische Folgen greifen zuweilen tiefer, als physische. Die Täter werden gefasst und verhört, sie sind sich keiner Schuld bewusst. Was motiviert Menschen zu solchen Gewalttaten? Welche Geschichten haben die Täter? Und was haben die Flüchtlinge zu erzählen? Reiner Engelmann macht sich auf die Suche nach den Hintergründen einer grausamen Tat. Auf Basis einer wahren Begebenheit offenbart er, den Hass der unter der Oberfläche unserer Gesellschaft brodelt und macht aufmerksam auf ein Thema, dem (zu) lange Zeit kaum Beachtung geschenkt wurde. MEINUNG Vorab ist zu sagen, dass es sich bei diesem Buch nicht um eine fiktive Geschichte handelt. Reiner Engelmann hat die Hintergründe einer rechtsextremen Tat recherchiert und rekonstruiert Täter, Opfer und Tathergang möglichst authentisch. Als Grundlage dienten ihm Interviews mit Tätern, Opfern und Aussteigern aus der rechten Szene. In drei Abschnitten schildert der Autor Fluchtgeschichten, Tathergang und den Prozess. Im Anhang finden sich Hinweise Symbole, Marken, Musik und weiteres aus der rechtsextremen Szene. Die Informationen sind kurz und prägnant dargestellt und liefern Anreize zum Weiterdenken, ohne dass das Buch dabei den Charakter eines Sachbuchs annimmt. Der Schreibstil ist einfach, schnörkellos und konzentriert sich auf das Wesentliche. Als besonders gelungen empfand ich den Einstieg in die Thematik durch die Schilderung unterschiedlicher Fluchtgeschichten. Menschen, die vor Grausamkeit und Elend fliehen suchen in Deutschland Sicherheit und eine Zukunft und stoßen schließlich auf den Hass rechtsextremer Gruppierungen. Ihr Zufluchtsort scheint bedroht, neue Ängste werden geschürt. Auch die Täter werden in einem ständigen Perspektivwechsel (von einem zum nächsten Täter) beleuchtet. Und schließlich zeigt sich, wie schnell Worte zu Taten werden, während die Ignoranz anderer den Tätern zugleich Spielräume eröffnet. Mit seinem Buch greift Reiner Engelmann eine wichtige Thematik auf und bleibt dabei zu jeder Zeit sachlich. Täter wie Opfer werden ohne Wertung illustriert, es ist Aufgabe des Lesers Weiterzudenken, die eigene Perspektive zu erweitern und womöglich das eigene Handeln zu überdenken. Das abschließende Urteil des Gerichts ist eindeutig und beendet zugleich die Schilderung der Vorkommnisse. Ein ausführliches Nachwort greift Fluchtursachen und Ängste rechtspopulistischer Gruppierungen auf und mündet schließlich in der Erkenntnis: auch der Holocaust kam nicht von ungefähr. Viele kleine Dinge seien es gewesen, die sich im Laufe der Jahre aufgetürmt hätten. Das Schlimmste sei der Hass gewesen. (S.170) Anschlag von rechts eignet sich als Freizeitlektüre für Jugendliche und junge Erwachsene, ebenso wie für die Integration in den schulischen Unterricht. Eine Wertung fällt mir schwer, da ich abseits der Zielgruppe des Buches liege und durch mein Studium bereits recht tief in das Thema Rechtsextremismus und Fremdenhass eingestiegen bin. In der Lektüre fehlten mir allerdings einige Informationen, das Thema hätte durchaus breiter behandelt werden können – selbst für eine jüngere Leserschaft. Eine absolute Buchempfehlung gibt es hingegen für alle, die sich hier einer für sie völlig neuen Thematik widmen.

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Flüchtlinge aus Afghanistan, Somalia, Syrien, Pakistan und Simbabwe erreichen nach einer jeweils dramatischen Flucht Deutschland. Sie alle kommen in demselben Asylbewerberheim unter, auf das drei rechtsgesinnte Jugendliche einen kaltblütigen Brandanschlag verüben. Reiner Engelmann recherchiert die Hintergründe dieser schrecklichen Tat. Er analysiert die Beweggründe und er befragt die Opfer, die sich in Deutschland endlich sicher gefühlt hatten. Dabei wird deutlich: rechtes Gedankengut und Fremdenfeindlichkeit sind in der Mitte unserer Gesellschaft angekommen und viel zu lange unbeachtet geblieben. (Quelle: cbj Verlag) Der Autor: Reiner Engelmann wurde 1952 in Völkenroth geboren. Nach dem Studium der Sozialpädagogik war er im Schuldienst tätig, wo er sich besonders in den Bereichen der Leseförderung, der Gewaltprävention und der Kinder- und Menschenrechtsbildung starkmachte. Er ist Autor und Herausgeber zahlreicher Anthologien zu gesellschaftlichen Brennpunktthemen und seit 1969 aktiv bei amnesty international. Bei cbj sind bereits erschienen: "Der Fotograf von Auschwitz" und "Wir haben das KZ überlebt". Reflektionen: Reiner Engelmann hat einen real verübten Anschlag auf ein Flüchtlingsheim zum Anlass genommen, um einen Jugendroman zu verfassen. Ab einem Alter von 13 Jahren, eignet er sich großartig dazu, Jugendlichen vielschichtig aufzuzeigen, warum es zu einer Flüchtlingswelle gekommen ist, die unser Land scheinbar überschwemmt. Er erläutert eben auch das Warum, womit sich viele nicht im Detail beschäftigen wollen. Einerseits weil kein echtes Interesse besteht, andererseits aus Faulheit oder um Emotionen nicht zuzulassen. Ganz nach dem Motto, Flüchtlinge nehmen sich ein Stück unseres Wohlhaben-Kuchens, provozieren sich Menschen gegenseitig dazu, ihre unkontrollierte Wut auf Alles und Jeden gegen die bedauernswerten Menschen zu richten, die sich in Gänze das Gefühl von Ruhe und Sicherheit für ihre Familien herbeisehnen. Kurz und knapp, aber nicht weniger eindrucksvoll erzählt Reiner Engelmann die Geschichten von Flüchtlingen aus Afghanistan, Somalia, Syrien, Pakistan und Simbabwe, ohne die Emotionalität dieser Menschen in den Vordergrund zu rücken. Er beschreibt kurz und sachlich, warum sie fliehen mussten und wie sich ihre Flucht gestaltet hat. In diesem Roman finden alle Geflüchteten eine Unterkunft in dem gleichen Asylbewerberheim, auf das dann ein kaltblütiger Anschlag von rechtsgesinnten Jugendlichen ausgeführt wird und er erzählt, wie die Bewohner den Anschlag erleben. Wenn ihr den Krieg beenden wollt, sendet Bücher statt Waffen. Sendet Stifte statt Panzer. Sendet Lehrer statt Soldaten! (Zitat: Malala Yousafzai) In diesem Roman wird deutlich nüchtern geschildert, dass dieses gegenseitige, rechte hochpushen in der Gesellschaft, oft dort stattfindet, wo naive Persönlichkeiten und noch ungefestigte Jugendliche aufeinandertreffen. In dieser Geschichte sind die Auslöser Alkohol, Arbeitslosigkeit, grundsätzliche Perspektivlosigkeit und ein Mangel an Geltungsbedürfnis, sodass manche unüberlegt einfach nur im Strom der Gewalt mitschwimmen. Reiner Engelmann belegt mit Zahlen, Daten und Fakten warum auch unsere Politik und die Handlungsweisen der Menschen für den Flüchtlingsstrom mitverantwortlich sind. Im dritten Teil des Romans, geht Reiner Engelmann auch darauf fundiert und gewissenhaft recherchiert ein. Das Buch wird abgerundet durch ein Glossar, dass rechte und nationalsozialistische Zeichen aufzeigt und ihre Strafbarkeit erläutert. Auch rechtsorientierte Kleidermarken und Musikbands werden aufgeführt, die das rechtsradikale Gedankengut dieser kranken Seelen in der Gesellschaft unterstreichen sollen. Reiner Engelmann schreibt in einer einfachen, sachlichen Sprache, die jeder Jugendliche ab 13 Jahren flüssig lesen und erfassen kann. Die Zielgruppe dieses Romans würde ich fast auf Jugendliche begrenzen wollen, da die Handlung für Erwachsene kaum Raum für die erforderliche Tiefe und Intensivität des Themas zulässt, sodass man als Leser gefesselt von der Story wäre. Betrachtet man diesen Roman eher faktisch, kann man den Sog der leider authentischen Geschehnisse in hohem Tempo in sich aufnehmen. Gelungen sind die Charakterzeichnungen der drei schuldigen Jugendlichen. Ihre jeweiligen, bedauernswerten Existenzen, die unter anderem auch durch Desinteresse des Elternhauses geprägt sind, und ihre labilen Persönlichkeiten, sind glaubhaft dargestellt. Sie lassen den Leser auch schockiert zurück, denn sie sind auch Opfer unserer Gesellschaft. Fazit und Bewertung: Gut recherchiert und nüchtern erzählt eignet er sich jedoch hervorragend für die Zielgruppe Jugendliche ab 13 Jahren. Dieser Roman sollte in Schulen zur Pflichtlektüre werden, damit rechtsgerichtetes Gedankengut sich weniger schnell in den Köpfen festigen kann und die vielschichtige Betrachtung einen richtig orientierten Blick auf die aktuelle Situation zulässt. Mir persönlich erschien die Handlung für einen Roman nicht intensiv und tief genug und dadurch erscheint sie mir unvollständig. ©nisnis-buecherliebe

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Reiner Engelmann hat "Anschlag von rechts" auf einer wahren Begebenheit beruhend geschrieben. Dass er hierfür genau recherchiert hat, habe ich beim Lesen gemerkt. Zunächst bringt er dem Leser das Schicksal von Menschen aus fünf verschiedenen Ländern näher. Sie alle mussten ihre Heimat verlassen und fliehen - aus den unterschiedlichsten Gründen, wobei meist der Krieg im eigenen Land eine zentrale Rolle spielt. Die einzelnen Geschichten der Flüchtlinge sind zwar interessant, aber hier hätte ich mir ein bisschen mehr Tiefgang gewünscht. Im Vordergrund des Buches stehen aber nicht die Flüchtlinge, sondern diejenigen, die den Anschlag auf die Flüchtlingsunterkunft begangen haben sowie die Hintergründe ihrer Tat. Das Thema Rechtsextremismus wird jugendgerecht dargelegt, d. h. es ist leicht verständlich. Besonders gut hat mir hierzu der Glossar gefallen. Ein Blick hinein lohnt sich, denn ich habe einiges Neues gelernt, z. B. was Symbole der rechten Szene angeht. Man lernt die Attentäter und ihre Denkweise kennen, wobei Letztere für mich erwartungsgemäß vor allem aus Vorurteilen besteht. Insgesamt ist es ein sehr kurzweiliger Roman, der auf Tatsachen beruht. Er gibt einen kleinen Einblick in die rechte Szene und stellt jugendgerecht dar, wozu das Ganze im Einzelfall führen kann.,

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