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Rezensionen zu
Die Geschichtensammlerin

Jessica Kasper Kramer

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€ 16,99 [D] inkl. MwSt. | € 16,99 [A] | CHF 24,00* (* empf. VK-Preis)

"Die Geschichtensammlerin" selbst, ein schriftstellerisch begabtes junges Mädchen namens Ileana, hat es schnell in mein Herz geschafft. Das Buch selbst leider bis zum Schluß nicht. Trotzdem hat es Eindruck hinterlassen. Die junge Ileana überzeugte mich sehr schnell von sich und brachte mir auf eine sehr persönliche, teils grausame Art die wahren Begebenheiten in einem Rumänien Ende der 80er Jahre nahe. Die reale Geschichte um Ileana, ihre Flucht quer durch Rumänien und ihre Zuflucht bei den Großeltern fesselte mich sehr. Mehrfach habe ich während des Lesens weiterrecherchiert und mich zur Geschichte Rumäniens belesen. Diese sehr persönliche Geschichte macht neugierig. Einiges erinnerte ich noch aus den damaligen Nachrichten, anderes so gar nicht mehr. Leider konnte mich die erzählende Ileana nicht ganz so sehr in den Bann ziehen. Die Geschichte um Ileana wird fortführend unterbrochen durch das Erzählen des Märchens von der "listigen Ileana", einer besonders schönen und schlauen Prinzessin. Das Märchen war die Pflicht zur Kür. Nicht selten hätte ich den Teil der Geschichte gern überblättert, tat es aber nicht. Nach reinem Bauchgefühl gäbe ich dem Buch nur 3 Sterne. Da es aber sehr gut recherchiert scheint und es mich trotz der "listigen Ileana" nachhaltig beschäftigt, bekommt es 4 Sterne von mir.

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eine sehr gut erzählte Geschichte

Von: Natalie Bode

06.06.2020

Aus kindlicher Perspektive wird mit vielen Märchen-Elementen ein Teil rumänischer Geschichte erzählt, der nicht vergessen werden sollte. Ileana wird von ihren Eltern ganz allein in ein Dorf in den Bergen geschickt, als deren Widerstandstätigkeiten von der Regierung entdeckt werden. Dort wohnt sie bei ihren Großeltern, die sie zuvor nie getroffen hat und verarbeitet das Geschehene ganz anders als ich es erwartet hätte. Im Nachwort erfährt man, dass Jessica Kasper Kramer dieses Buch auf Geschichten, die ihr erzählt wurden aufgebaut hat. Sie hatte vorher keine Bindung zu Rumänien. Und das gefällt mir glaube ich am meisten. Sie hat die Geschichte eines Landes mit persönlichen Schicksalen und Folkloren verbunden, die sonst irgendwo in den Wäldern von Transsilvanien verloren gegangen wären. Und das gehört für mich zu den Aufgaben eines Schriftstellers und sie hat diese sehr gut gemeistert. Jetzt bin ich inspiriert eine Reise durch Südosteuropa zu wagen. Und ich habe den Genuss von Schokolade schätzen gelernt.

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Rumänien 1989, ein Land gebeutelt von der Herrschaft des Diktators Ceausescu. Die Autorin erzählt vom dunklen Kapitel eines Landes und seiner Befreiung, der Rumänischen Revolution. Eine Geschichte die uns bekannt vorkommen sollte und welche sich ähnlich zur etwa gleichen Zeit in unserem damals noch geteilten Land abspielte. Menschen, die ihre Meinung nur hinter vorgehaltener Hand kundtun durften, die verfolgt wurden und denen schlimmes bevorstand, sollte sich ihre Regime kritische Meinung herumsprechen. Güter des täglichen Bedarfs waren Mangelware und Schlangestehen gehörte zur Normalität. Der Besitz von Land, Tier und Nahrung stand unter Strafe, da alles "Gemeingut" war und der Allgemeinheit/ dem Staat gehörte und geteilt werden musste. Wie, das entschied natürlich die Führungsriege um den Diktator. Es ist furchtbar, das solche Zustände in anderen Ländern noch bis heute bestehen und sich machthungrige Menschen am Leid der kleinen Bevölkerung laben und sie ausnehmen. In diesem Roman dreht sich alles um die 10 jährige Iliana, einem Mädchen, das Geschichten liebt, sie sammelt und wiedergibt, die mit ihrer Meinung nicht hinter dem Berg hält und sich und ihre Familie letztendlich damit in Gefahr bringt. Ihre Familie steht der Regierung kritisch gegenüber, die Mutter kopiert heimlich kritische Texte mit ihrer Arbeits-Schreibmaschine, ihr Onkel ist Schriftsteller und wird wegen seiner Texte verfolgt und auch der Vater geht heimlich illegalen Aktivitäten nach. Das ganze eskaliert schließlich, der Onkel verschwindet und Ileana wird zu ihren Großeltern in die Berge geschickt. Dort angekommen, verändert sich ihr Leben drastisch und die Politik holt sie auch hier wieder ein. Mich hat das Buch ein klein wenig an Bücher wie "Der Märchenerzähler" oder "Ligas Welt" erinnert. Denn wie auch in diesen Werken, wird hier parallel ein Märchen erzählt. Das Märchen der "listigen Ileana", dem Lieblingsmärchen der "realen" Ileana, die sich die Geschichte um die Prinzessin immer wieder neu ausdenkt und welche viele Bezüge zur ihren realen Situationen aufweist. Eine tolle Idee, jedoch hat die Autorin (vielleicht liegt es aber auch nur an der Übersetzung),Ausdrücke der moderne Umgangssprache mit hineingemischt, die so überhaupt nicht dazu passen und mich eher irritiert zurück gelassen haben. Im großen und ganzen ist es ein toller Roman, mit kleinen Längen, der mir wieder einmal vor Augen geführt hat, das wir auch heute noch nicht aus unserer Vergangenheit gelernt haben und diese Fehler immer wieder aufs neue machen. Das Buch könnte also nicht aktueller sein, trotz der Geschichte, die eigentlich der düsteren Vergangenheit angehört. Traurig aber wahr!

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Zum Inhalt: 1989 lebt die 10-jährige Ileana mit ihren Eltern in Bukarest. Oft gibt es sehr wenig zu essen, Wasser und Strom sind ebenfalls Mangelware. Doch Ileana und ihre Familie gleichen das mit Geschichten aus. Ileana ist immer begierig auf neue Geschichten, die sie in ihrer Sammelmappe aufschreibt, immer wieder verändert und die ungeschminkte Wahrheit mit einfließen lässt. Doch dies ist gefährlich wie sie eines Tages lernen muss, ihr geliebter Onkel Andrei, ein Schriftsteller, ist verschwunden. Ihre Eltern machen sich Sorgen, nicht nur um Andrei, nein auch um Ileana. Als sie auch noch bemerken dass ihre Wohnung verwanzt ist, wird Ileana alleine in ein Bergdorf zu ihren Großeltern geschickt. Dort ist sie sicher, so glauben ihre Eltern. Doch der Securitate, Ceausescus Schergen, ist das kleine Bergdorf bald ein Dorn im Auge. Und Ileana muss sich die Frage stellen ob sie ihrer eigenen Familie noch trauen kann. Meine Meinung: Das Cover ist schlicht und trotzdem sehr wirkungsvoll. Man sieht auch auf dem ersten Blick, dass es in der Story um ein Mädchen geht. Die Schriftstellerin Jessica Kasper Kramer schreibt in der Ich-Perspektive aus Sicht der 10-jährigen Ileana. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen. Geschichtliches und Story sind gut aufeinander abgestimmt. Gekonnt gibt Jessica Kasper Kramer die damaligen Zustände des Ceausescu-Regime wider, so spürt der Leser auch die Beklemmung und die Angst der Bevölkerung. Denn die Angst vor dem Regime zieht sich mit einem roten Faden durch das Buch. Zwischen der eigentlichen Geschichte um Ileana enthält das Buch Märchen und Geschichten, die Ileana sich ausdenkt, oder die sie gehört hat. Die Protagonistin Ileana wird wissbegierig, verschwiegen und auch sehr mutig dargestellt und ich konnte mir ihr Leben bildhaft vorstellen. Das hat mich oft während des Lesens daran erinnert wie dankbar ich bin, in einem Land ohne Angst zu leben und in dem man seine Meinung frei äußern darf. Fazit: Ein interessantes Buch um ein mutiges Mädchen, aufgewachsen zu einer Zeit da die Angst vor der Regierung das Leben bestimmt.

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Die Geschichtensammlerin

Von: PaddyP

04.06.2020

Ein sehr beeindruckendes Buch in Form eines Märchenbuchs geschrieben. Ich habe sehr viel erfahren über Rumänien zur Zeit des Ceaucescu-Regimes. Ein sehr spannender und aufwühlender Roman, der einen noch beschäftigt, wenn das Buch bereits ausgelesen ist. Die Hauptdarstellerin Ileana erzählt die grausame Wirklichkeit in ihren Märchen, wodurch die Realität etwas sanfter dargestellt wird. Ileana ist ein mutiges Mädchen, das versucht das Dorf ihrer Großeltern, wohin ihre Eltern sie zu ihrer Sicherheit geschickt haben, zu retten.

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Lesenswertes Buch

Von: Michi

02.06.2020

Der Klappentext beschreibt gut um was es im Buch geht. Jessica Kasper Kramer hat einen super Schreibstil dadurch hat sich das Buch gut lesen lassen.Das Buch wird aus der Sicht von Ileana einem 10-jährigem Mädchen erzählt. Es ist das Jahr 1989 und die Lebenssituation in Rumänien unter der kommunistischen Diktatur wird immer bedrohender, besonders für Menschen die schreiben. Ileanas Geschichte handelt von Verrat, Flucht, Aufbegehren und Mut.Das Buch hat alles was ein gutes Buch braucht eine Heldin und einen spannenden Hintergrund, trotzdem muss ich einen Stern abziehen da ich durch diesem Wechsel zwischen der Geschichte und dem Märchen immer etwas aus der Geschichte raus gekommen bin.Alles in allem ist es ein wirklich tolles Buch das ich gerne weiterempfehle.

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Die zehnjährige Ileana lebt in einem Land in dem es nur eine Wahrheit gibt. Die des Diktators Nicolae Ceauşescu. Doch Ileana lässt sich von all der Propaganda nicht beeinflussen. Sie sammelt Geschichten, wahre und erfundene. Ihre eigenen Texte sind regimekritisch und somit gefährlich. Durch Ileanas Onkel, einen Dichter, wir der rumänische Geheimdienst, die Securitate, auf ihre Familie aufmerksam. Aus Angst wird Ileana zu ihren Großeltern in ein kleines Dorf in den Karpaten geschickt. Doch der lange Arm der Securitate reicht bis in den entferntesten Winkel des Landes. Das Buch spielt in einer spannenden Epoche. Die Geschichte der mutigen Ileana lässt einen mitfiebern. Unterbrochen wird der Handlungsstrang immer wieder von unterschiedlichen, teilweise unzusammenhängenden Geschichten oder Fragmenten. Hauptsächlich die Geschichte einer listigen Prinzessin, der Ileana ihren Namen verdankt. Das Märchen wird auf erfrischende Art uns Weise in den Worten einer Zehnjährigen erzählt. Das Buch hat alles was ein gutes Buch braucht: Einen spannenden Hintergrund, eine originelle Heldin und handelt von der Liebe zu Geschichten. Dennoch ist bei mir der Funke der absoluten Begeisterung nicht übergesprungen. Weshalb vermag ich nicht zu sagen. Vielleicht war es der Vergleich mit "Der Schatten des Windes" und "Die Bücherdiebin" auf dem Klappentext, der meine Erwartungen zu sehr hochgeschraubt hat. Aber dennoch ist das Buch lesenswert.

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Geschichte über die Kraft der Geschichten und der Worte

Von: Büchertante am Meer

19.05.2020

"Mir einen neuen Schluss auszudenken gab mir das Gefühl von Macht - in einer Welt, in der ich sonst so gut wie machtlos war. Es verschaffte mir Gewicht in Dingen, bei denen ich normalerweise nicht einmal gefragt wurde. Nur konnte ich leider mein eigenes Leben nicht auf die gleiche Weise umschreiben." Ileana lebt im Rumänien des totalitären Ceaușescu-Regimes, in dem sich die Konflikte und Proteste der Gesellschaft immer weiter zuspitzen, weshalb die Securitate immer härter durchgreift. So ist es nur verständlich, dass Ileana sich in ihre Geschichten flüchtet und ihre Freiheitsgedanken durch ihre Figuren leben lässt. Doch auch diese Geschichten bringen sie in Gefahr, denn Ileanas Familie steht ohnehin schon im Visier der allgegenwärtigen Spitzel. So kommt es dass sich Ileana in dem entlegenen Bergdorf verstecken muss, aus dem ihre Mutter stammt, bei den Großeltern, die sie noch nie in ihrem Leben getroffen hat. In den Bergen sind die Geschichtentradition und der Glaube an Magie noch lebendig, genau der richtige Ort für eine Geschichtenerzählerin. Trotzdem gibt es auch hier Dinge, die nicht gesagt werden dürfen, und auch die Revolution findet ihren Weg in das abgeschiedene Dorf... "Geschichten sind gefährlich. Und sobald sie einmal erzählt sind, gehen sie nie wieder weg." "Die Geschichtensammlerin" ist eine spannende, bewegende Geschichte über ein Mädchen, das sich in schwierigen Zeiten zurechtfinden und sich neuen Menschen öffnen muss. Besonders gelungen ist die Charakterisierung der verschiedenen Figuren, die Beschreibung ihrer Eigenheiten und ihrer Beziehungen untereinander und zu Ileana. Der Wechsel in Ileanas Erzählstimme, von klassischem Erzählton zu moderner Jugendsprache, hat mich zum Teil etwas aus der Geschichte herausgerissen. Andererseits ist das natürlich das Talent einer echten Geschichtenerzählerin, und immerhin ist sie ein junges Mädchen. Zudem lässt die Altertümlichkeit des Lebens im Bergdorf und die allgemeine Versorgungsnotlage des Landes leicht vergessen, dass die Geschichte im Jahr 1989 spielt. Der interessanteste Gedanke des Buches ist für mich der, dass eine Geschichte sich stetig verändert, mit jeder Erzählung, mit den Umständen unter denen sie erzählt wird, und je nachdem von wem sie an wen weitergegeben wird. "Aber allein meine Mutter zeigte mir, dass sich die "Wahrheit" irgendwann (nach der x-ten Wiederholung) nicht mehr wie ein einzelner Faden aus dem Gewebe einer Geschichte ziehen lässt."

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