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Rezensionen zu
Heimweh nach einer anderen Welt

Ottessa Moshfegh

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(Rezensionsexemplar) Heimweh nach einer anderen Welt - Ottessa Moshfeg. Für mich ist es sehr beeindruckend, wenn Autor*innen gute Kurzgeschichten schreiben können. Beeindruckender als gute Romane, denn ich halte es für sehr herausfordernd, eine Geschichte auf nur wenigen Seiten zu erzählen und trotzdem Eindruck damit zu hinterlassen. Moshfegh beherrscht diese Kunst. Ihre Figuren sind zumeist Unsympathen, die Storys oft deprimierend oder verstörend, fühlen sich dabei aber sehr real an. Sie schreibt mit Humor und Finesse über Menschen, die anecken, die sich nicht eingliedern können oder wollen in die Gesellschaft. Ich mochte bereits Moshfeghs Roman Mein Jahr der Ruhe und Entspannung gern. Die Totalität ist in ihren Kurzgeschichten ähnlich. Viele Grautöne, wenig Hoffnung. Sehr lesenswert.

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Ottessa Moshfeghs Kurzgeschichten in “Heimweh nach einer anderen Welt" beschreiben Zustände der Entfremdung, der Einsamkeit, Verlorenheit und Leere. Oft ist die Atmosphäre düster, es geht um Alkohol, Drogen, Sex und Armut. Die Figuren sind Außenseiter und Haltlose. Ihre Beziehungen, besonders die zwischen Mann und Frau, sind bedeutungslos und oberflächlich. Moshfegh nutzt keine Filter. Ihre Beschreibungen sind unbeschönigt und sie hat keine Scheu davor, ganz nah an das Unästhetische, das Dunkle und Dreckige ranzugehen. Zugegeben: Nicht alle Geschichten überzeugen gleichermaßen. Es gibt aber einige, die herausstechen, wie zum Beispiel die über Mr Wu, dem die Liebe verwehrt bleibt. Auch die Geschichte über den Ort Alna, in dem die Armut grassiert, in dem man Mülltonnendeckel anketten muss, weil sie sonst gestohlen werden, vermag zu überzeugen. In manchen Geschichten wirkt es hingegen so, als wäre das Schwere und Erdrückende etwas zu erzwungen und zu sehr herbeigeschrieben oder als könnte es sich zumindest in der Form einer Kurzgeschichte nicht ausreichend entfalten. Auch die Komik, die andere Rezensenten so loben, fehlte mir in diesen Geschichten völlig. Das ist schade, aber trotzdem kein Grund, die guten Geschichten zu verpassen, die die Sammlung nun mal auch zu bieten hat. Deshalb kann ich insgesamt eine zögerliche Empfehlung für das ganze Buch aussprechen und eine überzeugte für die Geschichten, die sich hervortun.

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