Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Wie wir brennen

Sarah Hall

(1)
(1)
(0)
(0)
(0)
€ 24,00 [D] inkl. MwSt. | € 24,70 [A] | CHF 33,50* (* empf. VK-Preis)

„Wie wir brennen“ von Sarah Hall Ich liebe den Sound ihres Schreibens und ihre Art, Geschichten zu erzählen: intim und poetisch und unnachsichtig. Er gefällt mir sehr, obwohl dieser Roman anders ist, da er zeitgemäß während einer Viruspandemie spielt. Doch es ist die komplexe Geschichte der Künstlerin Edith, die als Kind mit einer beschädigten doch schriftstellernden Mutter aufwächst und später die Liebe ihres Lebens in einem Einwanderer trifft. Sie hat eine schwere Viruspandemie überlebt, ihr Geliebter starb und sie selbst wartet auf das Rezidiv, dass immer kommt, es ist nur eine Frage der Zeit. In Rückblenden lernen wir ihre Kindheit, ihren Weg zur Künstlerin kennen und ihre intensive Liebesgeschichte mit Halit. Doch das, was mich besonders beeindruckt hat, sind die Schilderungen der Krankheit, des Körpers, des Lebens und Leidens, des Überlebens und der Trauer. Am Ende des Buches steht die letzte große Skulptur von Edith, ein Auftragswerk zum Gedenken der Opfer. Und dieses Buch scheint dasselbe zu sein, eine Werk des Erinnerns, des Zulassens von Trauer und Leid. Wie im Gedenken an die Virustoten geschrieben, zeigt es die Kunst als Kraft, die dem Menschen Halt, Sinn und Größe verleiht. „Wer Geschichten erzählt, überlebt“ Eindrücklich, sinnlich, beängstigend und voll großer Zärtlichkeit. Aus dem Englischen von Eva Bonné, Penguin 2023

Lesen Sie weiter

Soeben schlug ich das Buch zu, sehr bewegt von den letzten Zeilen. Ich möchte sie hier nicht zitieren, denke ich, sondern lieber für mich behalten. Mit „Wie wir brennen“ habe ich in Sarah Hall wieder eine Autorin entdeckt, von der ich auf jeden Fall noch weitere Bücher lesen möchte. England, ein schlimmes Virus breitet sich aus, die Welt geht in den Lockdown. Das klingt bekannt. Aber Sarah Hall lässt ihr Szenario noch weiter eskalieren. Die Infrastruktur bricht zusammen, die Versorgung der Erkrankten funktioniert nicht mehr, und am Schlimmsten, das Virus ist unheilbar. Millionen sterben. Und selbst wer die Erstinfektion überlebt, wird später an einem Rezidiv sterben. Irgendwann wird ein Impfstoff entwickelt werden, doch zu spät für viele Infizierte. Doch im Mittelpunkt des Romans steht keine Virusgeschichte, im Mittelpunkt steht eine Geschichte von Liebe und Verlust. Es ist die Geschichte von Edith, Halls Ich-Erzählerin, die bereits schlimme Verluste in ihrer Kindheit erleben muss. Verluste und Erfahrungen, die sie prägen und die sie zu einer unkonventionellen Künstlerin machen. Als die Pandemie ausbricht, ist sie eine bekannte Künstlerin, die großangelegte Installationen herstellt. Doch was bedeutet die Kunst noch in Zeiten, in denen es ums Überleben geht? Was hat Kunst jemals bedeutet? Kurz vor dem Lock-down lernt sie einen Mann kennen, Halit, und beide werden von der Gegensätzlichkeit des anderen magisch angezogen. Sarah Hall fasziniert mich mit ihren sehr intensiven, sinnlichen Beschreibungen des intimen Sex des Liebespaares, das gemeinsam den Lockdown erlebt. Sehr private Liebesakte, die aus gegenseitigem Vertrauen gespeist werden. Doch Halit infiziert sich trotz der Schutzmaßnahmen… Halls Roman wechselt zwischen den ganz konkreten Erzählungen aus der Pandemiezeit und den Rückblicken aus Edith Vergangenheit mit den inneren Gedankenwelten und Reflektionen in Ediths Kopf. Eine unwiderstehliche Mischung. „Wir alle existieren zwischen Beweis und Illusion.“ „Wie wir brennen“ war für mich ein sehr lesenswerter, intensiver Roman und die Autorin eine tolle Neuentdeckung! Wie wunderbar können Bücher sein.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.