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Rezensionen zu
Wir Zerrissenen

Rešoketšwe Manenzhe

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€ 25,00 [D] inkl. MwSt. | € 25,70 [A] | CHF 34,50* (* empf. VK-Preis)

Oh Südafrika, du Land der Sehnsucht! Südafrika ist schon so lange auf meiner Reisewunschliste, deshalb verschlinge ich jedes Buch, welches sich mit seiner komplexen Geschichte befasst regelrecht. Ich will bestens informiert ein, wenn es denn dann so weit ist. Bis dahin lasse ich mich gerne literarisch in mein Sehnsuchtsland entführen. Mit „Wir Zerrissenen“ von Rešoketšwe Manenzhe habe ich einen seltenen Blickwinkel auf ein Apartheit getriebenes Südafrika der 20er Jahre werfen dürfen. Vielen Dank @bloggerportal und @penguinverlagfür diesen wichtigen Exkurs. Die Ehe zwischen Abram und seiner Frau Alisa ist von Herausforderungen geprägt. Mit ihren beiden Töchtern führen sie ein behagliches Leben auf einer Farm in Südafrika. Doch als im Jahr 1927 ein Gesetz erlassen wird, das Liebesbeziehungen zwischen Schwarzen und Weißen unter Strafe stellt, geraten sie in große Gefahr, denn ihre Kinder sind lebende Beweise für die „Straftat“ . Abram ist ratlos darüber, wie er seine Familie vor den Auswirkungen dieses Gesetzes schützen kann. Bisher waren sie durch ihren wohlhabenden Status dem schlimmsten entgangen. Doch Abrams Zögern treibt das Paar immer in den Abgrund. Die Kluft wird so tief, dass Alisa letztendlich keine andere Möglichkeit mehr sieht, als ihre Familie ins Verderben zu stürzen… "Wir Zerrissenen" markiert das Debüt einer talentierten jungen Erzählerin, die uns die Gnadenlosigkeit eines rassistischen Systems und dessen Auswirkungen auf jeden einzelnen vor Augen hält. Rešoketšwe Manenzhe erzählt uns in einer packenden und dennoch einfachen Sprache von einem Land, das reich an farbenfrohen Fabeln ist, aber auch tief Narben in sich trägt. „Wir Zerrissenen“ ist ein historischer Roman, welcher sich mit dem Immorality Act und dessen einhergehende Apartheid beschäftigt. Manenzhe gelingt es trotz dieser schweren Kost, die Charaktere voller Emotionen zu zeichnen und stellt die Figuren in den Mittelpunkt des Geschehnisses. Die Thematik der Apartheit und der Mischehe und der Mischehekinder verdeutlicht die Untragbarkeit eines absurden Systems anhand lebender Beispiele: Abram, Alisa und deren beider Töchter. Man wird von ihnen emotional abgeholt. Auch das Thema Zugehörigkeit wird großgeschrieben: die Kinder sind tatsächlich zwischen zwei Welten zerrissen, wie der Titel so schön vorgibt. Zwischen den Ureinwohnern und Kolonialisten ist kein Platz für diese Hybriden und dennoch macht sich die überlebende Tochter auf die Suche nach ihren Wurzeln und findet Zuflucht in Mythen und Legenden Afrikas, um ihre Entwurzelung innerlich verheilen zu lassen. Alisia wird im letzten Teil des Buchs in knapp 100 Seiten Platz für ihre eigene Geschichte gegeben. In Tagebuchaufzeichnungen verfolgt man die von Depressionen und Heimatlosigkeit geplagten Frau bis zu ihrem fulminanten bitteren Abgang und entwickelt seltsam mitfühlende Emotionen. Sprachlich hat Manenzhe ein sehr interessanter, poetischer und andersartiger Stil, der mich im Lesefluss stocken ließ. Dies passte zu dem Thema des Verloren seins. Auch die blumigen Personifizierungen mancher leblosen Subjekte hat zu den afrikanischen Mythen und deren Glaubensform gepasst. Ein Autor den es zu beobachten gilt. #südafrika #sehnsucht #wirzerissenen #rešoketšwemanenzhe #apartheit #20erjahre #familie #bloggerportal #penguinverlag #mischeehe #schwarz #weiß #strafttat #kluft #abgrund #debüt #rassismus #fabeln #mythen #legenden #immortalityact #zugehörigkeit #heimatlos #ureinwohner #kolonialisten #poetisch #emotional

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Ein eindrückliches Debüt!

Von: Japan Connect (Fabienne)

07.02.2024

4.5⭐️ Anhand der Geschichte von Abram uns seiner Familie zeigt die Autorin, wie indigene Stämme in Südafrika aus ihrer Heimat vertrieben, enteignet, und systematisch unterdrückt würden. Ein wichtiges Thema ist der Immortality Act von 1927, der Ehen zwischen weissen und nicht-weissen Menschen verbot. Das Leid der Menschen ist sehr eindrücklich beschriebe. Die verschiedenen Mythen, die die Geschichte spicken, geben Lichtblicke und gefielen mir sehr gut. Die Autorin verwendet eine sehr lyrische Sprache, die gut zu den Mythen passt, stellenweise aber auch etwas überfrachtet wirkt. Alles in allem ein sehr beeindruckendes Debüt.

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