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Rezensionen zu
Race Cars – Ein unfaires Rennen - Gemeinsam über weiße Privilegien und Rassismus sprechen

Jenny Devenny

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Zugegeben, ich war am Anfang skeptisch: Sich bewusst mit Rassismus auseinandersetzen und mit Kindern darüber sprechen, das ist ungeheuer wichtig. Aber muss man Rassismus wirklich in die Welt von Rennautos versetzen, um ihn Kindern verständlich zu machen? Nach dem Lesen und Vorlesen denke ich: Man muss nicht, aber man kann sehr wohl – denn es funktioniert. Das weiße Rennauto Ace und das Schwarze Rennauto Chase sind beste Freunde. Jedes Jahr treten sie gemeinsam beim großen Rennen an und freuen sich über die Erfolge des anderen. Doch nach und nach verschärft der (mit weißen Autos besetzte) Rennausschuss die Regeln so, dass der Schwarze Chase keine Chance mehr hat, das Rennen zu gewinnen. Während Chase an sich zu zweifeln beginnt, merkt Ace lange nicht, was vor sich geht. Erst als er bei einem Rennen nach den Regeln für Schwarze Autos fährt, erkennt er die Ungleichbehandlung. Aus meiner subjektiven Sicht (die Sicht einer privilegierten, weil von Rassismus nicht betroffenen Person) macht die Geschichte Ursachen und Auswirkungen von strukturellem Rassismus sehr anschaulich: Der Benachteiligte sucht die Fehler bei sich, der Privilegierte erkennt seine Privilegien nicht, und diejenigen, denen die Ungleichbehandlung auffällt, haben oft nicht den Mut, dagegen zu protestieren. Mein einziger winziger Kritikpunkt: In der Geschichte gehen die rassistischen Regeln von einer kleinen Gruppe aus, dem Rennausschuss; der Rest ist "unschuldig". In der Realität müssen wir aber wohl eher davon ausgehen, dass Rassismus uns nicht von einer mächtigen Minderheit "übergekippt" wird, sondern dass wir fast alle, mehr oder weniger bewusst, dazu beitragen - sei es nur durch unreflektiertes Weitergeben bestimmter stereotyper Vorstellungen. Das Buch hat noch eine zweite große Stärke: Es lässt Menschen wie mich, die ungeübt darin sind, über Rassismus zu sprechen, nicht allein. In je einem Vorwort erklären die Autorin, die in den USA antirassistische Psychotherapie anbietet, und die Herausgeberin die Entstehung des Buches. Im Anhang finden sich zu verschiedenen Stellen im Buch mögliche Diskussionsfragen, ergänzt durch Anmerkungen und Hintergrundinformationen für Erwachsene, mit denen sie die Diskussionen fundiert führen können. Sie stammen von der Übersetzerin Melody Makeda Ledwon und von Olaolu Fajembola, die auch selbst ein erfolgreiches, rassismuskritisches Buch geschrieben hat: "Gib mir mal die Hautfarbe". Mein Fazit: Eine hervorragend gelungene Unterstützung für alle, die mit Kindern über Rassismus sprechen wollen - und für alle, die davor (noch) Berührungsängste haben.

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Rassismus, Privilegien, Benachteiligung…unheimlich wichtige Themen und zugleich weiß man oft nicht, wie man sie mit Kindern besprechen und sie verdeutlichen soll! Diese kindgerechte Geschichte regt zum Nachdenken an und bietet zahlreiche Gesprächsanregungen. Auf den ersten Seiten des Buches findet man neben den Vorworten der Autorin und der Herausgeberin auch eine kurze Beschreibung, worum es in diesem Buch geht und Tipps, wie man es mit Kindern lesen kann. Im Anhang finden sich Diskussionsfragen und Anregungen. Einige wichtige Begriffe werden ebenfalls erklärt. Die Geschichte: Das weiße Rennauto Ace und das Schwarze Rennauto Chase sind beste Freunde und lieben es, Rennen zu fahren. Als sie endlich alt genug waren, nahmen sie am großen Autorennen teil und Chase gewann das Rennen. Das gefiel dem Rennausschuss, der nur aus weißen Autos bestand, ganz und gar nicht. Es wurden neue Regeln für Schwarze Autos beschlossen, die es ihnen noch schwerer machten, zu gewinnen. Nur Grace, das einzige Mädchen im Ausschuss, fand das unfair, sagte zu Beginn jedoch nichts dazu. Nach jedem Rennen wurde es noch schwieriger, bis Chase gar nicht mehr fahren durfte. Wie die Geschichte ausgeht, dürft ihr selber nachlesen! 😉 Meine Erfahrung/Meinung: 😍 Ich denke, dass Kinder sehr gut mit Chase mitfühlen können und sie das zum Nachdenken und Diskutieren anregen kann. Die Diskussionsfragen am Ende des Buches sind dabei eine große Hilfe. Die Fragen passen meiner Meinung nach eher für ältere Kinder. Bei jüngeren Kindern kann man ja selber Fragen stellen und es auf das jeweilige Verständnis aufbauen. Ich würde auch nicht alle auf einmal „abarbeiten“, sondern sie wirklich als Denkanstoß und roten Faden sehen. Das auch extra für die Erwachsenen einige Dinge erklärt werden, finde ich ebenfalls sehr hilfreich. Je öfter man die Geschichte liest und sich die Illustrationen anschaut, desto mehr kleine aber feine Details fallen einem auf. Dies regt immer wieder neu zum Reden an. Ich mag es sehr, wenn etwas so durchdacht ist, dass man immer wieder (auch als Erwachsene) neue Aha-Momente erlebt. 😁 Achtung kleiner Spoiler: *Mein Mann meinte, er findet die Bedeutung der Namen so cool. Die sind mir beim ersten Mal Lesen gar nicht so bewusst gewesen. 😅*

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Ein Buch mit Vorwort der Autorin PLUS Vorwort der Herausgeberin PLUS einer Doppelseite mit Tipps zum (Vor-)Lesen des folgenden Textes - puh, das klingt nach schwerer Kost! Und das Thema an sich - unfaire Situationen wegen unterschiedlicher Hautfarbe- ist es ja auch; wobei die Geschichte dann eigentlich kinderleicht zu verstehen ist 😊 (die Hinweise helfen jedoch ungemein für die altersangemessene Besprechung des Buches!) Doch zur Geschichte: die besten Freunde, die Rennautos Ace und Chase, lieben es, Rennen zu fahren - egal, wer von ihnen gewinnt! Doch andere sehen das nicht so… da Chase ein schwarzes Rennauto ist, werden ihm vom weißen Rennausschuss zunehmend zusätzliche Hürden gestellt - die seinem Freund Ace zunächst gar nicht auffallen. Aber irgendwann leiden beide unter der Situation… und es kommt zu einem Notfall! Ich will gar nicht alles vorwegnehmen, aber verschiedenste Aspekte unbedingt loben: es wird ganz deutlich, dass Rassismus nicht einfach so „passiert“ oder „da ist“ - sondern von Menschen (bzw Rennautos) bewusst gesteuert wird! Das zweifelhafte Motiv dafür -„Sie hatten Angst vor Veränderungen […].“- wird mehrfach wiederholt. Auch wird subtil bewusst gemacht, wie schwer die Anfänge von Rassismus greifbar sind - hier fallen die ersten Zeichen nicht mal dem besten Freund auf. Ebenso wird ganz kindgerecht deutlich gemacht, wie verletzend die Situation für das schwarze Rennauto ist - man leidet mit… umso bewundernswerter, welch Größe Chase später zeigt 😊 Meine große Tochter wünscht sich dringend einen zweiten Teil - so gern möchte sie ein Rennen unter fairen Bedingungen erleben 😀 Ein wirklich wertvolles Kinderbuch für Kindergarten, Grundschule und natürlich Zuhause - man kann nicht früh genug mit der Sensibilisierung für dieses Thema beginnen (siehe 3. Bild)!

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