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Rezensionen zu
Die wundersame Ästhetik der Schonhaltung beim Ertrinken

Florian Weber

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€ 14,00 [D] inkl. MwSt. | € 14,40 [A] | CHF 19,90* (* empf. VK-Preis)

Stell dir vor du wachst als Schiffbrüchiger mitten auf dem Meer auf und alles was du siehst sind ein Clown, ein Lama und ein Klavier. Doch deine Erinnerung ist nichts mehr als ein schwarzes Loch. Was machst du hier, wer sind diese Personen und träumst du den ganzen Mist nicht vielleicht? So ergeht es Heinrich Pohl, der im ersten Moment völlig überfordert ist mit dieser Situation. Doch oh Wunder, da blitz eine Erinnerung nach der nächsten auf und ganz gemächlich setzen sich die einzelnen Puzzlestücke zusammen, wie es zu dieser Situation kam. Florian Weber hat hier einen Roman geschrieben, der zuerst so skurril anfängt wie der Titel vermuten lässt. Doch in diesem Buch steck viel mehr. Es ist ein Road Trip von Onkel und Neffe, der nach und nach die tiefsten Familiengeheimnisse und Beweggründe ans Tageslicht holt. Wir haben hier zum einen Heinrich, der so anders ist als seine Brüder, der seine Kindheit die meiste Zeit im Antiquariat seines Onkels Wendelin verbringt und als Sonderling der Eltern abgestempelt wird. Das Verhältnis der beiden Männer könnte inniger nicht sein, sie scheinen aus ähnlichem Holz geschnitzt und so ist es nicht verwunderlich, dass sie beide auf Wunsch von Wendelin zu einer Reise nach Amerika aufbrechen. Dieses Buch hat es in sich, denn es ist nicht nur eine Reise durch Amerika, sondern auch eine in die Vergangenheit von Wendelin. Wir tauchen im Roman immer wieder dorthin ab, in die tiefsten Erinnerungen und verstehen nach und nach die Gründe dieser Unternehmung. Ich mochte diese Geschichte, die sehr ruhig geschrieben ist, aber immer wieder mit Humor und der ein oder anderen unerwarteten Wendung aufwartet. Doch ganz überzeugen konnte sie mich nicht, da es doch immer wieder Phasen im Buch gab, die mir zu still, zu nichtssagend waren und für mich den Lesefluss gehemmt haben. Alles in allem ist es aber ein solides Buch das Freude macht.

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‚Die wundersame Ästhetik der Schonhaltung beim Ertrinken‘ von Florian Weber ist eins dieser Bücher, das man selbst lesen muss, weil man kaum Worte findet, um es zu beschreiben. Worte für die Absurdität, aber auch für die Klugheit der Geschichte. Für die vielen popkulturellen Anspielungen, die Lebensweisheiten, blumigen Beschreibungen und die Metaphern. Auf diese Geschichte muss man sich einlassen können. Denn sonst denkt man sich womöglich, was man denn da Komisches liest. Komisch im Sinne von seltsam, wobei es durchaus Szenen gibt, die mich erheitert haben. Florian Webers Geschichte ist eigentlich eine Coming-of-Age-Story, doch auf etwas andere Art und Weise erzählt. Schon die Eröffnungsszene zeigt deutlich, dass wir uns nicht in einer Kleinstadt befinden. Sondern auf dem offenen Meer. Zusammen mit einer Kühlbox, einem Lama und einem Clown. Alles klar soweit? Doch wie kam es zu dieser Situation? Abwechseln erzählt Weber aus der Sicht seines Ich-Erzählers Heinrich Pohl, einmal in der Gegenwart auf dem Meer, einmal aus dessen Kindheit. Es wird also schon gleich zu Beginn verraten, wie das Buch enden wird. Das ist oft nicht ganz das, was man als Leser*in wissen will, doch hier ist der Weg das Ziel. Von einer nicht sehr liebevollen Kindheit, über das Antiquariat des Onkels, zusammen mit seinen Fabeln und Parabeln, bis hin zu einer Reise durch die USA, wiederum mit Erzählungen aus der Vergangenheit. Manchmal haben mich diese ganzen Geschichten an den Film ‚Big Fish‘ erinnert, der auf seine Art auch magisch ist und bei dem man sich immer denkt: Kann das stimmen oder wird hier übertrieben? Mich hat Webers Geschichte, trotz mancher Übertreibungen und hier und da einer Sportphrase zu viel, gut unterhalten. Einzig eine Szene in den USA, in der es sehr rassistisch wird, hat mir ziemlich sauer aufgestoßen. Pohl selbst setzt diese zwar in das richtige Verhältnis und verurteilt es, doch wäre die Geschichte meiner Meinung nach auch gut ohne diese Szene ausgekommen. 4 Sterne.

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Von Erinnerungen und Abenteuern… Auf dieses Buch bin ich durch den außergewöhnlichen Titel und natürlich den sehr interessanten Klappentext aufmerksam geworden. DIE WUNDERSAME ÄSTHETIK DER SCHONHALTUNG BEIM ERTRINKEN ist der dritte Roman von Florian Weber und erzählt die Geschichte von Heinrich Pohl und seinem Onkel Wendelin – und noch einiges mehr. Das Buch ist in drei Teile aufgeteilt: Am Anfang lernen wir Heinrich Pohl kennen, der sich mitten im Meer wiederfindet – ohne Land in Sicht. Dank einer Kühlbox kann er sich über Wasser halten. Neben sich entdeckt er noch weiteres, dass sich nicht erklären lässt: Ein ohnmächtiger Clown mit Rettungsweste und ein Lama. „Ein im Kreis schwimmendes Lama zwischen Bahamas und Vero Beach, zwischen Treibgut, das sich aus mexikanischen Bierbüchsen und einem sich an eine Kühlbox klammernden Heinrich Pohl zusammensetzt, ist einmalig. Unmöglich, im Grunde.“ – Seite 11, eBook Heinrich, dem im ersten Moment sämtliche Erklärungen für diese skurrile Situation fehlen, erinnert sich nach und nach an Momentaufnahmen in seinem Leben. Besonders seine Kindheit, die er oft mit seinem Onkel Wendelin in dessen Antiquitätengeschäft verbracht hat und Wendelins Geschichten zu bestimmten Sammlerstücken sind ein wichtiger Bestandteil. Zudem macht er später noch eine weitere unglaubliche Entdeckung auf dem Meer… Einen ebenfalls überraschenden Verlauf nimmt der zweite Teil, in dem es um einen abenteuerlichen Roadtrip durch Amerika geht, in dem Erinnerungen, Liebe und der Tod eine zentrale Rolle spielen – aber anders als zunächst gedacht. „Zwei Zahnputzgläser, gefüllt mit Whisky. Eins halb voll. Eins halb leer. Zwei schimmernde Bernsteine. Los geht’s.“ – Seite 107, eBook Was das alles mit dem in Seenot geratenen Heinrich, dem Clown und dem Lama, sowie einem Klavier und geheimnisvollen Erinnerungsstücken zu tun hat, wird nach und nach aufgelöst und ergibt ein überraschendes und auch bewegendes Bild. „Manche Worte kommen nur schwer über die Lippen. Manche Worte entfalten auf Papier eine größere Wucht. Manche Worte klingen geschrieben anders. Und geschriebene Worte hallen anders nach. Tiefer. Nachhaltiger. Manchmal auch lauter. Ewiger.“ (Wendelin) – Seite 62, eBook Das Geschichte ist facettenreich: Zunächst etwas schräg, besonders am Anfang, später dann bewegend und mit einer Botschaft für Heinrich. Die einzelnen Puzzleteile setzen sich nach und nach zusammen und ergeben ein erstaunliches Gesamtbild. Sogar das anfängliche Szenario wird komplett aufgeklärt. Zudem geht der Amerika-Roadtrip in eine Richtung, die man auf den ersten Seiten nicht erwartet hätte. Der Schreibstil selbst ist lebendig. Auch die kleinen Anekdoten zwischendurch, in denen Geschichten bestimmter Antiquitäten erzählt werden oder Wendelins Erinnerungen an eine geliebte Person sind sehr gut eingefügt. Der dritte Teil ist dagegen sehr kurz, überraschend und mit leisen Tönen. Nur an einzelnen Stellen während des Roadtrips nimmt die Story mal etwas zu übertrieben wirre Züge an. Doch das legt sich wieder. Außergewöhnlich und manchmal auch etwas schräg wird es aber immer mal wieder. Mein Fazit: Ein außergewöhnliches Buch, das voller Überraschungen steckt und sich ganz anders entwickelt als zunächst gedacht. Mal etwas schräg, aber auch bewegend setzt sich nach und nach ein Gesamtbild zusammen, das einige Botschaften enthält. Die Mischung aus berührenden Abschnitten und etwas skurrilen Geschehnissen ist zwar speziell, aber wirklich gut gelungen. Lesenswert.

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