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Meike Dinklage: Vom Glück, im Rudel zu leben

Beim zweiten Hund wird alles anders

Meike Dinklage über das Glück, im Rudel zu leben:

Meike Dinklage
© Andreas Sibler
Meike Dinklage ist Chefreporterin des Frauenmagazins »Brigitte« und leidenschaftliche Hundebesitzerin. Ihre Liebe zu den Vierbeinern geht so weit, dass sie sich einen zweiten Hund zugelegt hat. Mittlerweise lebt sie mit den beiden Collies Sam und Fee und erzählt in ihrem neuen Buch »Beim zweiten Hund wird alles anders« über den mal haarsträubenden, mal berührenden, aber immer äußerst amüsant zu lesenden Weg zum Rüdelglück.

Wir hatten dazu noch ein paar Fragen...

Frau Dinklage, war Ihr erster Hund eifersüchtig als der zweite ins Haus kam?

Nein, nicht eifersüchtig – es war schlimmer, er hat einfach still resigniert. Er litt wochenlang mit waidwundem Blick vor sich hin, weil er es nicht fassen konnte, dass er nun nicht mehr der alleinige Collie-Gott in unserem Leben war. Mir hat das echte seelische Qualen bereitet, ich habe jeden Tag gedacht: Himmel, was habe ich getan! Es hat fast eineinhalb Jahre gedauert, bis Sam wieder der alte war, aber seither sind die beiden dicke Freunde – bis heute. Jetzt, da Sam alt ist, kümmert sich Fee um ihn, holt ihn, wenn er sich beim Spazierengehen verschnüffelt, und nimmt ihn in Schutz, wenn ein rüpeliger Junghund ihn beim Spielen fast von den Füßen reißt.

»Nichts macht so glücklich, als am Morgen von zwei Hunden begrüßt zu werden, die sich auf den Tag freuen.«

Wie hat der zweite Hund Ihren Alltag verändert?

Ich hatte eigentlich erwartet, dass sich gar nicht so viel ändert – dass man einfach nur zwei Hunde beim Spaziergang dabei hat statt einen. Stimmt natürlich nicht, der Aufwand hat sich verdoppelt: Zeit, Training, Nerven, Kosten. Beide Hunde wollte ich sportlich auslasten; und weil Fee ein extremer Angsthund war, musste ich Aktivitäten suchen, die ihr Mut und Selbstvertrauen gaben und zugleich ihren Jagdtrieb kompensierten. Ich habe mit ihr in unwegsamen Trümmerfeldern suchen geübt, bin mit ihr sogar zum Schafehüten gefahren. Das hat viel Zeit gekostet – Zeit, die mir für Beziehung und Freunde fehlte. Zum Glück zieht mein Mann voll mit, die Arbeit mit den Hunden hat uns eher zusammengeschweißt.

Ist man als Frauchen beim zweiten Hund eigentlich entspannter?

Theoretisch ja, praktisch nein – denn es kommt immer auch darauf an, was für einen Charakter der Hund mitbringt. Ich wollte sehr entspannt sein, fühlte mich gut vorbereitet – und dann hat Fee so ziemlich alles, was ich meinte, über Hunde zu wissen, auf den Kopf gestellt. Auch die Dynamik, die sich zwischen den Hunden ergibt, ist vorher nicht wirklich einschätzbar. Zwei lebensfrohe Hundepersönlichkeiten können das Leben ganz schön umkrempeln, aber es ist eine positive Herausforderung; und jetzt, da alles gut läuft, macht es einfach nur Spaß.

»Und vielleicht macht am allerglücklichsten, in zwei Augenpaare zu schauen und in beiden ein Wesen zu erkennen, das zu einem gehört.«


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