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SPECIAL zu Dr. Ruediger Dahlke

Fragen an Ruediger Dahlke zu „Die Schicksalsgesetze –
Spielregeln fürs Leben“

Ruediger Dahlke
© Angelika Silber

Herr Dr. Dahlke, warum haben Sie gerade jetzt ein Buch über die „Gesetze des Schicksals“ geschrieben?

Die Probleme, die uns heute auf den Nägeln brennen, sind ja großteils entstanden, weil wir und vor allem die Entscheidungsträger so wenig Ahnung von den großen Gesetzmäßigkeiten haben. Hätten die Banker vom Polaritätsgesetz gewusst, hätten sie sich niemals so blind immer weiter in einen Pol verrannt und das Geben gegenüber dem Nehmen nicht so gnadenlos überzogen.

Zum Erscheinungstermin: Der hat zwei Gründe. Zum einen habe ich letztes Jahr, als ich das Buch schrieb, meine über 20 Jahre gehaltene Ausbildungsreihe „Archetypische Medizin“ beendet. Das war für mich Signal, die Essenz davon in Buchform zu gießen. Der zweite Grund ist die schlagartig gestiegene Verbreitung des Entsprechungsdenkens, das in dieser naiven Form erhebliche Gefahren in sich birgt, die in der Eso-Szene schon beinahe traditionell übersehen werden. So komisch das klingen mag, bietet mein Buch, das diese naive Form des Entsprechungsdenkens in Frage stellt, zugleich die Möglichkeit, auch dieses Gesetz in sinnvoller Weise einzusetzen und damit auch Erfolg zu haben.

Sind Sie eigentlich erfreut darüber, dass es derzeit einen Hype um das „Gesetz der Anziehung“ gibt, angeführt von dem Bestseller „The Secret“, aber auch von Autoren wie Hicks und Losier und vielen anderen?

Beides. Es ist wundervoll, dass es endlich so ein großes Interesse für die Schicksalsgesetze gibt. Es ist das Verdienst von „The Secret“ es auf typisch amerikanische Weise in bester Hollywood-Manier geweckt zu haben. Natürlich war das Resonanzgesetz, um das allein es dabei geht, nie geheim. Der Volksmund weiß längst, dass „der Teufel immer auf den größten Haufen scheißt“ beziehungsweise Geld zu Geld will und Glück zu Glück, wie auch Pech zu Pech, deshalb sprechen wir ja von Glückspilzen und Pechvögeln.

„The Secret“ hat also dankenswerter Weise diese Welle ausgelöst, es aber leider unterlassen, darauf hinzuweisen, dass es über dem Resonanzgesetz noch das der Polarität gibt und dass es langfristig gefährlich ist, sich nur ans Entsprechungsdenken zu klammern. Aber das macht nun eben mein Buch „Schicksalsgesetze“.

Warum ist für Sie das „Gesetz der Polarität“ das wichtigste von allen?

Also das ist ja nicht von mir, sondern wird auch schon von Goethe und den meisten spirituellen Meistern so gesehen. Vor allem aber zeigt es die Beobachtung der Wirklichkeit. Mephistos Satz „Ich bin ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft“, ist doch leicht nachvollziehbar, vor allem leider auch in der Umkehrung. Wie viele Lichtarbeiter kämpfen für mehr Licht – und wie dunkel wird es im Laufe der Zeit um sie. Wenn ich mir die Positiv-Denkler und Affirmationsakrobaten ansehe, muss mir als Psychotherapeut einfach auffallen, wie häufig sie genau den Gegenpol heraufbeschwören.
Selbst Psychiatern fällt auf, dass Besessenheitsphänomene nie bei Zuhältern und Prostituierten auftauchen, sondern viel eher bei Nonnen, Pietisten und allen möglichen religiösen Eiferern. Eigentlich müsste allen schon aufgefallen sein, dass praktisch alle Friedenspolitiker durch Gewalt zu Tode kamen. Unter Feuerwehrleuten finden sich nicht selten Brandstifter, Ex-US-Präsident-Bush wollte den Terrorismus ausrotten und hat ihn vervielfacht usw. usf.

Wir sind in der Gefahr, das Gute zu wollen und das Böse zu schaffen und richten so viel Schaden an. 2000 Jahre lang haben die Anhänger der Religion der Liebe, die Christen, Mord und Totschlag gelebt bei Inquisition und Kreuzzügen, und Angst und Schrecken verbreitet mittels Kolonialisation und Sklavenhandel. Dabei hatte der Meister ihnen das Evangelium hinterlassen, die frohe Botschaft. Und wie wenig Freude und Frohsinn haben seine Nachfolger daraus abgeleitet.

Mohammed wollte vor allem den Frauen helfen und hat eine durch und durch patriarchale und frauenfeindliche Mulla-Schaft heraufbeschworen.

Könnte man da auch eine Schwäche des so genannten „Positiven Denkens“ sehen? Es versteift sich auf eine Teilwahrheit, das „Gesetz der Anziehung“, und scheitert an dem Schatten, den es leugnet!?

Ja, genau. Wenn ich eine Einseitigkeit betone oder fördere, rufe ich automatisch den Gegenpol hervor und erreiche langfristig das Gegenteil. Wer nur noch einatmet wie der Asthmatiker, kann daran ersticken. Wer nur noch wach bleiben will, wird so müde werden, dass sich der Schlaf fast mit Gewalt sein Recht holt.

Wer gegen alle Eventualitäten impft und jedes Fieber nieder bombt, wird zum Schluss anfällige Patienten ernten. Wer keine Entzündung und kein Fieber mehr zulässt, produziert Allergiker, wie sogar eine Studie zeigt. Diese belegt, dass, wer Kindern in den ersten beiden Lebensjahren nur eine Antibiotika-Kur verpasst, ihre Wahrscheinlichkeit, später Allergiker zu werden um über 50 % erhöht.

An einer Stelle schreiben Sie sogar: „Je weniger eine Gesellschaft ausschließt, an Verrücktheiten und Schatten, desto lebendiger ist sie einerseits, desto sicherer andererseits.“ Ist das wirklich so? Sollen wir alle umarmen, einschließlich der Straftäter, der Terroristen, der Neonazis, korrupter Banker oder anderer Menschen, die wir nicht mögen, um „lebendiger“ zu werden?

Umarmen und nicht ausschließen ist ja nicht ganz dasselbe. Warum sind denn jetzt so viele so wütend auf die Banker und wollen ihnen gegenüber am liebsten geltendes Recht gebrochen wissen, in dem Sinn, dass die rechtlich ausgehandelten Prämien einbehalten werden?

In fast jedem steckt doch ein kleiner Spekulant. Wir haben einmal ein Haus gekauft und bald darauf hat uns jemand fast das Doppelte dafür geboten. Beinahe hätte ich es ihm weiterverkauft, beziehungsweise der Spekulant in mir wollte das tun.

Viele Banker haben es natürlich sehr dreist und wüst getrieben und deshalb bekommen sie jetzt die Projektionen all jener kleinen Möchtegern-Spekulanten ab, die noch nie eine große Chance hatten, leicht ans große Geld zu kommen, das aber auch sehr gern wollten.

Den Spekulanten in uns können wir eh nicht vertreiben, also sollten wir es uns mit den äußeren Spekulanten auch überlegen.

Wer hätte nicht schon mal gern eine Bombe an seinem Arbeitsplatz gezündet, aber wir tun es nicht. Wenn dann aber ein Terrorist das einfach macht, bekommt der unsere Projektionen ab und keinesfalls Solidarität. Das ist ja der Denkfehler der Terroristen.

Die Neonazis sind natürlich eine Schande für ein Land wie Deutschland, sie erinnern an eine Vergangenheit, die offenbar nicht verarbeitet ist. Das macht uns wütend, aber statt sie auszuschließen – geht ja eh nicht, denn wer nähme schon Neonazis auf? – müssten wir diesen düsteren Teil unserer Geschichte besser verarbeiten und so wirksam, dass gar niemand mehr auf diese primitive menschenverachtende Denkschiene entgleisen könnte.

Noch ein Zitat von Ihnen: „Wer die Verantwortung für eigenes Missgeschick draußen statt drinnen sucht, wird eine Welt voller Widersacher ernten.“ Ist das nicht zu pauschal ausgedrückt? Die Macht des einzelnen Bürgers wird ja von den Global Players sehr bewusst immer mehr beschnitten. Gleichzeitig sprechen staatlich Stellen von „Eigenverantwortung“ mit Vorliebe dann, wenn es darum geht, Notleidenden seine Solidarität zu verweigern.

Das ist leider beides richtig. Aber was ist die Lösung? Wir geben diesen Global Playern, die mit uns spielen und übel umspringen erst die Macht dazu. Ein Beispiel: Würden die Menschen, weil sie die Gesetze verstanden haben, auf die dümmlichen Angstkampagnen von SARS über die Vogel- bis zur Schweinegrippe nicht ansprechen, könnten sich bestimmte Global Player ihre Pseudomedizinen an den Hut stecken. Die leben von der mangelnden Bildung einer großen Mehrheit. Wer den Angstmechanismus durchschaut, erkennt sofort das System. Früher hat die Kirche die Menschen in Angst und Schrecken versetzt, um sie gefügig zu machen, heute nutzen die Global Player der Pharmaindustrie diese Strategie. Wir sollten aber allmählich erkennen, dass sie dieses Spiel mit uns nur treiben können, wenn wir es nicht durchschauen und mit(uns)spielen(lassen).

Das gilt aber generell und auch für andere Bereiche. Ich habe die Rolle der Großkonzerne in der globalisierten Welt in „Woran krankt die Welt“ ausführlich dargestellt. Aber – bei aller Kritik – sie leben davon, dass wir ihnen den Spielball machen. Wer klagend über soviel Bosheit und scheinbare Ungerechtigkeit sein Leben verjammert, hält sie gerade dadurch nicht auf. Wer dagegen über die Hintergründe ihrer Machenschaften aufklärt und informiert, tut das viel eher. Genau das geschieht durch „Die Schicksalsgesetze“ und sogar so weitgehend, dass die Leser in eigener Regie anfangen, hinter die Dinge zu blicken.

Noch ein Wort zu den „kleineren“ Schicksalsgesetzen, die Sie angesprochen haben. Das Gesetz vom Teil und vom Ganzen z.B., wie sollen wir uns das vorstellen? Enthält ein Mensch im Kleinen alles, was Gott im Großen repräsentiert. Und steckt in jeder Zelle ein verkleinertes Abbild des Menschen?

Dass das Atommodell ein Abbild des Sonnensystem, und dieses wieder der Galaxie unserer Milchstraße entspricht, belegt uns heute bereits die Astronomie mit eindrucksvollen Bildern, die einen Paracelsus mit seiner Idee Mikrokosmos = Makrokomos voll bestätigen. Es war mir ein besonderes Vergnügen, Bilder, die seine Analogie von Mikrokosmos Körper und Makrokomos Welt verdeutlichen, ins Buch der „Schicksalsgesetze“ aufzunehmen.

Dass in jeder Zelle die Information für den ganzen Menschen genetisch enthalten ist, wird heute von keinem Genetiker mehr bestritten. Natürlich ist das alles auch eine Ebenenfrage, in der Zelle ist der ganze Mensch als Information, aber natürlich nicht als Homunculus.

Ein weiteres Schicksalsgesetz: Im Anfang ist das Ganze enthalten. Im ersten Moment einer Begegnung manifestiert sich ein verdichtetes Abbild der ganzen späteren Geschichte zweier Menschen. Ist Liebe (oder Hass) auf den ersten Blick also doch mehr als ein romantisches Klischee?

Das ist es ganz entschieden, und auch dieser Tatbestand findet schon wissenschaftliche Anerkennung. Psychologen können aus den ersten Minuten eines Paargespräches mit über 80 %-iger Sicherheit voraussagen, ob die beiden in fünf Jahren noch zusammen sein werden. Gutachter wissen in der Regel im ersten Moment, was Sache ist, und brauchen dann lange Zeit um diesen ersten Eindruck zu rationalisieren. Malcolm Gladwell belegt diese alte Erfahrung vom Zauber des Anfangs mit einer großen Fülle wissenschaftlicher Belege.

Ein weiteres Thema in Ihrem Buch ist die extreme Langlebigkeit von Ritualen und Traditionen – leider gerade auch der schädlichen. Sie stellen hier einen Zusammenhang zum Konzept der „morphogenetischen Felder“ Rupert Sheldrakes her. Können Sie ein Beispiel für die Beharrlichkeit von Gewohnheiten in unserer gesellschaftlichen Situation geben?

Da gibt es viele. Noch immer handeln etwa Manager in großen Unternehmen nach den Gesetzen des Löwenrudels. Ein neuer Chef beißt gerne die vom Vorgänger ge- und beförderten Leute – unabhängig von deren Eignung – weg, was enorme Summen an Abfindungen verschlingt. Kaum bringt man als Trainer Bewusstheit in solche Muster, ist Besserung möglich.

Die vom Christentum niedergemachten heidnischen Gebräuche und Sitten – wie der Weihnachtsbaum und der Osterhase – überdauerten locker 2000 Jahre christliche Hochzeit und sind heute nicht wegzudenken, die Krippe aber verschwindet allmählich unter dem Christbaum, der schon wieder mehr Weihnachtsbaum wird. Der Osterhase als heidnisches Fruchtbarkeitssymbol hat die christliche Passion locker ausgesessen.

„Gesetzestreue“, schreiben Sie, sei eine „Frage der Intelligenz“. Wer die Gesetze des Schicksals nicht kennt oder bewusst dagegen verstößt, zahlt einen hohen Preis. Aber gibt es nicht Gesetze, gegen die man nicht nur verstoßen darf, sondern sogar sollte? Wenn z.B. Geld immer dorthin fließt, wo vorher schon viel Geld vorhanden war? Oder wenn fröhlichen Menschen immer noch mehr Sympathien zufliegen, während unglückliche Menschen immer weiter in die Isolation getrieben werden?

Also natürlich sollten wir die Hierarchie der Gesetze kennen und beachten, und im Ernstfall die Eigentumsgesetze überschreiten, um zum Beispiel Menschenleben zu retten. Auch Verkehrsgesetze können Notärzte bedenkenlos brechen. Verstöße gegen unmenschliche Gesetze, etwa in Diktaturen, wären sogar menschliche Pflicht.

Das höchste Gesetz innerhalb unserer polaren Welt aber, eben das der Polarität, sollten wir immer beachten, auch wenn spirituelle Menschen das Ziel haben, über seinen Wirkungsbereich hinaus in die Einheit zu wachsen.

Schon das Gesetz der Resonanz ist natürlich sehr zweischneidig, und tatsächlich ist das Phänomen, dass Geld immer zu Geld will, etwas, dem Sozialpolitiker ja entgegen arbeiten, wenn auch ziemlich erfolglos. Aus einem christlichen und menschlichen Blickwinkel wäre es natürlich naheliegend, dieses Gesetz immer wieder zu relativieren, um die Lebensbedingungen humaner zu gestalten.

Wenn wir das freiwillig tun, ist das im Übrigen auch viel angenehmer als wenn das Polaritätsgesetz – oft genug recht erbarmungslos – für Ausgleich sorgt.

Die Schicksalsgesetze

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