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Rezension zu
Macbeth

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Macbeth von Jo Nesbø: Eine düstere Tragödie

Von: Timo's Blog
07.12.2018

Der Meister der norwegischen Kriminalliteratur wagt sich an Shakespeare! In „Macbeth“ verwandelt Jo Nesbø den klassischen Tragödienstoff in einen modernen, düsteren Thriller. In einer heruntergekommenen Industriestadt versucht ein Inspector den Verlockungen von Geld und Macht zu widerstehen. Ein ambitioniertes Vorhaben für Protagonist und Autor zugleich. Ein Kommissar im Blutrausch Inspector Macbeth ist tough und lässt die Drogenbosse und andere Kriminelle in seiner maroden Stadt Capitol ganz schön alt aussehen. Immer vor Augen hat er das Ziel, Chief Commissioner und damit faktisch Bürgermeister und Herrscher über die Stadt zu werden. Angestiftet von seiner Frau Lady schreckt Macbeth bald nicht mehr davon zurück, seine Gegner und Konkurrenten durch Mord auszuschalten. Im regelrechten Blutrausch gerät der Inspector immer weiter in die Fänge jener dunklen Kräfte, die er eigentlich besiegen wollte. Der Machtkampf zwischen einer korrupten Polizei, dem organisierten Verbrechen und mittendrin dem Protagonisten wird auf über 600 Seiten erzählt. Der Roman lebt vor allem von seiner dichten Atmosphäre im Noir-Stil. Shakespeare mal anders Der Roman „Macbeth“ ist Teil des Hogarth-Shakespeare-Projekts anlässlich des 400. Todestages von William Shakespeare. Acht namhafte Autoren wie Margaret Atwood und Tracy Chevaliers haben sich jeweils einem Werk des großen Dramatikers angenommen und in Romanform einen neuen Anstrich gegeben. Eine skandinavische Erfolgsgeschichte Über mehr als 20 Millionen verkaufte Bücher weltweit kann sich Nesbø bereits freuen. Der Schriftsteller aus Norwegen wurde vor allem durch seine Romanreihe rund um den – mit vielen Makeln ausgestatteten – Kommissar Harry Hole berühmt. Das Buch „Schneemann“ aus dieser Reihe wurde 2017 verfilmt. Mit dem Roman „Macbeth“ hat Jo Nesbø seit 2014 das erste Buch, das nicht zur Harry-Hole-Reihe oder der neuen Blood-on-Snow-Trilogie gehört und für sich als eigenständiges Werk steht, veröffentlicht. Lahmer Start, mittelmäßig über weite Strecken Ich lese gerne Krimis von Jo Nesbø. Die Reihen um Harry Hole oder Blood on Snow erfreuen sich bei mir großer Beliebtheit. Meiner Meinung nach gilt für Macbeth: Autor bleib bei deinem Material, dass du kennst und dass du liebst. Alles andere kann nur schief gehen. Das ambitionierte Projekt Shakespeare in einen modernen, skandinavischen Krimi zu verwandeln ist gründlich in die Hose gegangen. Leider lernt der Leser den Protagonisten erst so spät kennen, dass er nicht mehr daran glaubt über den Prolog hinaus zu kommen. Bevor die Story anfängt zu funktionieren ist das Buch bereits zu Ende. Ein dermaßen wenig fesselndes Buch eines Krimiautoren habe ich lange nicht lesen müssen. Wer mit einer gewissen Erwartungshaltung an ein Werk von Jo Nesbø heran geht, der wird bei Macbeth leider sehr enttäuscht sein.

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