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Rezension zu
Der Verrat

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

"Eine Schuld, die nie verjährt.....…..“

Von: Literaturwerkstatt-kreativ / Blog
06.04.2019

„Literaturwerkstatt- kreativ / Blog“ stellt vor „Der Verrat“ (Hörbuch) von Ellen Sandberg „Ein Weingut an der Saar. Ein altes Verbrechen. Und eine Schuld, die nie verjährt…..“ Ariane, genannt Nane wird nach zwanzig Jahren Haft vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen. Ihre Schwester Birgit steht ihr zur Seite, damit sie im gesellschaftlichen Leben wieder Fuß fassen kann. Nane brennt aber nur eine Frage auf der Seele, was ist wirklich passiert im Sommer vor zwanzig Jahren. Sie hat lückenhafte Erinnerungen an diese Nacht und möchte unbedingt mit Thomas von Manthey sprechen – der Besitzer des sehr berühmten Weingutes Graven – denn Nane trägt die Schuld am Tod von Thomas Sohn Henning. Thomas liegt jedoch nach einem Herzinfarkt im Krankenhaus und Nanes älteste Schwester Pia, die Thomas von Manthey geheiratet hat, versucht Nane mit allen Mitteln davon abzuhalten, Thomas zu sprechen. Auch Pia selbst lehnt jeden Kontakt zu ihrer Schwester ab. Fazit: Inge Löhnig veröffentlicht ihren zweiten Roman „Der Verrat“ unter dem Pseudonym Ellen Sandberg. Bereits unter diesem Pseudonym ist ihr Roman „Die Vergessenen“ erschienen. Und mit dieser Geschichte hatte mich Ellen Sandberg absolut überzeugen können. Es war ein großartiger, packender, vielschichtiger Roman der sich mit den Gräueltaten der Nazis in den Pflege- und Heilanstalten während des Zweiten Weltkrieges beschäftige. Aus diesem Grund war ich natürlich schon sehr gespannt auf dieses Hörbuch, da ich qualitativ gleiches erwartet habe. Jetzt sind Geschmäcker natürlich bekanntlich verschieden, aber die Autorin konnte mich diesmal so gar nicht abholen. Die Geschichte plätscherte so vor sich hin, ging nicht in die Tiefe, blieb oberflächlich; war vor allem auch sehr vorhersehbar und konnte mich nicht wirklich überraschen. Nane kommt nach 20 Jahren aus dem Gefängnis. Was machen 20 Jahre Gefängnis aus einem Menschen? Darauf geht die Autorin kaum ein und gibt auch nur sehr oberflächliche Antworten. Auch die Entwicklung der beiden Schwestern in dieser Zeit werden nur am Rande erwähnt und bleiben weitgehend im Dunkeln. Gerade die menschlichen Abgründe der Protagonisten, die ja eigentlich Kern dieser Geschichte sind und die mich ja gerade neugierig auf dieses Buch gemacht haben, werden kaum erörtert. Da lässt Sandberg einen – wie einen nassen Pudel – im Regen stehen. Sie gibt keine Antworten. Genau aus diesem Grund plätschert die Geschichte so dahin, bleibt an der Oberfläche und erinnert mich eher an einen „Rosamunde Pilcher“ Roman. Natürlich tritt auch an einigen Stellen immer mal wieder das schriftstellerische Vermögen der Autorin zutage, dann blitzt ihre sehr schöne, bildhafte Erzählweise auf und ich sehe die Weinberge förmlich vor mir. Sie verbindet auch geschickt die Gegenwart mit der Rückschau in die Vergangenheit miteinander und führt zum Ende auch alles gekonnt zusammen. Die Grundidee des Buchs ist auch eigentlich eine sehr Gute, die Umsetzung leider eher schwach. Vor allem bei den Charakter Entwicklungen hätte ich mir bei weitem mehr gewünscht. Thomas M. Meinhardt hat dieses Hörbuch mit seiner sehr angenehmen Stimme auf jeden Fall hervorragend gesprochen und diese Stimme war auch der Grund, warum ich an der Geschichte dranbleiben konnte und sie nicht abgebrochen habe. Ja, wie gesagt, Geschmäcker sind verschieden. Ellen Sandberg hat mich mit ihrem Buch “Die Vergessen“ absolut überzeugt, bei „Der Verrat“ bleibt für mich doch einiges offen! Besten Dank an den Hörverlag für das Rezensionsexemplar.

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