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Rezension zu
Bin im Garten

Macht Lust und Laune zum Gärtnern, zum genauen Hinsehen und zum „einfach mal Machen“

Von: MissGoWest
28.04.2019

„Bin im Garten“ von Meike Winnemuth liest sich ein wenig wie ein Brief von einer lieben Freundin, die über ihr Vorhaben berichtet, ein Jahr lang in der kleinen Hütte ihres Gartens auf dem Land in Laufnähe des Meeres zu leben. Selten hat mich ein Buch von Anfang bis Ende so in Beschlag genommen, unterhalten und inspiriert. Für mich stimmt hier einfach alles – der lockere Erzählstil, die Einsichten (allen voran diese: „Einfach mal machen – es könnte ja gut werden“ auf Seite 7) und die Einteilung in zwölf Monate bzw. Tageseinträge. Ich habe es sehr genossen, Meike Winnemuth in ihrem Gartenjahr von Januar bis Dezember zu begleiten. Dabei kamen Erinnerungen auf – besonders an die Hitze des Sommers 2018 und wie lange die Blumen bis weit in den November hinein blühten. Wie Frau Winnemuth auf Seite 273 sagt: „Jeder Tag ist einzigartig. Und im Garten merkt man es.“ Ich habe einige Anregungen für meine eigenen Gartenprojekte bekommen (definitiv mehr Gemüse und Stauden und vielleicht auch eine Felsenbirne) und sogar Lösungsvorschläge für Probleme (Buchsbaumzünsler). Darüber hinaus neue Betrachtungsweisen des Garten, die ich zwar instinktiv begriffen, aber nie formuliert hatte: „Mein Garten ist in diesem Jahr zu einem Ankerplatz geworden. Ein Ort der Hoffnung, ganz und gar verbindlich.“ (S. 299) Die Aufmachung des Buches ist sehr gut gelungen – angefangen mit dem einladenden Titelbild, das die Autorin mit Hund Fiete im Garten zeigt, über die vielen Fotos, die die Tagebucheinträge auflockern, die ansprechenden Illustrationen von Inka Hagen und schließlich die Literaturempfehlungen und Bezugsquellen am Ende des Buches. Bei der Lektüre von „Bin im Garten“ habe ich immer einen Bleistift in der Nähe gehabt, weil ich oft Textpassagen unterstreichen wollte – irgendwie um die Aussagen zu bekräftigen. Ich bin sicher, dass ich „Bin im Garten“ wieder zu Hand nehmen werde – vielleicht sogar im jeweiligen Monat, um die Erfahrungen der Autorin mit meinen eigenen zu vergleichen. Ganz bestimmt werde ich wie Meike Winnemuth ein paar Minivasen auf ein Tablett stellen und mehr von meinen Gartenblumen ins Haus holen. Ein paar Ratschläge werde ich beherzigen: „Gärtnern ist wie Schach, man muss immer mehrere Züge im Voraus denken.“ (S. 238) Dabei werde ich aber dafür sorgen, dass alles ein „freudvolles, nicht sonderlich kompetentes, kindlich-begeistertes Tun“ (S. 248) bleibt, damit die Gartenarbeit auch Gartenvergnügen sein kann. Ich lege „Bin im Garten“ jedem ans Herz, der seinen Garten oder die Natur ringsum mit frischem Blick neu entdecken möchte. Was hat die Autorin aus der Erfahrung des Gartenjahrs gelernt? „Geborgenheit. Vertrauen. Das Gefühl: Das wird schon. Das klappt schon. Und wenn dies nicht klappt, dann klappt was anders. Das Denken in größeren Dimensionen.“ (S. 303) Mit diesem guten Gefühl habe ich das Buch gelesen und beendet – und ich freue mich darauf, es bald wieder in die Hand zu nehmen. Für mich ist „Bin im Garten“ mein Herzensbuch des Jahres 2019.

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